Die Geisterbande Dekalogie. Dennis Weis

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Die Geisterbande Dekalogie - Dennis Weis

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kannst mir in der Tat helfen“, antwortete Professor Lux, „ denn du kannst mir sagen, wann er kommt und ihn ablenken, damit ich ihn in der Cavea verbannen kann.“

      Peter nickte zustimmend und ergänzte: „Das werde ich tun.“

      Ab diesem Zeitpunkt waren der Professor und Peter Freunde und es sollte noch einige Zeit in Anspruch nehmen, ehe sie ihren Plan in die Tat umsetzen konnten. Zumindest ließ es zu, dass sie sich näher kennenlernten und dass Peter mehr aus dem Buch „Die Einordnung der Geisterklassen und wie diese zu bekämpfen sind“ erfuhr.

      Generell gab es fünf Geisterklassen: Die bereits beschriebenen Geister der ersten Ordnung, zu dem Peter gehörte, aber auch Erscheinungen und alle Geister ohne Zauberkraft.

      Zur Geisterklasse der zweiten Ordnung gehörten verfluchte Geister, die einen bestimmten Zauber oder Fluch ausüben konnten oder die Seelenfresser, ehemalige Geister, die durch einen großen Durst nach Seelen zu ihrem Schicksal gelangen.

      Ebenfalls bekannt war der Poltergeist, ein Geist dritter Ordnung. Er war meist ein sehr alter Geist, der andere Geister als Sklaven hielt. Er konnte seine Opfer nur durch Gegenstände oder Tricks töten, außer es waren Kinder. Sie kann er selbst ermorden. Zudem kann er Stimmen imitieren und Gegenstände bewegen und Träume beeinflussen. Sein Bindungszauber ist überaus mächtig.

      In die Klasse der vierten Ordnung gehörte der Beschwörungsgeist. Er musste durch Beschwörung herbeigerufen werden und war mächtiger als alle darunterliegenden Geister. Wenn sein Besitzer nicht aufpasste, wurde er vom Beschwörungsgeist getötet und selbst zum Sklaven.

      Die Dämonen waren die Geister der fünften Ordnung. Ihre Hauptmerkmale bestanden darin, dass sie zum einen Mensch und Tier als Wirt nahmen und zum anderen mächtige Angriffszauber hatten.

      „Kann ich auch zum Seelenfresser werden?“ fragte Peter mit großer Sorge.

      „Schlussendlich schon“, antwortete der Professor, „aber erst nach mindestens hundert Jahren ohne Seele.“

      Allein der Gedanke, dass er jemals eine Seele „essen“ müsste, ließ Peter erschaudern. Zudem hatte er das Gefühl, dass es nur starke Geister gab, gegen die man nichts ausrichten konnte, aber auch hierzu konnte ihm das Buch eine Antwort geben, denn es gab sogenannten Übersinnlichen, die gegen Geister kämpften.

      Zunächst waren da die Indoles, begabte Menschen, die mittels Artefakte, mit bestimmten Fähigkeiten ausgestattet wurden, sowie der Professor.

      Die Conspect waren Menschen, die bereits mit einigen übersinnlichen Fertigkeiten ausgestattet waren, ohne dass sie es erlernen mussten.

      Die Lacin waren zwar im tiefsten Menschen, zählten aber zu den Übersinnlichen, denn sie konnten ein wenig Geistermagie anwenden und vor allem abwehren.

      Ein Venator war eine Art Geisterjäger, der mit allen magischen Fertigkeiten ausgestattet war. Allerdings waren sie sehr selten.

      Der Professor hatte ebenfalls die Möglichkeit, neben der Vorbereitung auf die Ankunft des Poltergeistes, an Zeit genommen, um sich häuslich einzurichten. Es sah am Ende richtig nett aus, sodass auch der Hausgeist Peter Gefallen daran finden konnte.

      „Ich spüre, dass er kommen wird“, sagte Peter auf einmal und sein Gesicht verfinsterte sich wieder als wäre der Professor nie da gewesen.

      „Keine Sorge, Peter, wir bekommen das hin“, versicherte Professor Lux und seine Zuversicht sollte Peter anstecken.

