Skyline Deluxe. Marianne Le Soleil Levant

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Skyline Deluxe - Marianne Le Soleil Levant

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Es war kein Ingwer dabei. Hm. Hätten die Thai sowieso zuhause. Na ja. Ging auch ohne. Sie trank kalten Honey Lemon Tea. Der Bademantel war offen. Chi sah auf ihre Brustwarzen herab. Sie mochte sie jetzt viel lieber als jemals zuvor. Chi aß und trank.

      Thomas erwachte. Auch seine Blase war der Grund. Thomas wollte weiterschlafen. Er war müde und fühlte sich ausgezeichnet in diesem Bett. Er hielt die Augen geschlossen. Er war auch nicht richtig wach. Halbschlaftrance. Seine Blase drückte. Es hatte keinen Sinn, er musste aufstehen. Er wollte nicht aufstehen. Er öffnete die Augen. Er war alleine im Bett. Thomas stutzte. Er sah zum Stuhl. Da war nur ein Bademantel. Er sah zum Fenster hinaus auf Bang­kok. In seinem Kreislaufstadium war er sich einen Moment nicht sicher, ob er nicht alles nur geträumt hatte. Zu schön, um wahr zu sein. Was hatte er heute wirklich gemacht? Seine Blase drückte. Er war doch nicht irre. Thomas setzte sich auf die Bettkante. Zu schnell. Er wurde ein bisschen schwindlig. Er musste pinkeln. Es war ganz still. Sie war nicht da. Er bemerkte den Lichtschimmer unter dem Türrahmen aus dem Wohnzimmer. Hatte er vergessen das auszuschalten. Es war ganz still. Er wollte nicht nach ihr rufen. Thomas tastete im Bett nach Spermaflecken. Bei den Träumen wären da wohl welche zu finden. So oder so. Er roch die Erdbeer­seife. An sich. Er sah auf die Uhr. Halb vier durch. Um die Zeit aus einem Traum erwacht, konnte man sich einiges einbilden. Er wollte nicht aufstehen, um dem Platzen seiner wunderbaren Träume keine Gewissheit zu schenken. Wenn er in der Toilette wäre und keine Anzeichen ihrer Anwesenheit ausmachen könnte, wäre alles nur ein Wunschtraum gewesen und würde bald verblassen. Er war doch nicht irre. Er war auf dem Restaurantboot gewesen. Mit ihr und hatte sie zu ihrer Zimmertür gebracht. War dann allein in sein Zim­mer gegangen. Tja. Plausibel. Hier mit quengelnder Blase sitzen, war jedenfalls nicht die Erfüllung. Er stand auf. Der kräftige Strahl in die Schüssel entspannte ihn auf angenehme Art. Er ging zurück und holte seinen Bademantel. Zog ihn an und band den Gürtel vor dem Spiegel. Ganz schön zerknautscht. Thomas fuhr sich durch die Haare. Er hatte sich die Hände nicht gewaschen. Fiel ihm jetzt ein. Er wusch sich sonst immer die Hände nach der Toilette.

      Die Cremedose auf dem Nachttisch auf ihrer Seite war seinen schlaftrunken halb geschlossenen Augen im Dunkel des Gemachs entgangen. So wie er wegen der Toilettenpriorität übersah, dass der zweite Bademantel des Zimmers nicht im Bad hing. Stutzig machen hätte ihn ihre Kulturtasche sollen. Er achtete nicht darauf. Zu sehr in Gedanken beschäftigt, Traum und Realität zu sondieren. Er wollte in den Wohnbereich. Das Licht ausmachen. Etwas trinken. Die Air Condition machte immer durstig.

      Er versuchte sich an seinen Traum genauer zu erinnern.

      Er versuchte sich an Chi´s Geschmack zu erinnern.

      Alles war ganz wie echt. Er öffnete die Tür und sah sie im offenen Bademantel am Tisch sitzen. Sie sah ihn direkt mit ihren schwarzen Perlenaugen an. Sie wusste ja, dass er wach geworden war und erwartete ihn. Thomas war so überrascht, dass er etwas blöde „Hi“, von sich gab und sie legte den Finger auf den Mund, um zu bedeuten er solle nicht sprechen. Sie sagte aber: „Es gibt Sushi. - We got Sushi.“ Es fiel ihm ein, zu sagen: „Gut dass jemand welches gekauft hat“, erinnerte sich aber an ihren Finger und fand es auch nicht so lustig. Außerdem hatte er ja schon „Hi“, gesagt und soweit seine Hirnleistung wieder zunahm, kam es ihm auch so vor, als rede man besser nicht so viel. Sonst platzte womöglich der Traum. War er vielleicht wieder zurück ins Bett gefallen und hatte das Glück, weiter zu träumen? Ja, er hatte Sushi gekauft und sie zur Zimmertür begleitet. Chi stand auf, drückte sich an ihn und küsste ihn. „Willst du welches?“, fragte sie. Thomas hatte gar keinen großen Appetit, aber Sushi …er hatte Durst. „Erst mal was zu trinken, bitte.“

      Chi setzte sich wieder und goss den Eistee in das Glas. Thomas setzte sich ihr gegenüber, trank zügig und sah sie glückselig an.

