Mein kleiner Dämon und Sabrina. Hanna Maurer
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Ich hatte nicht vor, schon wieder ein Wochenende in Frankfurt zu verbringen. So hatte ich mit Lisa alles für einen Besuch in der Taunusvilla vorbereitet. Party war dieses Wochenende keine angesagt.
Erstaunt sah mich Sabrina an. „Wohin fährst du mit mir?“
„Lass dich überraschen.“
Sabrina war überrascht. Sie riss schon Mund und Augen auf, als sie das Haus von außen sah. Obwohl ich meinen Schlüssel dabei hatte, klingelte ich. Lisa öffnete und begrüßte mich mit einem langen Zungenkuss. Obwohl ich ja erst vor etwa 2 Stunden weggefahren war. Dann umarmte sie Sabrina und begrüßte diese ebenso. Schließlich hatte sie mit ihr schon eine gemeinsame Nacht erlebt.
Sabrina war überwältigt, als wir ins Haus kamen. Die Gemälde an den Wänden hatten es ihr besonders angetan und weckten ihr Interesse. Angeregt, wohl von 1001 Nacht, fiel ihr Blick sofort auf ein Aktgemälde. Irritiert sah sie schnell wieder weg und bewunderte zunächst die anderen Gemälde in der Diele und im Wohnzimmer, Landschaften, Stillleben etc. Doch dann siegte ihre jugendliche Neugierde. Bei einem erneuten Rundgang blieb sie vor dem Aktgemälde stehen und sah es sich länger an. Es war natürlich keins der Gemälde von uns. Lisa trat neben Sabrina und fragte „gefallen dir meine Bilder.“ „Ja, sie sind sehr schön“, antwortete sie sichtlich beeindruckt.
Während wir zur Begrüßung einen Aperitif tranken, wippte Sabrina von einem Fuß auf den anderen. Dann stellte sie unvermittelt die Frage an Lisa „Wo hast du denn dein Atelier“. Lisa lächelte sie „Du scheinst es aber eilig zu haben.“
Die Treppen hinab ins Untergeschoß führte Lisa sie zunächst in den Partyraum mit der großen Tanzfläche und der reichlich ausgestatteten Bar. „Hast du es hier schön“, war alles war Sabrina noch immer staunend sagen konnte. Hell schien in diesem Augenblick die Sonne und beleuchtete das Atelier, als Lisa die Tür öffnete. Bis auf eine Couch, einige kleine Sessel, die Staffelei und einem kleinen Tisch mit den Ölfarben war der Raum leer. Der Vorhang zur Bühne war zugezogen und verdeckte das Andreaskreuz, die Gogo Dance Stange und die berühmt-berüchtigte Liege. Auf der Staffelei ein halbfertiges Bild. Und ich sah erstaunt, es war das Gemälde von uns sechs Frauen. Lisa hatte es nach unserem Urlaub nicht fertig gemalt, nachdem die Frauen den Kontakt zu uns abgebrochen hatten. Noch fehlten Bea und ich auf diesem Bild. Mich hätte Lisa zwar ausmalen können, aber ohne Bea? Warum wohl hatte Lisa dieses Bild wieder auf ihre Staffelei gestellt. Wollte sie es etwa ohne Bea fertig malen? Die Bilder für Luziffers Keller hatte sie auf meine Bitte vorsorglich in den Abstellraum gestellt.
„Oh“ entschlüpfte Sabrina und dann die Feststellung, „Du malst an einem Aktgemälde. Das bist du doch ja auch selber.“ Während wir schweigend und abwartend hinter ihr standen, sprudelte es weiter aus ihr „oh ist das schön. Sechs Frauen, aber in zwei Umrissen fehlen ja noch zwei Frauen. Hast du dafür Models?“ Ohne eine Antwort abzuwarten gleich die nächste Frage „Ist Hanna eine der beiden Frauen. Hast du auch andere Bilder von meiner Patin gemalt, verzeih, ich meine Hanna?“ Lisa sah mich an und ich nickte unmerklich. „Ja, Hanna ist mein liebstes Model. Möchtest du auch so von mir gemalt werden.“
Da drehte Sabrina sich zu uns um und meinte, „Ich weiß nicht, dann würde ich wohl Ärger mit meiner Mutter bekommen. Vielleicht später, wenn ich in Frankfurt studiere.“
Dann kam diese Frage, bei der ich die Luft an hielt. „Zeigst du mir ein Bild von Hanna.“ Lisa sah mich an. „Da musst du Hanna fragen.“ „Bitte Hanna.“ Dieser süßen Maus konnte ich wirklich nichts mehr abschlagen. Sie hatte in meinen und in den Armen von Lisa die Lust erlebt, warum sollte sie nicht alles sehen. Also nahm ich sie in den Arm und meinte „Komm du Quälgeist, wenn du mich unbedingt nackt auf einem Gemälde sehen willst“, und ging mit ihr im Gefolge von Lisa zwei Treppen höher ins Schlafzimmer.
