Wo ist Babahu - 5 Folgen in einem Buch - ohne Bilder. Wilma Burk

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Wo ist Babahu - 5 Folgen in einem Buch - ohne Bilder - Wilma Burk

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dem Haus und durch den Garten. Hier streifte er schon über den Schnee am Boden. Sie hielten ihn so tief zwischen sich, dass es ihm unmöglich war, wie sonst darüber hinwegzuschweben. Wenn der Schnee ihm auch nicht schaden konnte, so mochte er das nicht, nicht jetzt! Er zitterte vor Angst und Kälte.

      Als er begriff, was sie mit ihm vorhatten, erfasste ihn Panik. Sie drückten ihn ganz langsam hin zu dem kleinen, vereisten See hinter dem Garten.

      „Lasst das doch! Das könnt ihr nicht machen!“, bettelte er.

      Die Eisluchse lachten nur, sagten nichts, lediglich ihre Augen funkelten zornig.

      An dem See angekommen, senkten sie ihre Eispickel immer tiefer über ihn, sodass er nicht mehr anders konnte, als mit dem Eis des Sees in Berührung zu kommen. Verzweifelt versuchte er, es dennoch zu vermeiden und machte sich so lang und so dünn wie es ging, dabei nahm er noch einmal all seine Gedankenkraft zusammen und rief nach den andern Magihexern um Hilfe. Ob sie ihn noch rechtzeitig hörten? Währenddessen senkten die Eisluchse unerbittlich ihre Eispickel über ihn. Er wollte sich daran festklammern, aber die waren so kalt, dass ihm die Hände gefroren. Da gab ihm ein Eisluchs noch einen letzten Stoß auf seinen Zipfelhut. Heftig schlug der auf dem Eis auf und mit ihm der kleine Wolkenkörper von Babahu.

      Sofort war er unfähig zu rufen oder irgendetwas zu sagen. Er spürte, wie er erstarrte und bewegungslos wurde. Nur mit den Augen konnte er noch alles verfolgen. Er sah, wie die Eisluchse sich zum Ufer zurückzogen, wie sie lachten, fröhlich herumsprangen und mit ihren Schwänzen übermütig aufschlugen. Dann tanzten sie um ihn herum und verhöhnten ihn: „Na, Babahu, du frecher Magihexer, fällt dir nichts mehr ein?“

      Und noch immer war weit und breit kein anderer Magihexer zu sehen. Warum wurden sie nicht darauf aufmerksam, was hier geschah? Waren sie wirklich alle so weit weg? War seine Gedankenkraft bereits erloschen? Konnte kein Hilferuf von ihm sie mehr erreichen? War es wirklich unmöglich geworden, dass auch nur einer kommen und ihn erlösen konnte? Er war wund vor Verzweiflung. Er wusste, von allein konnte er jetzt nie mehr nach Magihexanien zurückkehren. Es würde auch nichts helfen, wenn Magifa zur Erde käme. Nur in Magihexanien konnte einem erstarrten Magihexer geholfen werden.

      Voller Reue dachte Babahu: ‚Hätte ich nur den Eisluchs in Ruhe gelassen!’ War es das bisschen Schadenfreude wert gewesen, dass er jetzt, so hilflos hier vergehen musste?

      Die Eisluchse ließen von ihm ab und zogen sich ins Haus zurück zu dem von Babahu verletzten Eisluchs. Sofort schöpfte er Hoffnung. Die andern Magihexer werden ihn bestimmt bald vermissen, dann kämen sie zurück, würden nach ihm suchen und ihn hier finden. Ja, davon war er überzeugt. Die Eisluchse mussten nur erst einmal verschwinden.

      Doch die Eisluchse dachten nicht daran. Sie nahmen den verletzten Eisluchs in ihre Mitte und, plopp, trugen sie ihn aus dem Haus springend zu Babahu an den See. „Da, schau ihn dir an, den frechen Magihexer, der dich so zugerichtet hat!“

      „Geschieht dir recht, Babahu, du hast deinen Schabernack zu weit getrieben. Jetzt hast du Zeit genug, darüber nachzudenken. Wenn ich längst mit meinem geheilten Schwanz wieder springen kann, bist du verdampft, denn deine Magihexer werden dich nicht finden“, drohte ihm der verletzte Eisluchs.

      Alle lachten triumphierend, dann nahmen sie den verletzten Eisluchs in ihre Mitte, und plopp, plopp, verschwanden sie mit ihm, heim in ihr eisiges Reich. Nur zwei Eisluchse blieben zurück, die sich Babahu bedrohlich näherten.

      ‚Die werden mich doch nicht anfassen’, dachte er voller Angst. Er wusste, dass dies jetzt möglich war. War auch sonst sein Wolkenkörper für sie nicht zu greifen, so war er in erstarrtem Zustand so steif, dass es ihnen gelingen könnte.

