Vampirjagd. Heike Möller

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Vampirjagd - Heike Möller страница 7

Автор:
Серия:
Издательство:
Vampirjagd - Heike  Möller

Скачать книгу

zu Mittag Essen würde und erst gegen Nachmittag wieder im Büro sei. „Hier sind die ganzen Unterlagen, die zum Firmennotar müssen, damit er die Verträge aufsetzen kann.“

      „Sehr wohl, Herr Cerný.“ Marie nahm die Papiere wie immer freundlich lächelnd entgegen, lächelte aber etwas zu süffisant, wie Jannik fand, als sie einen Blick zu ihm und Helena warf. Aber Jannik sagte nichts, dachte sich nur seinen Teil.

      Die Bodyguards im Foyer sprangen auf, als ihr Chef und seine Nichte durch den Korridor kamen. Jannik begleitete noch Kapodistrias und seine Bodyguards zusammen mit Helena in die Tiefgarage auf das Besucherparkdeck und verabschiedete sich dort von seinem neuen Geschäftspartner.

      „Worauf hätten Sie Lust?“, fragte Jannik und sah Helena in die dunklen Augen.

      „Wie meinen?“

      Jannik stutzte. „Ich meine kulinarisch!“ >Verdammt, das klang beinahe wirklich zweideutig!<

      Helena lächelte offen und perlweiße ebenmäßige Zähne blitzten hervor. Ein tiefes, weiches und melodiöses Lachen folgte. „Sie werden ja rot!“

      Tatsächlich merkte Jannik, wie seine Gesichtsfarbe sich änderte und er sogar heiße Ohren bekam. Ergeben seufzte er. „Frau Kapodistrias, das liegt einfach daran, dass mir selten, wirklich sehr selten eine so umwerfende Frau wie Sie begegnet ist.“

      „Helena.“ Sie sprach ihren Namen ebenfalls griechisch aus. „Und danke.“

      „Also, Helena.“ Jannik bot ihr seinen Arm an und wandte sich zum Ausgang der Tiefgarage. „Wir haben hier in der Nähe einen Griechen, der nicht zu empfehlen ist. Einen Italiener und einen Chinesen, die leidlich gut sind, einen Thailänder der recht ordentlich ist und einen bombastischen Inder. Wonach ist Ihnen?“

      Helena blinzelte schelmisch lächelnd zu ihren Gastgeber hinauf. „Bei der Reklame kommt nur der Inder in Frage, nicht wahr?“

      Ihre Stimme verursachte wohlige Schauer auf Janniks Rücken. „Ihr Wunsch ist mir Befehl, Helena.“ Er hielt ihr die Garagentür auf und sie traten auf die Straße. Es war Februar und es nieselte etwas, aber Jannik holte wie von Zauberhand einen Regenschirm im Pocket-Format hervor und klappte ihn schnell auf, hielt ihn schützend über Helena Kapodistrias.

      „Sie sind wirklich ein Gentleman, Herr Cerný.“

      „Jannik. Oder Jan, wenn Sie möchten, Helena.“

       Kapitel 3: Manipulationen

      Das Bathura kam dampfend auf den Tisch, noch fettig vom Frittieren. Dazu wurde in einem kleinen Schälchen ein Joghurt-Kräuter-Dipp gereicht.

      „Ich liebe dieses fluffige Brot!“, sagte Helena und griff zu, riss einfach ein wenig von dem Brot ab und aß es ohne den Dipp. „Hhm!“

      Erstaunt betrachtete Jannik, mit welchem Genuss Helena das Brot kaute. Sie schloss dabei die Augen, schien jede Komponente der Zutaten im Mund zu zerlegen. Danach wischte sie sich die fettigen Finger an der Serviette ab.

