Doppel-Infarkt. Arnulf Meyer-Piening

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Doppel-Infarkt - Arnulf Meyer-Piening

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Frau wird auch dabei sein.“

       „Wo soll es denn hingehen?“

       „Erst wollen wir uns hier in der Gegend umsehen, wir haben alle noch keine Segelerfahrung, aber Professor Bertram und Dr. Johannes, sind erfahrene Segler. Meine Söhne haben ihren Segelschein erst in diesem Jahr gemacht.“

       „Und Sie, haben Sie keinen? fragte Beyer?

       „Dazu habe ich noch keine Zeit gehabt, ich werde ihn aber unbedingt noch machen.“

       „Man fragt in Frankreich nicht nach Lizenzen. Man darf nur keinen Unfall verursachen, denn dann hat man keinen Versicherungsschutz.“

       „Sie haben sicher einen Segelschein?

       „Ich habe sie alle, einschließlich dem Hochseeschifferpatent“, sagte Beyer nicht ohne Stolz. „Aber ich habe den Schein hier noch nie gebraucht. Das Segeln lernt man ohnehin nicht auf der Schule“, ergänzte Beyer.

       Pauli sprang trotz seines stattlichen Gewichts ziemlich elastisch von der Hafenmauer auf den Spoiler seiner Yacht und die anderen folgten ihm. Die meisten Boote lagen mit dem Heck zur Kaimauer, römisch-katholisch, wie man hier sagte.

       „Willkommen an Bord, was trinken Sie?“

       „Was Sie haben.“

       „Ein Glas Champagner wäre sicher dem Augenblick angemessen.“

       „Wir sind dabei.“

       Der Champagner war zwar nicht eiskalt, aber in der Bilge herrschte die kühle Wassertemperatur des herbstlichen Mittelmeeres.

       „Mast und Schotbruch und allezeit eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!“

       Beyer nahm die Yacht in Augenschein und gab bewundernde Kommentare. „Da fehlt es an nichts: Instrumente wie im Flugzeug: Echo Lot, elektronisches Log, Radar, GPS mit Kartenplotter, Autopilot, Funkgerät, was will man noch mehr!“

       „Ich habe eine Elektronik-Firma, Elektronik ist mein Beruf und mein Hobby“, erklärte Pauli.

       „Na dann ist alles klar. Sie müssen nur immer für genügend Strom an Bord sorgen.“

       „Ja, wir haben vier Akkus mit jeweils 105 Ampere.“

       „Sollte wohl genügen, trotzdem, der Strom ist immer die Schwachstelle an Bord.“

       „Sie kennen sich offenbar aus?“

       „Ja, wir haben seit ein paar Jahren unsere Yacht in Port Grimaud liegen.“

       „Was für eine?“

       „Eine Comet 13, eine italienische Yacht aus Forli bei Bologna.“

       „Sieh da. Wir waren letztes Jahr zu einer Werftbesichtigung dort, haben uns aber doch eine französische Yacht ausgesucht, wegen der besseren Ersatzteilversorgung in Frankreich.“

       „Da haben Sie recht, das ist tatsächlich ein großes Problem.“ Frau Beyer warf einen vielsagenden Blick von der Seite auf ihren Mann, als wolle sie sagen: „Das hättest Du damals auch bedenken sollen.“

       Die Gespräche kreisten um das Fliegen, das Segeln, das Mittelmeer und die besten Speiselokale. Inzwischen waren auch Andreas und Michael angekommen, man saß im Cockpit und genoss den prickelnden Champagner. Zwischendurch lockerte Dr. Johannes die Runde mit Witzen auf, die er meisterhaft vortrug: „Kommt Kohl in den Himmel und trifft dort den Papst …“ Ein Witz reihte sich an den anderen, die Stimmung wurde zunehmend fröhlich und ausgelassen. Die Anspannung des vergangenen Fluges war verschwunden und auch Elinors Gesicht hatte wieder Farbe bekommen. Schließlich schlug Beyer vor: „Wir fahren jetzt nach Port Grimaud in unser Haus und feiern dort weiter.“

       „Sie sind sicher von dem Flug erschöpft und wollen lieber Ihre Ruhe“, gab Pauli zu bedenken.

       „Im Gegenteil! Das Leben hat uns wieder, wir müssen das feiern.“

       „Wir wollen Ihnen keine Umstände bereiten, außerdem müssen wir heute Abend wieder hierher zurück, denn morgen früh müssen wir nach Hause fliegen.“

       „Sie machen keine Umstände und wir würden uns freuen, Sie als unsere Gäste bei uns zu haben.“

       Das Für und Wider wurde noch eine Weile diskutiert, doch der Mistral blies mit unverminderter Heftigkeit und der Champagner tat seine befreiende Wirkung. Professor Bertram, der sich beim Champagner zurückgehalten hatte, schlug vor, mit Frau Beyer und Dr. Johannes in seinem Wagen zu fahren, während Beyer mit Pauli und dessen Söhnen eine Taxe nehmen sollte.

       Sie fuhren die Küstenstraße entlang. Es war schon fast dunkel geworden. Kurz vor St. Maxime sah man das hell erleuchtete St. Tropez auf der anderen Seite vom Golf liegen. Ein paar Motorboote zogen ihre Furchen durch das aufgewühlte Wasser.

       „Ein schönes Fleckchen Erde haben Sie sich hier ausgesucht.“ Dr. Pauli sah gedankenversunken durch das Fenster: „Hier würde es mir auch gefallen.“

       „Warum kaufen Sie sich hier nicht auch ein Haus? Man findet immer etwas.“

       „Ich habe eine Wohnung in Florida und eine auf Sylt und ich finde kaum Zeit, dorthin zu fahren und dann noch ein weiteres Domizil?“

       „Sie haben Recht, man kann sich nicht zerteilen. Aber irgendwann werden auch Sie mal aufhören zu arbeiten.“

       „Irgendwann, aber jetzt muss ich erst meine Firma weiter vorantreiben. Wenn ich es nicht tue, dann macht es keiner. Das ist eben das Schicksal eines Unternehmers!“

       „Schweres Schicksal“, meinte Beyer ironisch und fuhr ernsthaft fort, „Ich wollte immer eine eigene Firma haben, dazu ist es aber irgendwie nie gekommen.“

       „Was machen Sie beruflich?“

       „Ich bin Partner einer internationalen Beratungsgesellschaft.“

       „Seien Sie froh, dass Sie kein eigenes Unternehmen haben, es macht doch viel Arbeit und Sorgen.“ Pauli seufzte.

       Die beiden Wagen bogen rechts von der Straße ab und fuhren über die Brücke, am Rondell wieder rechts entlang der Häuserreihe und hielten vor der Schranke. Beyer zeigte seinen Passierausweis und die Schranke wurde geöffnet. „Der Wagen hinter uns gehört auch zu uns!“ Der Sicherheitsbeamte nickte freundlich.

       „Hinter der Brücke links, dann

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