Auf dem Wege meinte Sabrina, „Hanna, nicht weil ich Aktbilder von dir sehen will, sondern weil Lisa so schön malt. Nackt kennen wir uns doch schon.“ Dabei schmiegte sie sich an mich und küsste mich.
Im Schlafzimmer blieb sie wie angewurzelt in der Türe stehen und bestaunte das riesige Bett. Dann sah sie seitlich das Bild von Lisa und mir auf dieser Wiese, sah mich und dann Lisa an. Nach diesem Gemälde von Lisa und mir über dem großen Bett war wohl alles klar. Ein Glück das Lisa ihr von unserem Verhältnis erzählt hatte. Sabrina sah von uns wieder zum Bild und meinte nur „Schön dass ich es jetzt auch bildlich sehe, was ich schon weiß, nämlich dass ihr beide eine Verhältnis habt. Aber Lisa, warum brauchst du ein so großes Bett, wer wohnt denn noch bei dir?“
Mein Herz setzte für einen Schlag, während Lisa schmunzelte und leise antwortete. „Liebe Gäste dürfen bei mir schlafen, so wie du letzte Woche.“ Eine Antwort, so, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt.
Sabrinas Blicke wechselten mehrmals von Lisa zu mir, bevor Sabrina zögernd fragte, „Darf ich mit Hanna diese Nacht bei dir in diesem wunderbaren Bett und Raum schlafen?“ Noch bevor Lisa antwortete, kam Sabrina auf mich zu, umarmte mich, küsste mich zum zigsten mal und sagte „Ich finde es so schön mit euch beiden.“ Und zu Lisa „darf ich mir das schöne Bild in Ruhe ansehen.“ Wir nickten nur und ließen sie allein.
Auf dem Weg ins Wohnzimmer nahm Lisa mich in die Arme. „War doch gut, dass ich es ihr vergangene Woche gesagt habe.“
Nach etwa 20 Minuten kam Sabrina zu uns ins Wohnzimmer. Sie war sichtlich erregt. Mit glänzenden Augen kam sie auf Lisa zu, legte ihren Kopf auf deren Schulter. „Du bist eine wunderbare Künstlerin, ich bin so froh, dich zu kennen.“ Dann wollte sie von Lisa wissen, wann sie an dem Bild im Atelier weiter male, und ob sie dabei zusehen dürfe, wenn ich mit dieser anderen Frau Model säße und gemalt würde. Ich wollte antworten, Bea wäre z.Zt. nicht erreichbar, aber Lisa kam mit zuvor. „Wenn Hanna einverstanden ist, kann ich Bea anrufen und für eine Sitzung einladen.“
Meine Gedanken überschlugen sich. Da hatte Lisa, meine geliebte Lisa, doch tatsächlich den Kontakt zu Bea wieder aufleben lassen. Ein heißes oder besser gesagt, ein nasses Gefühl machte sich zwischen meinen Beinen breit. Eine Sitzung mit der lieben Bea in dieser wunderbaren Stellung wie auf dem Bild, der Gedanke zog mir fast die Füße weg. Und Sabrina würde dabei zusehen. Mein kleiner Dämon sprang im Dreieck.
Lisa sah mich. „Nun was sagst du dazu. Soll ich Bea einladen und darf dein Patenkind Sabrina uns beim Malen zusehen?“
Ich musste einmal tief schlucken ehe ich mit fast heiserer Stimme antworteten konnte.
„Sabrina ist ja längst nicht mehr nur mein Patenkind, sondern unsere Geliebte. Da sollten wir auch keine Geheimnisse mehr vor ihr haben.“
Lisa sah mich erstaunt und fragend an. „Keine?“
Siedend heiß fiel mir ein, noch wusste Sandra nicht, dass Horst auch Lisas Ehemann war. Schnell signalisierte ich Lisa mit den Augen ein nein. Sabrina sucht doch einen Ehemann, der ihr treu ist. Dieses Weltbild wollte ich ihr noch nicht erschüttern. Es reichte erst einmal, was sie über Lisa und mich wusste.
Aber