Die verbannte Braut. Cathy McAllister

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Die verbannte Braut - Cathy McAllister

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konnte es also immer noch. Selbst sein Ruf hatte nicht dazu beitragen können, dass die Frauen nicht von ihm betört waren.

      Mit den drei Gläsern in den Händen machte sich Ronan auf, zu den Damen zurückzukehren. Als diese Henrietta in sein Blickfeld kam, blieb er kurz hinter einem großen Blumenkübel stehen, um sie genauer betrachten zu können. Er musste feststellen, dass, zumindest was das Äußere anbelangte, sein Bruder sehr viel Geschmack besessen hatte. Henrietta Henderson war eine Schönheit. Ihre Porzellanhaut war makellos und ihre blonden Locken glänzten golden im Licht der vielen Kerzen. Sie hatte eine tadellose Figur mit kleinen, festen Brüsten, soweit er das beurteilen konnte, und eine schmale Taille. Ihre blauen Augen waren riesig in ihrem herzförmigen Gesicht und wurden von langen Wimpern umrahmt. Gerade leckte sie sich mit einer rosa Zungenspitze über ihre fein geschwungene Oberlippe und Ronan registrierte erstaunt, dass er hart wurde.

       Verdammt!

      Beinahe hätte er eines der Gläser zwischen seinen Fingern zerbrochen. Was war nur los mit ihm? Er verlor sonst nie die Kontrolle über sein Verlangen. Erst recht nicht, wenn es um eine Frau ging, die er aus tiefsten Herzen verabscheute. Er musste sehr vorsichtig sein, wenn er seinen Plan in die Tat umsetzte. Dieses Weib war noch gefährlicher, als er gedacht hatte.

      Ronan atmete tief durch, und als er das Gefühl hatte, wieder Herr der Lage zu sein, setzte er seinen Weg fort.

       Kapitel 4

      Eve fühlte sich erhitzt. All die vielen Menschen, die unzähligen Kerzen und der ungewohnte Alkohol stiegen unangenehm warm in ihr auf. Sie war froh, dass dieser verwirrende Lord Stoneborough sich seit gut einer halben Stunde entschuldigt hatte, um ein paar Kontakte aufzufrischen, wie er sagte. Dieser Mann war äußerst gefährlich. Nicht nur der Gerüchte wegen, die um ihn kursierten. Auch die mehr als unpassenden Gefühle, die er in ihr auslöste, machten ihn zu einer Bedrohung. Eve hatte nur wenig Erfahrung im Umgang mit Männern, aber sie verstand sehr wohl, wenn ein Mann so offensichtlich mit ihr zu flirten versuchte. Einmal mehr bereute sie, dass sie sich auf dieses Spiel eingelassen hatte. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass ihre Cousine keine Probleme damit gehabt hätte, diesen Lord Stoneborough um ihren kleinen Finger zu wickeln. Doch Eve hatte nichts von der weiblichen Raffinesse ihrer Cousine. Sie waren eigentlich so unterschiedlich, wie Tag und Nacht. Dass Tante Caro noch nichts aufgefallen war, grenzte an ein Wunder. Vielleicht war die alte Dame doch seniler, als Eve vermutet hätte.

      Sie schaute sich nach ihrer Tante um, konnte sie jedoch nirgendwo erblicken. Vielleicht hatte die alte Dame auch Probleme mit der Hitze und war in den Garten hinausgegangen. Eve schaute sehnsüchtig zu der großen Flügeltür, die nach draußen führte. Eigentlich schickte es sich nicht, wenn sie allein, ohne Begleitung hinausging. Aber andererseits konnte Tante Caro ja auch dort sein. Vielleicht sollte sie einfach einmal nachsehen.

      Zielstrebig bahnte sie sich ihren Weg durch die Gäste zu der Tür. Sie schaute sich verstohlen um, und als sie das Gefühl hatte, das niemand sie beachtete, stahl sie sich schnell hinaus.

      ***

      Ronan konnte sein Glück kaum fassen, als er sah, wie sich das Ziel seines Interesses heimlich in den Garten schlich. Er hatte sich schon gefragt, wie er es anstellen sollte, sie nach draußen zu locken. Er hoffte nur, dass sein Kutscher wie vereinbart vor dem hinteren Gartentor bereitstand. Er hatte alles gut geplant und wollte nicht riskieren, dass etwas schief ging. Wenn sie erst einmal unterwegs waren, würde ihnen nichts mehr passieren. Bis man auf der Soirée bemerken würde, dass Miss Henderson fehlte, würde er längst aus London hinaus und auf offener Landstraße sein. Als Erstes würde man die Vermisste gewiss innerhalb der Stadt suchen. Aber jetzt hieß es schnelles Handeln. Wenn sein Opfer draußen allein war, würde er die Gelegenheit nutzen.

