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Der Engel schaut mir in die Augen und ich hoffe, dass ich ihm gefalle. Dann sehe ich nichts mehr. Ich will nur noch schlafen. Der Trip ins Paradies kostet mich eine Menge Kraft…

      Ich wache auf. Das Paradies ist verschwunden. Die Leichtigkeit ebenfalls. Mein rechter Arm schmerzt. An meinem linken Arm hängt ein Plastikschlauch, der an einem Tropf endet. Die Nummer mit dem Engel hat mir besser gefallen. Ich höre, wie sich eine Tür öffnet und dann stehen plötzlich zwei Personen neben meinem Bett. Sie sind beide weiß gekleidet, aber von Engeln keine Spur.

       »Guten Morgen. Wie geht es Ihnen?«

      Die Frage irritiert mich, zumal sie mich so unvorbereitet trifft. Ich antworte mit einer Gegenfrage, was man eigentlich nicht tun sollte.

       »Wer sind Sie?«

       »Entschuldigung. Ich vergaß, mich vorzustellen. Ich bin der leitende Stationsarzt Krösing.«

       »Dr. Krösing?«

       »Falls Sie es so genau wissen wollen: Professor Krösing.«

      Ich scheine mich also in einem Krankenhaus zu befinden.

       »Wie bin ich hierhergekommen?«

       »Ihre Hausärztin hat Ihre Einweisung verfügt, nachdem Sie in ihrer Praxis zusammengebrochen sind.«

      Immerhin kann ich mich an den Besuch bei der Hausärztin erinnern. Aber warum diese Einweisung in ein Krankenhaus? Ich hasse Krankenhäuser und alles, was damit zusammenhängt. Ich muss schleunigst sehen, dass ich hier wieder rauskomme.

       »Was fehlt mir denn, Herr Professor Krösus?«

       »Krösing ist mein Name.«

      Er klingt leicht pikiert. Wahrscheinlich hat er gemerkt, dass ich ihn ein wenig reizen wollte. Das ist gut, ich scheine mich auf dem Weg der Besserung zu befinden.

       »Wir wissen noch nicht, warum sie zusammengebrochen sind. Ihre Blutwerte sind normal. Wir hoffen, dass ein CT uns weiterbringen wird.«

      CT? Ach ja, Computertomografie oder heißt es Computertopografie? Na egal, auf jeden Fall ist es eine moderne und sicher auch sehr teure Untersuchungsmethode.

       »Wann wollen Sie die Untersuchung machen?«

       »Ich denke, wir sollten keine Zeit verlieren. Falls Sie einverstanden sind, werden wir das heute am frühen Nachmittag erledigen.«

      Einverstanden? Habe ich eine Wahl? Na ja, bei so einer Untersuchung kann, so glaube ich, hoffentlich nicht allzu viel passieren. Jedenfalls habe ich noch nie gehört, dass jemand dabei den Löffel abgegeben hätte. Ich nicke zustimmend, was Professor Krösing wohl gefällt.

       »Ich schicke Ihnen nachher eine Schwester mit den notwendigen Papieren vorbei.«

      Ist die Sache doch nicht so harmlos, wenn ich mich dazu einverstanden erklären muss? Auf einmal ist die Energie, die ich soeben noch gefühlt habe, weg und ich fühle mich wieder unendlich schlaff. Jetzt muss ich erst einmal schlafen.

      Die Sache mit dem CT und das ganze Drumherum habe ich kaum mitgekriegt. Weiß der Teufel, was die mir in die Infusionsflasche rein tun. Ich bin unglaublich schläfrig und teilnahmslos. Ich liege übrigens in einem Einzelzimmer. Ob das ein Vorteil ist, weiß ich nicht, aber ich bin halt gut versichert. Vielleicht ist das auch der Grund, warum sie sich hier ein Bein ausreißen, oder tun sie das in Wirklichkeit gar nicht? Es muss schon später Nachmittag sein, jedenfalls kündigt sich vor dem Fenster so etwas wie Dämmerung an. Ich denke, ein kleines Nickerchen kann im Moment nicht schaden. Rita ist wieder da. Sie steht direkt vor mir mit ihrem hellblauem Cashmerepullover und ihrem ultrakurzen Jeansrock. Ihre langen Beine enden in schlanken Oberschenkeln. Mit meiner linken Hand streichel ich die Innenseite ihres linken Oberschenkels. Ganz zärtlich, wie sie das gerne hat. Dann fühle ich den weichen Stoff ihres Tangas und darunter ihren Venushügel. Ich fühle, wie mein Schwanz hart wird. Ich werde noch warten, bis ich ihren Tanga langsam beiseiteschieben und die Feuchtigkeit ihrer Spalte prüfen werde. Aber Rita zieht meine Hand aus dem Bereich ihrer Pussy und so sehr ich mich anstrenge, es gelingt mir nicht, die Hand wieder unter ihren Rock zu schieben.

