Doppel-Infarkt. Arnulf Meyer-Piening

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Doppel-Infarkt - Arnulf Meyer-Piening

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Automaten begnügen.

       „Das ist gerade noch mal gut gegangen. Es hätte auch schiefgehen können“, sagte Elinor zum wiederholten Mal.

       „Ich hätte in Nizza landen sollen, ich hätte es nicht riskieren sollen, in Fréjus zu landen, es war ein großer Fehler, ich habe unnötig das Schicksal herausgefordert. Gut, dass das Fahrwerk gehalten hat, das war während der Landung meine größte Sorge, Armin nahm einen Schluck Kaffee.

       „Bei diesem Sturm hättest du überhaupt nicht landen sollen, wenigstens nicht bei dem Seitenwind. Wir hätten doch nach Nizza zurückfliegen sollen.“

       „Wir hatten nur noch für 20 Minuten Treibstoff in den Haupttanks. Auf die Hilfstanks wollte ich bei den Turbulenzen nicht umschalten. Nun, Gott sei Dank es ist alles vorbei. Wie kommen wir aber jetzt nach Port Grimaud?“

       Ehe die vorhandenen Möglichkeiten ausdiskutiert werden konnten, mischte sich ein gut aussehender Herr mittleren Alters in das Gespräch. Er hatte mit vier weiteren Herren am Nebentisch gesessen, offenbar Passagiere, die auf den Abflug ihrer Maschine warteten.

       „Guten Tag, verzeihen Sie, dass ich mich in ihr Gespräch einmische, wir haben ihre Landung verfolgt. War wohl nicht so einfach?“

       „Nein, muss ich nicht noch einmal haben. Das reicht für den Rest meiner Fliegerei.“

       „Fliegen Sie schon lange?“

       „Seit fast fünfundzwanzig Jahren.“

       „Na, dann haben Sie ja genug Erfahrung, um so etwas riskieren zu können.“

       „Sicher nicht freiwillig.“

       „Wir haben da neben Ihrer Maschine unsere Cessna 410 stehen und können uns nicht zum Start entschließen. Unser Startzeitpunkt im Flugplan ist schon überschritten. Auf den Mistral ist kein Verlass: Entweder bläst er drei, fünf oder sieben Tage. Drei Tage sind es nun schon, wir hofften auf ein Ende heute gegen Abend. Wir müssen morgen wieder im Büro sein. Übrigens, mein Name ist Pauli, Professor Bertram kennen Sie wahrscheinlich, der ehemalige Justizminister und das ist mein Rechtsanwalt Dr. Johannes und meine beiden Söhne Andreas und Michael, die haben uns hierher geflogen.“

       „Guten Tag, Beyer mein Name, meine Frau“, dabei machte er eine leichte Verbeugung und deutete auf seine Frau an seiner Seite.

       „Angenehm.“

       Beyer wandte sich zu den beiden Piloten mit den blauen Flieger-Jacketts: „Respekt! Sie sehen noch ziemlich jung aus und sind schon ausgewachsene Piloten?“

       „Ja, wir haben beide mit 18 unsere IFR-Lizenz erworben. Vater gab uns oft seine Maschine mit seinem Piloten zum Üben. Er hat uns oft fliegen lassen, so konnten wir früh Flugerfahrungen sammeln.“

       „Man muss sich eben den richtigen Vater aussuchen! Trotzdem eine große Leistung, denn das Examen will auch erst einmal geschafft werden. Meine Hochachtung.“

       Die beiden jungen Männer machten einen patenten Eindruck, sportlich mit zurückhaltender Bescheidenheit.

       „Von Ihnen könnten wir bestimmt noch viel lernen“, sagte Andreas voller Bewunderung.

       „Ihre Landung hat auch mir sehr imponiert, das hätte ich mir nicht zugetraut“, ergänzte Michael.

       „Ich auch nicht“, lachte Beyer, „ich will es auch nicht noch einmal probieren. Was hat Sie denn hierher nach Fréjus geführt?“ wandte sich Beyer an Pauli Senior.

       „Wir haben gestern meine neue Segelyacht in Empfang genommen“, erwiderte Pauli.

       „Gratuliere, was ist es für ein Typ?“

       „Eine Bénéteau 50“.

       „Ein schönes Schiff, Entwurf von Bruce Farr. Bin ich auch schon gesegelt, hat hervorragende Segeleigenschaften.“

       „Sie scheinen sich gut auszukennen, wollen Sie die Yacht mal sehen? Es wird heute sowieso nichts mehr mit dem Rückflug.“

       „Gerne, aber wir müssen noch nach Port Grimaud.“

       „Bertram hat seit vielen Jahren eine Wohnung dort und hat uns heute aus Anlass unserer Schiffstaufe besucht. Er ist mit seinem Wagen hier und kann Sie sicherlich nachher mitnehmen.“

       Bertram nickte.

       „Wo genau haben Sie Ihre Wohnung, Herr Professor?“

       „In Port Grimaud Sud.“

       „Welch ein Zufall, da befindet sich auch unser Haus, schräg gegenüber vom Place du Sud.“

       „Das ist ganz in meiner Nähe.“

       „Dann schlage ich vor, wir fahren jetzt zum Hafen und Professor Bertram nimmt Sie anschließend mit nach Port Grimaud.“

       Dr. Pauli blickte fragend in die Runde.

       „Machen Sie keine Umstände!“

       „Ich bitte Sie!“

       Beyers nahmen ihr Reisegepäck aus dem Flugzeug.

       „Sympathischer Mensch, so ein väterlicher, freundlicher Typ, was der wohl beruflich macht?“ meinte Arnim. „Vorstand einer großen Aktiengesellschaft oder Inhaber eines mittelständischen Unternehmens? Wenn er mit seinem Rechtsanwalt hier ist, haben sie wohl eine geschäftliche Besprechung gehabt. Und Professor Bertram ist auch dabei. Es muss eine bedeutende Firma sein.“

       „Aber der Rechtsanwalt passt nicht so richtig zu den beiden anderen“, sagte Elinor, „ich habe selten so viele Schuppen auf dem Kragen gesehen, richtig ekelig. Und dann ein Nadelstreifen-Anzug, aber braune Schuhe mit weißen Socken! Und die Weste bis unten zugeknöpft, offener Kragen, Krawatte und Einstecktuch aus gleichem Material, die Hose zerknittert.“

       „Man soll die Menschen nie nur nach ihrem Äußeren beurteilen“, meinte ihr Mann beschwichtigend, „aber du hast schon Recht, an dem Mann stört mich auch etwas, nicht nur der Anzug. Er blickt so merkwürdig drein, irgendwie verschlagen, jedenfalls nicht seriös.“

       Sie trafen die Herren an Bertrams Wagen und fuhren wie vereinbart zum Hafen.

       „Dort am zweiten Kai liegt meine Yacht“, Pauli deutete mit der Hand seitlich aus dem Fenster.

       „Sieht

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