Vampirjagd. Heike Möller

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Vampirjagd - Heike Möller страница 5

Автор:
Серия:
Издательство:
Vampirjagd - Heike  Möller

Скачать книгу

      Tobias hob Schulter zuckend die Hände. „Ich weiß es nicht, mein Freund. Ich weiß nur, dass in den letzten Jahren immer wieder mal einer unserer Brüder hier in Berlin verschwunden ist. Und das war jetzt das dritte Mal, das ich eine Vision von Folterung und Tod hatte.“

      Entgeistert sah Jannik seinen Freund an. „Das dritte Mal? Willst du damit sagen, dass es schon mehrere von uns erwischt hat?“

      Tobias Kerner nickte. Seine Augen wurden so schwarz wie Obsidian, seine Fänge entblößten sich. „Ich habe genug davon, Jannik. Einmal kann passieren. Zweimal auch noch. Aber jetzt ist es kein Zufall mehr. Da verfolgt uns jemand.“

       Kapitel 2: Griechischer Frühling

      Jannik Cerný stand auf der Dachterrasse seines Lofts und trank ein Glas Blut. Die Freisprechanlage seines Handys war an seinem Ohr befestigt und er sah in den südwestlichen Abendhimmel, während er mit Adolar telefonierte.

      „Das klingt gar nicht gut, was du mir da erzählt hast, Jan.“ Adolars Stimme klang besorgt und nachdenklich. „Wenn ich Nicole davon erzähle wird sie darauf bestehen, dass du sofort nach Tschechien zurückkommst, damit du aus dem Gefahrenbereich bist.“

      Jannik grinste. „Du brauchst deine Frau nicht vorzuschieben, um deine Ängste und Wünsche zu äußern, Alter.“

      Adolar grunzte irgendetwas, dann seufzte er. „Du hast ja Recht. Ich möchte einfach nicht, dass dir etwas passiert, Jan.“

      „Addi, ich verspreche dir, dass ich auf mich aufpasse. Ich halte meine Augen offen und melde mich täglich bei dir, Tobi oder Tris. So können wir uns auch gegenseitig absichern.“

      „Rowena ist auch vor einem Jahr nach Berlin gezogen. Sie hat eine Galerie in Zehlendorf eröffnet.“

      Jannik zog überrascht die Brauen hoch. „Rona ist hier? Das ist schön. Vielleicht kann man sich mal zwanglos treffen und ….“

      „Das ist keine Einleitung zu einem amourösen Abenteuer, Jannik!“

      Die Strenge in Adolars Stimme überraschte Jan. „Entschuldige. So war das nicht gemeint. Ich würde mich einfach nur freuen, Rowena mal wieder zu sehen, Addi. Ohne irgendwelche Hintergedanken.“

      Adolar grunzte wieder irgendetwas. „Entschuldige, Jan. Ich bin einfach nur nervös, weil ich nicht vor Ort bin. Irgendwie ist innerhalb des letzten Jahres unglaublich viel passiert und ich werde davon regelrecht überrannt.“

      „Na na! Bereust du es etwa, Nic geheiratet und gewandelt zu haben?“

      „Nein! Das meine ich auch nicht. Du bist in Deutschland, ich schmeiße die Firma in Prag allein, arbeite Nic ein wenig ein und ich bin gerade in das Konzil berufen worden. Soviel Aufregung habe ich in den letzten zwanzig Jahren nicht gehabt.“

      Jannik grinste. „Du wirst alt!“ Dann stutzte er. „Sagtest du gerade, du bist ins Konzil berufen worden?“

      „Ja, sagte ich.“

      Das Konzil war sozusagen das Parlament der Vampire. Weltweit. Das Konzil wurde einberufen, wenn zum Beispiel ein Vampir gegen die Gesetze der Gemeinschaft verstoßen hatte. Waren die Verstöße eher nichtig, regelte das Konzil die Sache allein. Waren es aber schwerwiegende Straftaten, zum Beispiel ein sinnloses Abschlachten von Sterblichen, dann kam der Angeklagte vor das Triumvirat. Das Triumvirat bestand aus drei Vampiren, die alle dreißig Jahre neu gewählt wurden. Niemand wusste, wer gerade im Triumvirat saß, das wurde streng geheim gehalten. Nur die Mitglieder des Konzils waren bekannt, tauschten sich untereinander aus.

