Die verbannte Braut. Cathy McAllister

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Die verbannte Braut - Cathy McAllister

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unerhört sinnliche Ausstrahlung haben? Sein Lachen fühlte sich an wie eine Liebkosung und der Blick, mit dem er sie bedachte, hatte etwas so unerhört intimes an sich, dass sie verstört den Blick abwandte.

      „Was habt Ihr mit mir vor?“, fragte Eve nach einer Weile des Schweigens.

      „Das wirst du schon schnell genug erfahren, Liebes.“

      „Ich hab schon gesagt, dass ich nicht Euer Liebes bin!“

      „Wollen wir das nachprüfen?“, raunte er, und ehe sie es sich versah, war er dicht neben ihr und riss sie in seine Arme.

      „Was …?“

      Er erstickte ihren Protest, indem er seinen Mund auf ihren presste. Eve stemmte die Hände gegen seine Brust und wollte ihn von sich schieben, doch alles, was sie damit erreichte war, dass er sie noch dichter an sich heranzog. Mit einer flinken Bewegung hatte er sie auf seinen Schoß gehoben. Sie konnte seinen wilden Herzschlag unter ihren Händen spüren. Ihr Eigenes schlug genauso unruhig und das Blut rauschte in ihren Ohren.

      Als ihre erste Gegenwehr erlahmte, wurde sein Kuss sanfter, neckender. Überrascht von dem aufregenden Gefühl, das sich in ihrem Schoß ausbreitete, öffnete sie die Lippen zu einem Stöhnen. Er nutzte die Gelegenheit und drang mit seiner Zunge in ihren Mund vor.

      Eve wollte erschrocken zurückweichen, doch er hatte eine Hand an ihrem Hinterkopf gelegt und machte ein Entrinnen so unmöglich. Sie spürte, wie ihr auf einmal fast unerträglich heiß wurde, und ihre Brustwarzen sich gegen den Stoff ihres Kleides drängten. Einem uralten Instinkt folgend schmiegte sie sich unwillkürlich dichter an seinen männlichen Körper und erwiderte sein Zungenspiel. Erst zaghaft, dann immer kühner, bis er sich plötzlich von ihr löste und sie von seinem Schoß schob.

      Eve errötete. Was war nur in sie gefahren? Wie hatte ihr das passieren können, dass sie so die Kontrolle über sich verloren hatte. Sie wagte nicht, ihn anzusehen. Ihr war schleierhaft, warum er sie so plötzlich von sich geschoben hatte. Hatte es ihm nicht gefallen, dass sie seinen Kuss so forsch erwidert hatte? Sie musterte ihn vorsichtig. Sein Gesicht war eine eiskalte Maske, als hätte er sie nicht Augenblicke zuvor leidenschaftlich geküsst. Sein hasserfüllter Blick ließ eine Gänsehaut über ihren Rücken kriechen. Plötzlich fröstelnd schlang sie die Arme vor ihrer Brust zusammen. Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals und zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie wirklich Angst.

      ***

      Ronans Herz hämmerte wild in seiner Brust. Dieser kleine Kuss hatte ihn so in Erregung versetzt, dass er drauf und dran gewesen war, sie hier in der Kutsche zu nehmen. Was war bloß los mit ihm, dass er so auf sie reagierte, trotz des Wissens um ihre Schuld am Tode seines Bruders? Es durfte auf keinen Fall wieder vorkommen. Er würde sie erst anrühren, wenn sie verheiratet waren. Er würde einmalig die Ehe mit ihr vollziehen, um eine Annullierung unmöglich zu machen, dann würde er sie auf seinen Landsitz verbannen. Von jetzt an würde Henrietta Herndersons Leben so verlaufen, wie er es bestimmte. Sie würde lernen, dass sie mit seinem Bruder die bessere Wahl gehabt hätte, denn Jeremiah hätte sie sicher auf Händen getragen, Ronan würde nichts dergleichen tun. Er würde ihr das Leben zur Hölle machen. Das war sein Plan und daran würde er sich auch halten! Dieses durchtriebene Weibsstück wusste nur zu gut, wie man einem Mann mit einer Mischung aus Unschuld und Verführerin betörte.

      Sie fuhren schweigend durch die Nacht. Es würde drei Tage dauern, bis sie Dover erreichten. Nach Frankreich war es dann über den Kanal nur noch ein Katzensprung. In Frankreich hatten sie eine weitere Woche Reise vor sich, bis sie sein Weingut erreichen würden. Dort sollte die Hochzeit in kleinem Kreise stattfinden. Es war kein Ereignis, was es zu feiern galt, aber er brauchte ein paar Zeugen.

