Artikel 20.4. Klaus Hammer

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Artikel 20.4 - Klaus Hammer

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style="font-size:15px;">      „Ist Dir aufgefallen“, begann Monika, „dass die Feuerwehr immer noch vor der Tür steht?

      „Das ist hier genau so“, kam es von Jan per Funk.

      „Wir müssen zum Einsatzleiter um herauszufinden, was da passiert ist. Warum geht die Feuerwehr nicht ins Gebäude rein?“

      Monika packte Jovi am Arm und zog ihn zu der Polizeiabsperrung. Einem kleinen Plastik-Zaunelement, das mit seinen gleichartigen Nachbarn nur über einen Metallbügel verbunden war, der sich jedoch ohne Mühe öffnen lies. Sie brauchte nur ein paar Handgriffe um die Absperrung zu öffnen und hindurch zu schlüpfen. Jovi blieb die ganze Zeit dicht hinter ihr. Ihm war nicht ganz klar, was Monika vor hatte, aber sie würde schon wissen was sie tat. Er jedenfalls lies die Kamera durchgehend laufen. Er zeichnete alles auf und sendete es parallel zum Ü-Wagen. So dass sie, selbst wenn man ihnen die Kamera abnahm, die bisherigen Aufnahmen nicht verlieren würden.

      Beinahe aus dem Nichts tauchte ein großer kräftiger Feuerwehrmann in voller Einsatzkleidung vor Ihnen auf und versperrte ihnen den Weg.

      „Wo wollen Sie hin?“ Auf seiner Stirn zeigte sich eine steile Falte, als er sie grimmig ansah. Er hob die rechte Hand und zeigte den beiden die Handfläche mit nach oben gerichteten Fingern, so als ob er Monika und Jovi aufhalten wollte. Monika entdeckte in seiner linken Hand eine schwere Feuerwehraxt.

      „Wir sind vom Sender Phoenix und würden gerne mit dem Einsatzleiter sprechen.“ Monika rang mit ihrer Fassung. Sie hatte befürchtete, dass dieser Feuerwehrmann seine Axt gegen sie einsetzen könnte, wenn sie beide weitergehen würden.

      „Der hat jetzt gerade wichtigeres zu tun. Melden Sie sich doch in ein paar Stunden noch einmal. Oder besser morgen früh. Noch besser nächstes Jahr...“

      Monika fühlte sich nicht ernst genommen. Sie brüllte den Feuerwehrmann an und warf ihm Floskeln, wie Informationsfreiheit, Berichterstattung, Behinderung der Presse und mehr an den Kopf.

      Doch der Mann mit der Axt blieb davon unberührt. „Mir egal“, sagte er gleichgültig. Er winkte kurz mit der Axt hinter sich und ein Polizist erschien. „Schaffen Sie die beiden hier raus. Die behindern unsere Arbeit.“

      Der Polizist sah Jovi und Monika abwechselnd mit einem bösen Blick an und zeigt in die Richtung aus der die beiden gekommen waren. Ihnen blieb nichts anderes übrig als sich um zudrehen und zurück zur Absperrung zu gehen.

      „Merkwürdiges Feuer, so ohne Flammen“, versuchte Jovi den Polizisten auszuhorchen.

      „Woher wollen Sie wissen, ob es keine Flammen gibt? Haben Sie etwas damit zu tun? Wollen Sie sich etwa vergewissern, dass Ihr Verbrechen auch funktioniert hat?“

      „Nein. Wir haben nichts damit zu tun. Das müssen sie uns glauben. Wir sind vom Sender Phoenix und wollten heute über die konstituierende Sitzung berichten als das hier begann...“ Monika lächelte den Polizisten zaghaft an. Vielleicht war ja auf die Art etwas zu erfahren. „Wir haben von dort hinten gesehen, das alles total verqualmt ist, weil die Fenster alle ganz grau geworden sind. Und normalerweise müsste man bei einem Feuer dieser Größe den Schein der Flammen durch diese riesigen Fensterscheiben sehen.“

      „Normalerweise schon. Das ist richtig.“ Der Polizist schien sich etwas zu entspannen. Er hatte inzwischen den Presseausweis entdeckt, den Monika aus ihrer Tasche gezogen und sich an das Revert geklemmt hatte. „Wir tappen da noch vollkommen im Dunkeln.