      „Gratuliere, mein Mentor. Endlich mal jemand, der den Überblick hat.“

      „Ha ha!“, machte Adolar trocken. Jannik konnte sich die Miene seines Blutsverwandten bildlich vorstellen. Die Augenbrauen zusammengezogen, die grauen Augen blitzten und die Lippen zusammengekniffen.

      „Aber jetzt mal was ganz anderes. Morgen triffst du auf den Griechen, nicht wahr?“ Adolar wollte sachlich bleiben, um von dem Thema Konzil abzulenken.

      „Kapodistrias? Ja. Er und seine Nichte haben morgen einen Termin in der Geschäftsstelle mit mir.“

      „Seine Nichte?“

      Jannik ging in das Wohnzimmer. Auf dem Wohnzimmertisch lag die Akte, die er vorhin studiert hatte. „Dimítrios Kapodistrias. Er ist Gründer und Hauptanteilnehmer von `Hellas Health´, einem Unternehmen, dass unter anderem Gerinnungsmittel herstellt, die für unser Unternehmen interessant sein könnten. Dimítrios ist zweiundfünfzig Jahre alt, ledig, hochintelligent und gilt als charismatisch. Sein Partner und rechte Hand ist seine Nichte Helena, eine fünfundzwanzigjährige Frau. Hat BWL, Pharmazie und europäische Mythologie studiert. Die Frau hat einen IQ von 160!“

      „Heureka!“ Adolar klang sarkastisch. „Du hast doch bestimmt ein Foto von den Beiden vor dir zu liegen, oder?“

      Jannik grinste breit. „Der Alte ist ein typischer Geschäftsmann, seinem Äußeren nach. Distinguiert, gepflegt, weltmännisch. Wirkt entschlossen und auch ein wenig … grausam. Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll.“

      „Hhm.“ Adolar schien etwas auf seinem PC in seinem Prager Büro zu tippen, denn Jannik hörte das Klappern der Tasten. „Was ist mit der Nichte?“

      Jannik stockte, als er das Bild von Helena Kapodistrias betrachtete. Schon beim ersten Mal war er von dem Bild sehr angetan. Die junge Frau auf dem Foto war faszinierend und wunderschön. Ein edles, schmales Gesicht mit dunklem, südländischem Teint, umrahmt von schwarzem, langem Haar. Die Augen dunkel, fast schwarz, die Brauen formvollendet. Eine schmale und gerade Nase mit zarten Nasenflügeln. Aber die Lippen waren eine Einladung. Voll und sinnlich, leicht geöffnet, perfekt geschwungen.

      „Jannik, bist du noch dran?“ Adolars Stimme riss Jan aus seinen Betrachtungen.

      „Entschuldige, Addi. Ich war in Gedanken. Ähm, Helena Kapodistrias könnte als Lockvogel eingesetzt werden. Extrem attraktiv und sinnlich. Würde mich nicht wundern, wenn sie für einen Geschäftsabschluss als Joker benutzt würde.“

      „Dann pass bloß auf, dass du deine Hormone bei dir behältst. Soll ich kommen und dir zur Seite stehen?“

      Jannik zog gekränkt die Brauen zusammen. „Addi, ich bin zwar dem schönen Geschlecht schnell zugetan, das gebe ich gern zu. Aber ich weiß sehr wohl Geschäftliches und Privates zu trennen!“ Sein Ton war schärfer, als er eigentlich beabsichtigt hatte.

      „Schon gut, schon gut, Jan!“ Adolar lachte ein wenig. „Wow! Das ist ja wirklich eine wunderschöne Frau!“

      Offensichtlich hatte Adolar Cerný die Akte über die Kapodistrias ebenfalls auf seinem PC aufgerufen und sah sich gerade das Bild von Helena Kapodistrias an.

      „Du solltest morgen früh kalt duschen und dir Eiswürfel in deine Unterhose packen, Jan!“

      „Sehr witzig, Adolar. Wirklich sehr witzig. Seitdem du mit Nic zusammen bist, denkst du kaum noch an etwas anderes als an Sex, ist dir das eigentlich bewusst?“

      Adolar ließ ein kleines Lachen hören. „Danke für den Tipp. Wird Zeit, dass ich nach Hause fahre. Ach, und Jannik!“

      Jan

Скачать книгу