Von Jerusalem bis Rom. Martin Renold

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bin es«, antwortete Saul. »Und ich weiß auch wer du bist. Denn auch mir ist heute Nacht im Traum der Herr erschienen. Er hat mir angekündigt, dass du kommen wirst, um mir deine Hände aufzulegen, damit ich wieder sehend werde.«

      Da wir erkannten, dass für Saul keine Gefahr bestand, zogen wir uns zurück. Saul aber redete noch den ganzen Tag mit Ananias. Als dieser ging, begleitete ihn Saul zur Tür. Wir sahen nun, dass die Blindheit von ihm gewichen war.

      Wir saßen noch den ganzen Abend und bis tief in die Nacht beisammen. Und Saul sprach nur von Jesus, und dies mit einer solchen Überzeugung, dass wir meinten, er hätte ihn selber gekannt.

      Am nächsten Tag suchten wir alle drei Ananias in seiner Gemeinde auf. Der hatte sie vorbereitet. Die meisten waren anfänglich skeptisch. Das konnte doch nicht sein, dass der ärgste Verfolger sich bekehrt hatte. War das vielleicht eine List, um sie alle da, wo sie sich sicher gefühlt hatten, zu finden und sie nach Jerusalem zurückzuführen?

      Doch als Saul selber auch ihnen berichtete, wie Christus ihm erschienen war, fingen sie an, ihm zu glauben, und dies erst recht, als wir, Saul, Judas und ich, uns von Ananias taufen ließen.

      Wir blieben noch ein paar Tage in Damaskus im Haus des Judas. Saul und ich gingen jeden Tag in die Gemeinde und sprachen mit Ananias und den anderen, die uns ihre Brüder nannten.

      Hier hörte ich viel von Jesus, vom Reich Gottes und von der Vergebung der Sünden durch den Glauben an Jesus Christus. Ananias erzählte, was Jesus einmal auf einem Berg in Galiläa gepredigt hatte, dass jene selig seien, die sanftmütig seien und Frieden stiften, und vieles mehr.

      Ich fragte Ananias, ob Gott auch mir verzeihen werde, da ich doch jene verfolgt habe, die an Jesus als den Messias glauben.

      »Glaube an das Wort Gottes, das Jesus verkündet hat, dann wird auch dir vergeben werden, und du wirst einmal in das Reich des Herrn eingehen«, antwortete er mir.

      5. Kapitel

      Am Tag nach dem Sabbat machten Saul und ich uns auf die Reise zurück nach Jerusalem.

      Doch als wir beim Toten Meer ankamen, sagte Saul: »Lass uns nicht nach Jerusalem hinauf, sondern weiter, nach Arabien, gehen.«

      Ich fragte ihn, weshalb. Da sagte er: »Der Herr hat mich gewarnt, nach Jerusalem zu gehen. Die Apostel und die Gemeinde würden mir nicht glauben, nach all dem Schlimmen, das ich ihnen angetan habe. Und die Hohenpriester und Rabbiner würden uns als Abtrünnige betrachten und uns gar ins Gefängnis werfen, weil wir ihre Befehle nicht ausgeführt haben.«

      So zogen wir weiter nach Süden. Später wandten wir uns nach Osten, stiegen durch enge Schluchten hinauf in die Berge und erreichten Petra, die Hauptstadt der Nabatäer, wo König Aretas residierte.

      In Petra gab es eine jüdische Gemeinde. Saul und ich suchten sie in der Synagoge auf. Saul erzählte von Jesus und dass dieser der Messias sei, von dem die Propheten berichtet hatten.

      »Schon der Prophet Daniel hatte eine Vision«, sagte Saul, »wie es in den Schriften geschrieben steht: ›Ich schaute in Gesichten der Nacht: Mit den Wolken des Himmels kam einer wie der Sohn eines Menschen. Und ihm wurde Herrschaft und Ehre und Königtum gegeben, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum so, dass es nicht zerstört wird.‹ Und der Prophet Jesaja sagte vorausschauend: ›Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein großes Licht. Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und sein Name ist: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens. Groß ist die Herrschaft, und der Friede wird kein Ende haben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.‹«

      Saul berichtete, wie er die Jünger Jesu und ihre Anhänger verfolgt hatte, bis ihm der vom Tod auferstandene Christus vor den Toren von Damaskus erschienen sei und ihm geboten habe, die Heilsbotschaft allen Völkern zu verkünden. Und dann forderte Saul mich auf, zu bestätigen, was er damals erlebt hatte.