       »Wie geht es dir, Großer?«

      Ritas Stimme klingt so verändert. Ich bewege meine Lippen, aber irgendwie bekomme ich keinen Ton heraus.

       »Soll ich später noch einmal wiederkommen?«

      Jetzt weiß ich, wo ich bin. In meine Nase dringt eine Mischung aus Desinfektionsmitteln und zartem Parfum. Der Parfumgeruch ist neu. Ich versuche meine Augen zu öffnen und das braucht eine Zeit, weil meine Lider irgendwie verklebt sind. Mir wird bewusst, dass irgendjemand meine Hand hält. Es ist Andrea.

       »Ich wollte Dich nicht stören.«

      Andrea? Wie ist sie hierhergekommen? Ich versuche meine Gedanken zu ordnen, was gar nicht so einfach ist. Ich beschließe Andrea irgendwann später zu befragen, wie sie herausgefunden hat, dass ich in diesem Krankenhaus liege. Sie sieht toll aus und sie riecht extrem gut. Ich erinnere mich an den Abend auf ihrer Geburtstagsparty. Sie trägt ein dunkelblaues, leicht tailliertes Kostüm, bei dem die Ränder mit einem circa zwei Zentimeter weißen Band eingefasst sind. Sieht sehr chic aus. Ich würde gerne ihre Beine sehen, aber das ist in dieser Lage sehr schwierig. Es tut mir gut, dass Andrea da ist. Ich umschließe ihre zarte Hand nahezu vollständig. Sie ist warm und verströmt ein fast elektrisches Kribbeln.

       »Es ist super, dass Du da bist.«

      Mehr bekomme ich momentan nicht raus. Andrea lächelt.

       »Ich habe schon mit der Schwester gesprochen. Die wollte zunächst nicht mit der Sprache raus, aber als ich mich als Deine Schwester zu erkennen gegeben habe hat sie mir erzählt, dass es nicht allzu schlimm um Dich bestellt ist.«

      Nicht allzu schlimm? Was heißt das? Weiß Andrea jetzt mehr als ich?

       »Sie haben ein CT gemacht, aber es gibt noch kein Ergebnis. Auch das hat mir die Schwester verraten. Du kriegst das Ergebnis morgen bei der Visite. Ich werde dann morgen gegen Mittag noch einmal kommen. Ich muss jetzt leider wieder gehen. Ich habe noch eine Verabredung und die konnte ich nicht absagen.«

      Aha, wahrscheinlich ein anderer Liebhaber, denke ich. Anderer Liebhaber? Das „andere“ bezieht sich nicht auf mich, sondern auf ihren Mann. Ich bin definitiv nicht Andreas Liebhaber, obwohl ich derzeit nicht einmal etwas dagegen hätte. Andrea beugt sich zu mir runter und dann schmecke ich ihre weiche lüsterne Zunge, die sie mir ungeniert in den Mund schiebt.

       »Mach schnell, dass Du hier rauskommst, damit wir das von neulich fortsetzen können.«

      Ich versuche noch etwas zu sagen, aber Andrea wartet die Antwort nicht ab, da ist sie auch schon wieder verschwunden.

      Das Frühstück war ordentlich, wenn auch nicht von der Qualität, wie ich es mir zuhause mache. Na ja, man kann wahrscheinlich auch nicht erwarten, dass sie einem hier Eier mit Speck und Bratkartoffeln servieren, oder? Durch die Tür kommt Professor Krösing. Er wirkt aufgeräumt und ausgeschlafen. Er lächelt mich an, auch wenn er das besser lassen sollte. Sein Lächeln hat so etwas

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