      Zuerst gingen alle Lichter aus, indem sie durchknallten. Dann wurde es dunkel. Der Professor wusste nun tatsächlich, dass Larvaster dort war. Es würde der Zeitpunkt näher rücken, auf den er die ganze Zeit hingearbeitet hatte. Aber er verhielt sich passiv, damit der Poltergeist ihn wahrnahm, denn dann hätte er keine Chance.

      „Peter“, sprach Larvaster und erschien dem Jungen als Rauchmonster, „was machst du auf dem Dachboden?“

      Peter saß einfach nur da und blies Trübsal. Er wollte, dass Larvaster damit beschäftigt war, um den Professor nicht kommen zu sehen.

      „Endlich bist du wieder zurück, Meister“, sagte Peter und gab damit keine Antwort auf die Frage, „ich habe auch dich gewartet, denn ich muss dir unbedingt etwas mitteilen.“

      Trotz der besten schauspielerischen Leistung des Jungen, roch Larvaster den Braten, aber zuallererst sah er in dem Spiegel, der sich hinter Peter befand, den anschleichenden Professor, der im nächsten Augenblick, die Cavea warf.

      Larvaster machte eine reflexartige Bewegung, die eine Art Schallwelle auf Peter verursachte.

      „Verräter!“ brüllte er dem Jungen zu und wandte sich ab, um sich dem Professor zu widmen.

      Die Welle riss Peter mit und ließ ihm im Spiegel verschwinden, während die Cavea unter dem Poltergeist landete und sich öffnete.

      „Et projiciam te in carcerem“, rief Professor Lux und die Kiste wurde zur Truhe und zog Larvaster in sich hinein.

      „Nein!“ brüllte der Poltergeist und eine zweite Welle schoss in Richtung Professor. Sie erwischte ihn voll und schleuderte ihn nach hinten und zerschlug beim mehrfachen Aufprall auf den Boden seinen Kopf, sodass er nicht wieder aufstehen konnte. Der Professor lag im Sterben.

       Die Gabe

      Peters Geschichte verwirrte mich, denn sie dauerte lang, vielleicht die ganze Nacht und ich hatte Schwierigkeiten, mir alles zu merken. Irgendwie hörte ich mir sie erstmal an, ohne wirklich verwundert zu sein. Immerhin sprach ich mit einem Gespenst. Wenn es also möglich war, dass es Gespenster gab, dann waren alle anderen Sachen irgendwie klar. Einige Fragen hatte ich jedoch.

      „Sag mal, wie soll ich dir jetzt helfen?“ wollte ich wissen, denn Peter tat mir sehr leid, da er seine Eltern verloren hatte.

      „Wahrscheinlich kannst du das gar nicht“, antwortete er, „es ist vielmehr so, dass du mir und dir hilfst.“

      Jetzt sprach er in Rätseln. Wie ich sowas hasste. Immer dieses „drum herum reden“, es hatte mich voll genervt.

      „Ich kapier’s nicht“, machte ihm klar, „sag’s mir so, dass ich es verstehe, ansonsten hast du recht, ich kann dir dann keine Unterstützung anbieten.“

      Peters Blick sprach Bände. Er hatte solch eine Panik in den Augen und konnte nur zögerlich auf meine klare Ansage reagieren.

      „I- ich k-k-ann nicht“, stammelte er.

      Obwohl mitten in der Nacht und mit einem Geist redend, verspürte ich keinerlei Angst. Ich war sonst vorsichtiger, aber irgendwie war ich zu neugierig und wollte dem Gespensterjungen helfen.

      „Ist es da drin gefährlich?“ fragte ich ihn, denn immerhin erzählte er, dass er jemanden sucht, der ihn daraus befreit.

      Er drehte sich kurz um.

      „Es ist… anders“, antwortete er, „ich kann es dir schlecht erklären.“

      „Und warum hast du Angst?“ bohrte ich weiter.

      Da war sie wieder- meine direkte Art! Und sie sorgte nicht dafür, dass wir weiter kamen, also übte ich mich in Geduld und wer könnte es wissen, vielleicht brachte es mir was.

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