      „Sie sehen übrigens ganz anders aus als auf dem Foto. Der Bart macht Sie reifer, Jan.“

      Innerlich schmunzelte Jannik. >Aha, die Kapodistrias haben also auch Erkundigungen eingeholt.<

      „Der Bart ist ziemlich neu. Ich dachte mir, neues Land, neues Aussehen. Und hier habe ich nicht meinen Grund-seriösen Cousin neben mir, der sonst die Verträge abschließt.“

      „Also dachten Sie sich, ich werde mich ein wenig raus putzen und Eindruck in der Geschäftswelt schinden?“

      „So ungefähr. Ist doch gelungen, nicht wahr?“

      Helena grinste. „Allerdings. Aber Ihre Kompetenz ist auch nicht zu verachten.“

      Jan strich ein wenig von dem Dipp auf sein Bathura. „Wir haben jetzt genug ´Phishing-for-compliments` gespielt, finden Sie nicht?“ Sein Blick bohrte sich in ihre Augen.

      Helenas Augenbraue zuckte kurz in die Höhe. „Wie meinen Sie das?“

      Jannik schluckte sein Brot herunter, bevor er antwortete, wischte sich die Finger an der Serviette ab und trank einen Schluck Wasser.

      „Ihr Onkel hat Sie mit Absicht auf mich losgelassen. Nicht, dass ich mich beschweren will. Im Gegenteil, Sie sind eine absolut angenehme und willkommene Gesellschaft. Aber Sie sollen mich – sagen wir – abtasten.“

      Helena schmunzelte etwas. „Ich sagte Onkel Dim, dass man Ihnen nichts vormachen kann. Er meinte, Sie seien zu jung und unerfahren in der Geschäftswelt.“

      „Onkel Dim?“

      „Mein Bruder Stavros konnte als Kind nicht Dimítrios aussprechen. Also heißt er seit dem Onkel Dim.“

      Janniks Mundwinkel zuckte kurz amüsiert, dann hatte er sich wieder im Griff. „Und Sie nennen ihn heute noch so?“

      Helena wurde verlegen. „Eigentlich nur, wenn wir unter uns sind. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie Dimítrios gegenüber das nicht erwähnen würden.“

      Jannik grinste breit. „Schon vergessen. Ich habe über ihre Familie interessante Dinge gelesen, Helena.“

      „Ach wirklich? Was denn zum Beispiel?“ Helena lehnte sich ein wenig vor und legte ihren Kopf zur Seite. Dadurch fiel ihr langes, schwarzes Haar wie ein Schleier zu der geneigten Seite.

      „Dimítrios und sein Bruder Phillipos, Ihr Vater, gründeten ´Hellas Health` vor fast 25 Jahren. Hier in Deutschland. Sie fingen mit der Herstellung eines Reagenzglases an, das eine große Hitze aushält und somit in Laboratorien der ganzen Welt seinen Siegeszug begann. Inzwischen hat die Firma viele nützliche Produkte rund um die medizinische Forschung entwickelt und in Produktion.

      Als Sie sechs Jahre alt waren und ihr Bruder drei wurden Ihre Eltern bei einem Überfall auf Ihr Zuhause getötet. Ihr Bruder Stavros wurde so schwer verletzt, dass er seitdem nur noch mit Gehhilfen laufen kann.“

      Helenas Gesicht verdunkelte sich kurz und ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. „Das war das Schlimmste, was Táwo und ich je durchmachen mussten“, sagte sie leise.

      Jannik nickte verständnisvoll. „Ihr Onkel nahm Sie beide zu sich, zog Sie an Kindes statt auf. Die besten Privatschulen, ein Leben in Reichtum und Macht.“

      „Aber auch mit Verantwortung, Jan.“ Helena nahm ihre Cola und trank einen Schluck.

      Täuschte sich Jannik oder zitterte ihre Hand ganz leicht?

      „Dimítrios zog uns in dem Wissen auf, dass es viele Menschen auf der Welt gibt, die nicht so privilegiert sind wie Táwo und ich. In den Ferien halfen wir in der Kirche aus, wir gaben den Armen Essen und Trinken. Kleidung, die uns zu klein geworden war, gaben wir direkt an hilfsbedürftige Familien. Ebenso Spielzeug, das wir nicht mehr wollten.

      Dimítrios gab uns Taschengeld, aber immer nur einen Minimalbetrag. Er war der Meinung, dass wir lernen sollten, mit wenig auszukommen, damit wir schätzen lernten, was wir mehr hätten und es nicht als Selbstverständlich nähmen.“

      „Das ist lobenswert. Ich habe nur eines in dem

Скачать книгу