      ***

      Eve atmete erleichtert auf, als sie die frische Nachtluft auf ihren erhitzten Wangen spürte. Ihre Tante war nicht im Garten. Niemand außer Eve schien das Verlangen nach frischer Luft zu verspüren. Umso besser! Sie war gern allein. Am liebsten war sie auf dem Land, wo sie jeden Tag mit ihrer Stute Velvet über die saftigen Wiesen von Greenwood Manor galoppieren konnte. London sagte ihr überhaupt nicht zu. Zu voll, zu laut, zu eng und viel zu viel Gestank. Dann dieser ständige Nebel. Wenigstens heute hatten sie eine klare Nacht. Sie legte den Kopf in den Nacken und blickte zum Sternenhimmel hinauf. Der Mond war beinahe voll. Sein bleiches Leuchten hatte etwas Hypnotisierendes an sich. Sie hatte keine Ahnung, warum, doch der Anblick des Mondes, löste immer eine unbestimmte Sehnsucht in ihr aus.

      Plötzlich packte sie jemand von hinten und eine kräftige Hand schloss sich über ihren Mund, ihren Schrei erstickend. Sie wehrte sich verbissen, konnte sich aber gegen ihren kräftigen Angreifer nicht zur Wehr setzen. Panisch registrierte sie, wie der Unbekannte sie in den hinteren Teil des Gartens schleifte. Wollte er sie etwa schänden? Oder gar töten? Sie mobilisierte ihre letzten Kräfte und trat dem Mann rückwärts vor das Schienbein.

      Sie hörte ihn fluchen und ein Schauer des Entsetzens überkam sie, als sie seine Stimme erkannte. Ihr Entführer war niemand anderer als Lord Stoneborough. Was konnte er nur mit ihr vorhaben?

      Sie waren beinahe bei der hinteren Gartenpforte angelangt und sie versuchte erneut, sich loszureißen. Sie sah eine Kutsche hinter dem Zaun warten. Angst griff mit kalten Klauen nach ihrem Herzen. Sie hatte zwar keine Ahnung, was dieser Schurke mit ihr vorhatte, doch eines wusste sie mit Gewissheit. Nämlich dass sie es auf jeden Fall verhindern musste, dass er sie in diese Kutsche schaffte.

      Ein Mann, offensichtlich der Kutscher, kam seinem Herrn zur Hilfe. In einem letzten, verzweifelten Aufbäumen gegen ihr Schicksal, nahm sie all ihren Mut zusammen und biss Lord Stoneborough in die Hand.

      Fluchend riss er seine Hand weg, doch ehe sie schreien konnte, presste der Kutscher ihr ein widerlich süßlich riechendes Tuch auf das Gesicht und ihr wurde schwarz vor Augen.

      Alles um sie herum schien sich zu drehen und auf und ab zu bewegen. Ihr wurde übel und sie stöhnte leise auf. Ihre Augenlider waren seltsam schwer. Eve versuchte, ihre Augen zu öffnen, doch es wollte ihr nicht gelingen. Erneut kam Dunkelheit über sie.

      Als sie das nächste Mal zu sich kam, hatte sie einen unangenehm trockenen Mund und ihr Kopf schmerzte furchtbar. Noch immer bewegte sich alles. Sie blinzelte und als alles nur verschwommen vor ihren halb geöffneten Augen erschien, erfasste sie erneut dieser Schwindel. Sie überlegte, was mit ihr passiert war. Schemenhaft konnte sie sich daran erinnern, dass jemand sie im Garten von hinten überwältigt und zum Ende des Gartens geschleift hatte. Dann war da diese Kutsche gewesen und ein Mann, der ihr ein süßlich riechendes Tuch auf das Gesicht gepresst hatte. Es musste sich um ein Betäubungsmittel gehandelt haben. Chloroform! Sie hatte davon gehört. Es wurde jetzt überall für Operationen genutzt, doch bisher hatte Eve es nicht benötigt und jetzt hatte man es benutzt, um sie außer Gefecht zu setzen.

      Erneut versuchte sie die Augen zu öffnen und diesmal lichtete sich der Schleier von ihren Augen und sie erkannte, dass sie sich im Inneren einer Kutsche befand. Jetzt registrierte sie auch, dass sie gegen jemanden gelehnt saß und ein Arm um ihre Schultern geschlungen war. Schlagartig war sie hellwach und sie rückte mit einem erschrockenen Schrei von der Person ab. Ein Blick bestätigte, was sie bereits vermutete. Es handelte sich tatsächlich um Lord Stoneborough, der da lässig auf der Bank saß und sie spöttisch anlächelte.

      „Warum plötzlich so schüchtern, Liebes?“, neckte er sie mit seiner rauchigen Stimme, die gegen ihren Willen erneut einen wohligen Schauer über ihren Körper sandte.

      Sie reckte das Kinn und funkelte ihn aus großen Augen wütend an.

      „Ich

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