Die Engel der Madame Chantal. Kurt Pachl

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Die Engel der Madame Chantal - Kurt Pachl

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das Gesicht der Geisha-Frau, wie Chantal sie in dieser Sekunde für sich getauft hatte. Sie übersah beflissentlich Chantals ausgestreckte Hand. Stattdessen umarmte sie ihren Gast. Sie begnügte sich nicht mit kleinen Küsschen auf die linke und rechte Wange, sondern schloss die Begrüßung mit einem keineswegs sanften Kuss auf die Lippen ab.

      »Sag‘ bitte Miranda zu mir. Deinen Namen kenne ich ja bereits. Ein wunderschöner Name«, sagte die leicht zitternde Frau mit einer erstaunlich warmen Stimme.

      Diese Frau sitzt im Management«, durchzuckte es Chantal. »Unglaublich. Aaach, und sie hat ein wunderbares Parfum.«

      Dieses DU widerstrebte ihr ein wenig. Aber das war jetzt nicht mehr zu ändern. Deshalb antwortete sie:

      »Mein Name gefällt dir? Aber Miranda klingt für mich wie Musik oder wie Poesie. Nenne mich bitte Chantal. So dürfen mich nur eine Handvoll Menschen auf diesem Planeten ansprechen.«

      Das Gesicht der Geisha-Frau wirkte sichtlich verwundert.

      »Ist das wirklich so. Wie sprechen dich die anderen Personen sonst an?«

      »Madame Chantal. Das funktioniert erstaunlich gut. Manchmal ist eine Spur Distanz sogar hilfreich.«

      »Wenn es dir lieber ist, spreche ich dich … äh … sie … auch gerne mit „Madame Chantal“ an. Das hat dann so etwas Knisterndes.«

      Miranda sezierte ihren Besuch mit fragenden Augen. Es waren gelbe Augen; wie die einer Katze. Dabei rieb sie genüsslich ihre Hände.

      »Das wäre vielleicht eine höchst interessante Variante. Du hast etwas leicht Dominantes an dir. Wahnsinn. Ich habe das Gefühl, dass es richtig spannend werden könnte.«

      »Ach du Scheiße«, zuckte es durch Chantals Kopf. »Dominant! Ich und dominant? Zum Schluss eine Art Domina. Aber vielleicht will sie mir damit lediglich zu verstehen geben, dass ich die männliche Rolle zwischen zwei Frauen einnehmen soll. Darüber muss ich unbedingt noch einmal mit Manuela und anderen Gleichgesinnten sprechen.«

      »Vielleicht lassen wir das einfach fließen, wenn ich das mal so gedrechselt sagen darf«, gurrte Chantal mit einem Lächeln. »Je nachdem, wie es die Situation aus deiner Sicht erfordert oder was deine Seele zu dir sagt.«

      »Ach du lieber Himmel. Das klingt ja fast schon wie ein Musikstück.«

      Sie hakte sich bei Chantal unter. »Jetzt komm‘ erst mal rein in meine gute Stube. Liebst du Musik?«

      Im großzügigen Entrée angekommen antwortete Chantal:

      »Ja. Nordische Musik. Smetana. Italienische Musik wie „die vier Jahreszeiten“ und warme und melodiöse israelische Stücke, wie zum Beispiel Anatevka „Fiddler on the Roof“.

      »Herrlich. Da ergänzen wir uns ungemein. Das werden wir heute Abend auflegen. Du übernachtest doch?«

      »Wenn du es wünschst. Selbstverständlich«, lächelte Chantal.

      Gleichzeitig schimpfte sie in sich hinein, sich künftig nicht zu verplappern. Vorhin wäre es ihr fast herausgerutscht, dass sie diese Musik oft zusammen mit Harald genossen hatte. Eine solche Bemerkung wäre an dieser Stelle pures Gift gewesen.

      Da es ein kühler Tag Ende September war, hatte Chantal sich einen dünnen Mantel übergezogen.

      Als sie diesen abstreifte, sah sie die taxierenden Blicke der Gastgeberin. Nein. Sie wollte unter keinen Umständen im Outfit von Manuela kommen. Sie war Chantal. Und als Chantal hatte sie sich in ein enganliegendes luftiges Kleid mit Seitenschlitz und tiefem Ausschnitt gezwängt.