      Ganz dicht kamen die Zwei heran. „Jetzt machst du eine Reise, die noch kein Magihexer vor dir je getan hat“, lachten sie, griffen zu, zerrten ihn vom Eis des Sees, nahmen ihn zwischen sich, schlugen zugleich mit ihren Schwänzen auf und hoch ging es in die Luft mit einer Geschwindigkeit, die Babahu die Sinne fast vergehen ließ, weil sie mit nur einem Schlag von einem Punkt der Erde zu einem andern gelangen konnten. Ihm wurde schlecht. Doch noch ehe er darüber recht nachdenken konnte, landeten sie wieder auf der Erde.

      Wo waren sie? Das war nicht mehr die Straße von der Katzenmutter. Jetzt geriet Babahu in Panik, wie sollten ihn hier die andern Magihexer finden? Und er hatte nicht mehr viel Zeit.

      „Na, gefällt es dir hier?“, fragte der eine.

      „Der kann doch nicht antworten. Ihm ist die Sprache gefroren“, sagte der andere.

      „Ach, richtig!“

      Dann lachten und verhöhnten sie ihn: „Der arme Babahu kann nicht mehr reden, nein, wie ich das vermisse, sein Spotten und Frohlocken.“

      „Ja, das ist ihm jetzt vergangen. Schau nur die Augen, die blanke Angst schaut da heraus. Das hast du nun davon, du frecher Magihexer.“

      Dann packten sie ihn erneut und, plopp, stießen sie sich wieder mit ihren Schwänzen ab. Sie machten aber nur noch einen kurzen Sprung hinein in einen dunklen, von einem kleinen vergitterten Fenster kaum erhellten Raum. Er konnte nicht erkennen, was um ihn herum war. Hilflos stand er dort, wo sie ihn abgestellt hatten.

      „Wir kommen wieder. Wir wollen sehen, wie du hier langsam verdampfst!“, riefen sie noch, dann schlugen sie mit ihren Schwänzen auf und weg waren sie.

      Babahu war allein. Bittere Tränen rannen ihm aus den Augen, die er gerade noch bewegen konnte. Wie sollte er jemals wieder einen Wolkenkörper bekommen, wenn niemand ihn finden würde. Rufen konnte er die andern nicht mehr, weil er seine Gedankenkraft verloren hatte. Nein, er wusste, er musste hier langsam verdampfen. Ob die andern traurig wären? Würden sie begreifen, was mit ihm geschehen war, wenn er nie mehr nach Magihexanien zurückkehrte? Vielleicht waren sie aber auch froh darüber, weil sie sich oft genug von all seinen Späßen genervt fühlten. Nie mehr könnte er die Elflinge jagen und die Koboldiner ärgern. Da begann er, den Herrn des Lebens flehendlich um Hilfe zu bitten. Er wollte das alles wirklich nie mehr tun, wenn er ihn nur aus dieser schrecklichen Lage erlöste. Doch konnte der Herr des Lebens ihn ohne seine Gedankenkraft überhaupt hören? Noch mehr Tränen der Verzweiflung rannen aus seinen Augen, fielen zu Boden und wurden zu Eisperlen.

      *

      Inzwischen waren die anderen Magihexer nichts ahnend auf dem Heimweg nach Magihexanien. Vorbei flogen sie an Mond und Sonne durchs Universum zum Schwarzen Loch. Was fühlten sie sich gut. Sie hatten die Eisluchse besiegt! Sogar Ermano vergaß vor Freude darüber die Schmerzen seiner bösen Verletzungen. Dabei waren sie fast ratlos gewesen und doch hatten sie am Ende alles zum Guten wenden können. Sie konnten es nicht erwarten, den andern davon zu erzählen, besonders Malipu. Diesmal musste er anerkennen, wie klug sie gehandelt hatten.

      „Wer von uns hatte eigentlich die gewagte Idee, Dennis ins Eis einbrechen zu lassen?“, fragte Satano.

      „Das war Babahu“, antwortete Ermano.

      „Na, da ist dir ja mal etwas Gescheites eingefallen“, wollte sich Satano lobend an Babahu wenden. Suchend sah er sich um. Der aber war nicht bei ihnen. „Wo ist er?“

      „Er ist noch dageblieben, will wohl warten bis der letzte Eisluchs verschwunden ist und dann nachkommen“, erklärte Jojotu.

      „Hoffentlich macht er keinen Blödsinn!“, meinte Ermano.

      „Ja, hoffentlich!“, stimmte Satano zu und schüttelte seinen Kopf.“

      „Er hat uns sicher bald eingeholt. Bestimmt will

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