      ***

      Sie hielten nur kurz, um die Pferde zu wechseln. Eve betrachtete ihren Entführer mit einem vorsichtigen Seitenblick. Er saß ganz entspannt, die langen Beine ausgestreckt, die Hände locker im Schoß liegend. Sehnsüchtig schaute sie an ihm vorbei auf die Tür. Sie rechnete sich keine Chancen aus, an ihm vorbei aus der Kutsche flüchten zu können, aber sie könnte auf sich aufmerksam machen, um Hilfe zu erlangen. Immerhin wurde sie gegen ihren Willen entführt.

      „Vergiss es!“, ertönte plötzlich Lord Stoneboroughs eisige Stimme. Er hatte leise gesprochen, doch mit einer mehr als deutlichen Warnung in seinem Tonfall.

      Sie schaute in seine Richtung und erschrak, als sie in die Mündung einer Duellpistole blickte.

      „Wenn du auch nur einen falschen Ton von dir gibst, schieße ich. Und glaube nur nicht, dass ich Skrupel hätte, es zu tun. Alles, was man sich über mich erzählt, ist wahr, meine Liebe. Lege dich nie mit dem Teufel an, oder du wirst es bitter bereuen.“

      Eve schluckte schwer und drückte sich unbehaglich in die Ecke der Kutsche. Ihr Herz hämmerte aufgeregt in ihrer Brust, und als sich die Kutsche wieder in Bewegung setzte, sank ihre Hoffnung auf Rettung dahin. Immerhin hatte Lord Stoneborough die Pistole wieder unter den Sitz geschoben und saß nun entspannt und offenbar mit sich zufrieden auf der Bank. Sie schaute ihn vorsichtig unter niedergeschlagenen Wimpern hervor an. Warum nur hatte er sie entführt? Wollte er sie entehren? Oder drohte ihr sogar noch mehr Gefahr? Würde er sie töten? Er hatte selbst zugegeben, dass alle Gerüchte über ihn wahr waren, also hatte er sowohl einen Mord begangen, als auch seine Mätresse übel verprügelt. Wie konnte ein so grausamer Mensch nur so ein umwerfendes Lächeln besitzen? Sie erinnerte sich nur zu gut an das Kribbeln, das sein Lächeln in ihrem Schoß ausgelöst hatte.

      „Wenn du mich weiterhin so anstarrst, könnte ich auf die Idee kommen, dass du dir wünschst, dass wir hier und jetzt beenden, was wir zuvor begonnen haben“, sagte er plötzlich und Eve erröte tief.

      Verschämt wandte sie den Blick ab. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er ihren Blick bemerken würde. Der Gedanke, sie könnten tatsächlich dort weiter machen, wo sie vorher aufgehört hatten, ließ ihr Blut kochen und bisher unbekannte Gefühle erwachten in ihrem jungen Leib. Ihre Brüste prickelten und die Brustwarzen rieben gegen den Stoff ihres plötzlich zu eng erscheinenden Mieders. Ein kaum hörbares Stöhnen kam über ihre Lippen. Das süße Ziehen in ihrem Schoß ließ sie nervös auf ihrem Sitz herumrutschen. Sie hatte keine Ahnung, was sie gegen dieses unerhörte Prickeln unternehmen konnte. Alles, was ihr einfiel, war, die Oberschenkel fest zusammenzupressen.

      Ein raues Lachen neben ihr ließ sie erstarren.

      „Bist du nervös, Liebes?“, höhnte er.

      „Lasst mich endlich wissen, was Ihr mit mir vorhabt!“, verlangte sie zu wissen, um von ihrer Verlegenheit abzulenken.

      „Nun, ich kann dir noch nicht sagen, was ich später mit dir vorhabe, aber ich hätte schon ein paar Ideen, was ich jetzt mit dir anstellen könnte“, raunte er belegt.

      „Wenn … wenn Ihr mich anrührt, dann ...“

      „Was dann?“, fragte er herausfordernd. „Was willst du schon gegen mich ausrichten?“

      „Ich … ich appelliere an Eure Ehre, Sir.“

      Er lachte schallend und seine Augen funkelten vergnügt.

      „Du bist köstlich, Liebes. Gerade du must von Ehre sprechen. Du hast genauso wenig Ehre, wie ich. Und lass das Sir weg. Ronan genügt vollkommen. Immerhin werden wir bald recht intim zusammen sein, da brauchen wir nicht so förmlich sein.“

      „Ich verstehe nicht? Was meint Ihr damit?“

      Er

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