DER KELTISCHE FLUCH. Christoph Hochberger

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DER KELTISCHE FLUCH - Christoph Hochberger

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hielten sie ihn fest.

      Plötzlich schälten sich aus Tarcics Geschrei Worte heraus:

      „Hinfort ihr Bestien, was quält ihr mich!?“

      In diesem Moment erschlaffte er in den Armen der Männer.

      Während er langsam zusammensank, hauchte er:

      „Es wird kommen ... „

      Dann lag er still.

      Vollkommen verstört sahen sich die Männer an.

      Turumir bemerkte, dass einige nahe daran waren, die Nerven zu verlieren. Nackte Angst blitzte in ihren Augen. Gerade wollte er beruhigende Worte sprechen, als Borix die Hütte betrat.

      „Was geht hier vor?“, fragte der erste Mann des Häuptlings.

      Turumir wies auf Tarcic, der verkrümmt auf seinem Lager lag und flach atmete. „Er ist erwacht und hat um sich geschlagen. Er scheint von Dämonen besessen zu sein.“

      Borix sah in die von Angst gezeichneten Gesichter der Männer, dann ließ er sich neben Tarcic nieder und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

      Der Seher reagierte nicht.

      Gebannt verfolgten die übrigen Anwesenden, wie Borix leise auf Tarcic einredete. Nach einer Weile erhob er sich und sagte:

      „Er nimmt nichts wahr. Wir müssen auf den Ri warten.“

      „Wo ist er denn?“ fragte Turumir.

      „Er sagte, dass er mir gleich folgen wolle“, antwortete Borix leichthin. Toromics seltsames Verhalten ging die Krieger nichts an. Er musste herausfinden, was Toromic verbarg, doch nicht um ihn bloß zu stellen, sondern um seinem Freund zu helfen.

      Gespannte Stille trat ein. Alle warteten.

      Eine Weile später wurden die Eingangsfelle beiseite gezogen, und Toromic betrat den Raum. Kurz nach ihm schlüpfte eine grauhaarige ältere Frau durch den Eingang. Die Männer sahen sich an.

      Das war doch Helwed!

      Toromic sah auf Tarcic nieder. Mit wenigen Schritten war er am Lager seines Bruders. „Berichtet mir“, sagte er, ohne aufzuschauen.

      „Nachdem wir ihn hierher gebracht hatten, wurde er auf einmal wild und begann zu toben, so dass wir unsere Not hatten, ihn zu bändigen. Dann war er eine ganze Weile lang ruhig, doch auf einmal erwachte er wieder und begann abermals zu wüten“, fasste Turumir die Ereignisse zusammen.

      „Böse Geister sind in ihn gefahren“, hörte man leise einen Krieger sagen.

      Toromics Kiefer mahlten. „Hat er etwas gesagt?“

      Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Turumir antwortete:

      „Er sagte so etwas wie: Es wird kommen.

      Borix runzelte die Stirn und stemmte die Arme in die Seiten.

      So kannte er Toromic nicht. Der Häuptling hatte den Kopf gesenkt und reagierte nicht auf Turumirs Antwort. War ihm das Verhalten seines Freundes bisher lediglich seltsam vorgekommen, so war er sich mittlerweile sicher, dass Toromic etwas verbarg. Er schien zu wissen, was hier vorging, zumindest ahnte er es. Und was sollte das alte Kräuterweib hier? Sie hielt sich doch normalerweise von den übrigen Dorfbewohnern fern.

      Der Häuptling wandte sich Tarcic zu und musterte das Gesicht seines Bruders. Tiefe Sorgenfalten lagen auf seiner Stirn.

      „Habt ihr ihm zu trinken gegeben?“ fragte er ohne aufzublicken. „Seine Lippen sind ganz trocken.“

      „Ich versuchte es, doch er nahm nichts an“, antwortete Turumir.

      „Gebt mir das Wasser“, befahl Toromic.

      Cassatr reichte ihm die Schale. Toromic schob seinen Arm unter Kopf und Schulter seines Bruders, hob ihn leicht an und führte die Schale an seinen Mund. Als die ersten Tropfen Tarcics Lippen benäßten, zuckte er kurz, und die Männer verspannten sich unbewusst, um beim kleinsten Anzeichen einer weiteren Raserei sofort eingreifen zu können. Doch ihre Sorge war unbegründet. Nach wenigen Augenblicken entspannte sich Tarcic, und er begann, unter allgemeinem Erstaunen, mit tiefen, regelmäßigen Schlucken zu trinken. Dabei öffnete er jedoch weder die Augen, noch gab er mit sonst einem Zeichen zu erkennen, dass er das Bewusstsein wiedererlangt hatte.

      Toromic versuchte mit ruhiger, beherrschter Stimme, Kontakt mit seinem Bruder aufzunehmen: „Tarcic, kannst du mich hören? Ich bin es, Toromic, dein Bruder. Wenn du mich hören kannst, dann antworte jetzt, oder gib mir ein Zeichen, dass du mich verstehst.“

      Tarcic reagierte nicht.

      Toromic versuchte es noch einmal. „Tarcic, kannst du mich hören?“

      Wieder war der flache Atem seines Bruders die einzige Antwort.

      Er blickte auf. „Versuche du es, Turumir. Vielleicht erkennt er deine Stimme.“

      Turumir ließ sich an der Bettstatt nieder.

      „Tarcic, Gefährte vieler Schlachten, heiliger Mann des Clans, hörst du mich?“

      Tarcic lag regungslos.

      Turumirs Miene verzog sich schmerzvoll. Mit belegter Stimme sagte er: „Wenn du mich hören kannst, so sage den Dämonen, die dich festhalten, dass die Krieger der Selgovater nicht bereit sind, sich einen der ihren entführen zu lassen. Wir sind zwar nicht fähig, sie mit der blanken Waffe zu bekämpfen, doch es gibt andere, mächtige, heilige Männer, die nicht zögern werden, dich zu befreien. Kein Selgovater wird so gehen!“

      Toromics Stimme ertönte: „Bis auf Carduc und Cassatr könnt ihr euch nun alle zurückziehen.“

      Er sah die beiden an.

      „Ihr bewacht die Hütte. Im Morgengrauen sollen euch Temdin und sein Bruder Dolur ablösen.“

      Während die übrigen Krieger die Hütte verließen, wandte er sich an Borix: „Gehe ins Versammlungshaus. Ich bin sicher, dass sich die Edlen und Krieger noch dort befinden, denn sie werden über die Ereignisse beraten. Wähle zehn der besten Reiter des Clans aus und beordere sie ans Tor. Keiner der Edlen oder Unterführer ist befugt, deinen Weisungen zu widersprechen, denn du handelst in meinem Namen.“

      Borix war von der schnellen Wandlung seines Freundes überrascht. Eben noch hatte Toromic völlig verunsichert gewirkt, und plötzlich erteilte er mit gewohnter Entschlossenheit Befehle.

      „Ich muss mit dir sprechen, mein Ri“, forderte Borix.

      Toromic und die übrigen Anwesenden sahen ihn überrascht an.

      Toromics Miene verfinsterte sich. „Nicht jetzt. Gib erst meinen Befehl weiter und komme dann zu meinem Heim. Dort wollen wir reden.“

      Borix zögerte kurz, dann wandte er sich zum Gehen.

      Als sich die Schritte der Männer entfernt hatten, sah Toromic zu Helwed, die verloren neben dem Eingang stand.

      „Nun, Helwed,

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