      Wo sind denn die Parlamentarier abgeblieben? Wir haben sie noch nirgends entdecken können.“

      Der Polizist runzelte die Stirn. „Waren Sie auch auf der anderen Seite des Gebäudes?“

      „Ja. Von unseren Volksvertretern war nichts zu sehen.“

      „Ich bin davon ausgegangen, dass...“, er unterbrach sich selbst. Dann schnappte er sich sein Funkgerät und sprach mit der Zentrale. Nach kurzer Zeit war klar: Niemand hatte einen der Gewählten Abgeordneten den Bundestag verlassen sehen.

      Monika hakte nach, jetzt wo der Polizist schon so auskunftsfreudig war. „Aber warum geht die Feuerwehr nicht rein in das Gebäude und löscht den Brand oder lässt zumindest den Rauch abziehen?“

      Der Polizist sah Monika an, als ob sie den Vorschlag gemacht hätte, Feuer mit Wasser zu löschen. „Den Einsatzkräften ist es derzeit nicht möglich in das Gebäude zu gelangen.“

      9:35h Verriegelt.

      Noch während Besucher und Parlamentarier aus dem Gebäude flüchteten, tauchte hinter der Trennwand und unterhalb des Bundesadlers eine vollkommen in schwarz gekleidete Person mit einer Guy Fawkes Maske auf dem Gesicht auf. Die Person bewegte sich zielstrebig auf einen der beiden Technikräume unterhalb der Besuchertribüne zu.

      Sie öffnete leise, fast so als wolle sie in all dem Lärm des Feueralarms keine verdächtigen Geräusche erzeugen, die Zugangstür zum Technikraum.

      Ein unsichtbarer Beobachter hätte an dieser Person erkennen können, das sie einen hautengen Anzug in schwarz trug. Etwa wie Pantomimen es tun. Der Körper zeigte eindeutig weibliche Züge, wenn er auch durchaus kräftig erschien. Über dem Anzug trug die Person einen schwarzen Stoffmantel mit Kapuze. Diese war über den Kopf gezogen und verdeckte alles, was die Maske noch frei gelassen hatte.

      Sie bewegte sich langsam durch den Kontrollraum. Sie schien etwas zu suchen. Nachdem sie ihre Augen ein paar Sekunden lang über das Bedienpult hatte streifen lassen, fand sie, was sie gesucht hatte. Einen Knopf der mit Invasion defend beschriftet war und den man erst drücken konnte, nachdem man einen kleinen Deckel über dem Knopf beiseite geklappt hatte.

      Sie klappte den Deckel hoch und drückte entschlossen und ohne ein Zögern den Knopf.

      Zufrieden sah sie, wie auf dem Pult eine entsprechende Lampe zu leuchten begann. Auf einem der Bildschirme war ein Übersichtsbild des gesamten Gebäudes zu sehen. Darauf waren alle Ausgangstüren grün markiert, wenn sie geschlossen waren. Offene Türen wurden rot dargestellt. Sie konnte erkennen, wie die Türen geöffnet wurden um die Menschen ins Freie zu entlassen.

      Nachdem die Türen hinter den Menschen ins schloss vielen, wurde die Anzeige für die Tür nicht mehr grün, sondern blau. Nun war sie gegen das Öffnen von außen gesichert. Niemand würde diese Tür öffnen können. Auch nicht mit einem Schlüssel. Lediglich von innen ließen sich die so gesicherten Türen noch öffnen.

      Diese Schutzmaßnahme war nach einigen Amokläufen in Schulen und öffentlichen Gebäuden angebracht worden. Es sollte verhindert werden, dass Attentäter ins Gebäude gelangten.

      Im Februar 2015 hatten sich Politiker verschiedener Parteien an die Bundestagsverwaltung mit der Bitte um eine Erhöhung der Sicherheit für das Parlamentsgebäude gewandt. Aufgrund der immer stärker steigenden Anzahl von Anschlägen wollten sie das Gebäude besser abgesichert wissen. Die Verwaltung gab dem Drängen der besorgten Politiker gerne nach, konnte sie in die Kosten der Sicherheitsaufrüstung auch noch diverse andere Posten verstecken und zusätzliche Gelder beschaffen. Nicht umsonst wurden öffentliche Projekte immer deutlich teurer als ursprünglich geplant.

      Der Bundestag wurde also innerhalb von kurzer Zeit mit einem modernen Schließsystem und automatischer Türsteuerung ausgerüstet. Dazu kamen noch verschiedene andere Sicherheitsspielereien. Unter anderem auch Techniken, die das mögliche Fernzünden von Bomben mittels Handy verhindern sollten indem sie das Mobilfunknetz manipulierten. Außerdem konnte man auf diese Art und Weise die Telefonate und Identitäten

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