      Sie hob ihre kleine Hand und streichelte sein Gesicht noch während er trank. Er füllte das Glas auf und trank wieder. Er merkte erst wie durstig er war. Dieser kalte Honey Lemon Tea war so süffig.

      Thomas sah ihre weißen Brüste durch den offenen Bademantel.

      Chi sagte: „Es macht mich froh, dass ich dir so gefalle.“

      Ihre Augen leuchteten in seine. „Komm mit.“

      Sie stand auf und schlüpfte mit den Füßen in die Zimmerschuhe des Hotels. Sie kam um den Tisch herum, nahm seine Hand und zog ihn zur Balkontüre. Sie öffnete sie, trat hinaus und zog Thomas nach.

      „Ich habe auf die Lichter geschaut. - I saw the lights“, sagte sie.

      Sie machte den Gürtel seines Bademantels auf, kroch hinein und drückte ihre Brüste an ihn.

      „Das ist romantisch. - This is romantic“, und: “Schau! - Look!“

      Dann schwieg sie.

      Auf dem Balkon war es trotz der frühen Morgenstunden wärmer als im Zimmer. Eigentlich sollte man die Air Con ausmachen, wenn man die Fenster öffnete, aber das war ihr gerade egal. Die Stadt sendete noch immer eine Kulisse gedämpften Rauschens herauf. Durchquert von einzelnem Aufheulen eines Kleinmotorrades und stetigen Tupfern näheren und ferneren Hupens. Dazwischen viele kleine Akzente im Wallen der vom Wind getragenen Mischung. Der Himmel war klar. Sterne sah man wegen der vielen Beleuchtungen kaum. Bald würde der Tagesbetrieb einsetzen und der Lärm deutlich ansteigen. Tausend Fragen schossen durch Thomas' Kopf und flüchteten sofort auf seine unbewusste Drohung, für sie sei jetzt keine Zeit. Nein, er wollte jetzt wirklich keine Fragen stellen und hatte auch Furcht vor Antworten. Es war so schön. Wie ein Traum.

      Chi sah ihn an und sagte: „Es ist schön mit dir. - I feel good.“ Thomas nickte. Sie zog ihn zurück ins Zimmer.

      „Hast du keinen Hunger?“

      Er hatte nicht darüber nachgedacht, aber ja, er hatte jetzt Hunger. Sie holte Sushi aus dem Kühlschrank und richtete es für ihn an.

      Viel hübscher als er es gemacht hätte. Er konnte gut mit Stäbchen essen, was sie mit Anerkennung honorierte. Er aß drei Packungen. Califonia Rolls und Maki.

      „Jetzt kann ich noch weitere Gründe für den vorbereitenden Kauf von Sushi anführen: 3. wird man nicht vom Zimmerservice gestört und muss nicht darauf warten, wenn 4. unerwartet Japanerinnen zu Besuch kommen.“

      „Wir müssen noch schlafen“, sagte Chi nachdem er fertig gegessen hatte und stand auf. Sie nahm Thomas an der Hand und machte das Licht aus. Sie warfen die Bademäntel wieder über den Schlaf­zimmersessel und krochen nackt unter die Decke. Chi küsste Thomas, schloss die Augen und schlief ein. Thomas versuchte das auch. Diesmal war das schwieriger. Er döste wohl 20 Minuten weg, erwachte daraus aber wieder und wälzte sich ein paar mal hin und her. Noch mal schien er eine kurze Zeit lang eingeschlafen, als er aber auf die Uhr sah, war kaum eine Stunde vergangen und jetzt war er aufgedreht. Zu sehr voller Gedanken. Er tat das, was er dann oft tut. Er stand auf, eine Zigarette zu rauchen.

      „Geh nicht weg“, hörte er Chi wie im Schlaf sprechen, als er gerade den Bademantel wieder zu gürtete. Er beugte sich zu ihr, küsste sie auf die Wange und flüstert: „Ich geh´ nur auf den Balkon, eine Zigarette rauchen.“

      Er hatte in ihrer Gegenwart bisher nicht geraucht. Er rauchte nicht viel. Eigentlich fast gar nicht mehr und irgendwie unnötigerweise.

      „Zigaretten stinken“, antwortete Chi und kicherte. Thomas dachte, sie träume wohl. Jetzt sah er die Cremedose auf dem Nachttisch, wandte sich aber ohne weitere Überlegung dazu ab und schaltete die Air Con aus, wie es sich gehört, suchte seine Zigaretten, öffnete die Tür und trat auf den Balkon. Die Stadt hatte schon zum Angriff geblasen und die Morgendämmerung erhellte den Horizont in smoggrauen Orange-Violett-Schattierungen. Sofort mit dem ersten Zug

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