      »Madame Chantal. Sie überraschen mich immer mehr«, seufzte Miranda. Ihr Blick richtete sich vor allem auf die wohlgeformten Brüste ihres Gastes. »Sie verstehen viel von Musik. Sie sind ein wahrer Augenschmaus, wenn ich das einmal ungeschminkt sagen darf. Ich bin gespannt, mit welchen weiteren Überraschungen sie mich noch begeistern werden.«

      Die große Villa war mit vielen zum Teil teuren Unikaten eingerichtet, die nur bedingt zueinander passten. Aber sie waren mit Sicherheit teuer gewesen. Darauf kam es der Hausherrin offensichtlich an.

      Während des Kaffee-Zeremoniells arbeitete Miranda dezent aber gleichzeitig zielstrebig eine lange Liste ab. Sie streifte Themen wie Kunst, Politik und landete schließlich bei ihrem Hauptthema Banken und Wirtschaft. Mit allergrößtem Interesse stellte die Gastgeberin fest, dass ihre attraktive Escort-Begleiterin extrem tief in wirtschaftliche Themen eintauchen konnte. Diese Frau mit den langen schwarzen Haaren und den herrlichen Wimpern hatte sogar aktiv geholfen, ein Unternehmen in China aufzubauen. Doch über ihre Kunden wollte sie partout nicht sprechen. Noch nicht einmal, ob es vornehmlich männliche oder eher weibliche Kunden waren.

      Miranda war eine wenig nervig geworden. Gott sei Dank besaß sie auch das Feingefühl, kurz davor zu sein, eine unsichtbare Schwelle zu überschreiten. Von einer Sekunde auf die andere veränderte sich ihre Mimik.

      »Entschuldige bitte. Aber das kennst du höchstwahrscheinlich zur Genüge. Unheimlich viele Menschen, die mitten im Beruf stecken, machen oft den Fehler, nicht rechtzeitig abschalten zu können. Madame Chantal – sie müssen mir versprechen, mich künftig darauf aufmerksam zu machen, die schönen Seiten dieses Lebens nicht aus den Augen zu verlieren. Versprochen?«

      »Madame Chantal wird künftig darauf achten«, gluckste Chantal. »Wenn ich mich nicht irre, hat die schöne Miranda einen Vorschlag, wie es weitergehen könnte. Oder?«

      »Was hältst du von einem entspannenden Whirl-Pool-Besuch – vielleicht zusammen mit Musik von Vivaldi?«

      »Oh ja. Das wäre himmlisch.«

      Neben einem kleinen Schwimmbad befand sich eine Sauna. Im Anschluss daran dominierte eine Whirl-Pool-Landschaft.

      Ehe sich Chantal versah, war die Besitzerin der Villa im Whirl-Pool eingetaucht.

      Es stellte sich heraus, dass sie unter ihrem dünnen Samtkleid nur nackte Haut trug. Sie hatte noch nicht einmal einen Slip getragen.

      Ihre Arme über den Rand des Whirl-Pools gelegt, verfolgte sie aufmerksam, wie sich Chantal entblätterte. Und die tat dies ganz bewusst sehr langsam und betont aufreizend. Miranda quittierte dies mit genüsslichen Tönen; in vielen Oktaven; passend zu den Vier Jahreszeiten.

      »Oh mein Gott. Du hast einen herrlichen Körper. Komm. Komm rein«, jauchzte sie erwartungsvoll.

      Im Whirl-Pool musste Chantal zwischen den Beinen der Seufzenden Platz nehmen; den Rücken an die relativ kleinen Brüste angelehnt. Zitternd streichelte Miranda die festen und wohlproportionierten Brüste ihres Gastes. Irgendwann begaben sich ihre Hände auf weitere Erkundungen. Als Chantal zu verstehen gab, dass ihre Hände auch hilfreich werden wollten, hauchte Miranda:

      »Später. Später mein Engel. Der Abend ist noch lang. Gemeinsam werden wir sehr viele

      Wunder durchleben. Das verspreche ich dir. Es liegt mir viel daran, dass wir uns noch oft sehen.«

      Am anderen Morgen, kurz nach 7.00 Uhr, fühlte Chantal einen Kuss auf ihren Lippen. Es war Miranda, die sich über ihr Gesicht beugte.

      »Für mich war es himmlisch. Ich danke dir mein Engel mit den schwarzen Haaren und den wunderbaren Händen. Gerne hätte ich noch mit dir gefrühstückt. Aber die Pflicht ruft. Du hörst

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