      So predigte Saul in Petra und Hegra und an vielen andern Orten in Arabien.

      Vor allem in Petra gab es auch viele gottesfürchtige Nabatäer, die zum Glauben an Jesus Christus kamen.

      Der König Aretas war der Schwiegervater von Herodes Antipas. Doch als dieser sich von seiner Frau getrennt hatte, um die Frau seines Bruders zu heiraten, fiel Aretas in Judäa ein, um seine Tochter zu rächen. Doch die Römer schlugen ihn zurück.

      Durch diesen Krieg entstand viel Hass und Zwist zwischen den Nabatäern und den Juden. Und als dem König hinterbracht wurde, dass Saul nicht nur die Juden, sondern auch die Nabatäer zum Glauben an Christus bekehre, wurde er zornig und verbot Saul, weiter seine, wie er sagte, Irrlehre zu verkünden und das Volk gegen die hoch verehrten Götter aufzuhetzen, so dass wir das Land verlassen mussten.

      Deshalb kehrten wir nach zwei Jahren nach Damaskus zurück. Wir wohnten wieder im Haus des Judas, der uns freudig aufnahm.

      Auch von Ananias und der Gemeinde wurden wir herzlich aufgenommen. Saul predigte jeden Tag, und die Gemeinde wuchs zusehends. Das gefiel aber vielen Juden nicht. Doch auch die Nabatäer begehrten auf, von denen viele in Damaskus lebten. Unter ihnen waren viele Gottesfürchtige, die zu uns in die Gemeinde kamen und offen für den Glauben an Jesus Christus waren. So zettelten nicht nur die Juden, sondern auch die Nabatäer immer wieder Streit an, und es entstand eine große Unruhe in der Stadt, so dass verschiedene Gemeindeglieder gefangen und vorübergehend ins Gefängnis gebracht wurden. Als die Nabatäer sahen, dass Saul nicht unter den Gefangenen war, versuchten sie, ihn auf andere Art zu beseitigen. Sie ließen den Konsul, den König Aretas zur Vertretung der Nabatäer im Ausland nach Damaskus geschickt hatte, wissen, dass Saul derjenige sei, der Unruhe nach Damaskus gebracht habe.

      Der Konsul wusste offenbar, dass Aretas ein Verbot gegen Saul ausgesprochen hatte. Da aber Damaskus unter römischer Herrschaft stand, mussten sie einen geheimen Plan schmieden, von dem die Römer nichts erfahren durften. Dafür erfuhr unser Freund und Bruder Ananias davon.

      Eines Abends saßen wir mit Judas nach dem Nachtmahl noch lange zusammen und redeten, als jemand leise, aber doch eindringlich an die Tür klopfte. Draußen stand Ananias. Das erinnerte uns an jenen Tag, als er gekommen war, um mit Saul zu reden und ihm das Augenlicht wiederzugeben.

      »Saul, du bist in großer Gefahr«, begann Ananias ohne Umschweife. »Die Nabatäer wollen dich töten. In der Stadt können sie das aber nicht tun. Das wäre zu gefährlich für sie. Deshalb haben sie uns absichtlich wissen lassen, dass sie dich suchen. Nun hoffen sie, dass du aus der Stadt fliehst. Sie lauern vor allen Toren der Stadt, damit sie dich draußen töten können. Wenn du aber in der Stadt bleibst, werden sie dich suchen und nicht aufgeben, bis sie dich eines Nachts in eine Falle locken können.«

      »Du bist nicht mehr sicher in der Stadt«, sagte auch Judas. Doch zu Ananias gewandt: »Was sollen wir tun, um Saul zu schützen?«

      »Wir haben einen Plan«, sagte Ananias.

      Und zu Saul gewandt: »Du musst sofort mit mir kommen. Pack zusammen, was du brauchst! Wir werden dir zur Flucht über die Mauer helfen.«

      »Und Jonas?«, fragte Saul. »Ich möchte nicht ohne ihn gehen.«

      »Für Jonas besteht keine Gefahr«, erklärte Ananias. »Wenn du

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