Die Engel der Madame Chantal. Kurt Pachl

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Die Engel der Madame Chantal - Kurt Pachl

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ihre Brüste.

      Erst nach vielen Minuten, Chantal ließ sich Zeit, öffnete Miranda langsam die Augen. Sie fühlte die sanften Berührungen – und schien es mit offenem Mund zu genießen.

      Doch plötzlich schnellte sie vom Bett hoch und schrie:

      »Du bist ein Biest! Du bist blemm blemm! Du hast einen schweren Hau weg!«

      Danach warf sie sich auf die noch Liegende, um sie zu küssen, und dazwischen fast atemlos zu jauchzen: »Ich liebe dich. Ich liebe dich. Verdammt! Ich liebe dich.«

      Chantal löste sich von ihr, sprang aus dem Bett und zog die Weinende und gleichzeitig Lachende hoch und führte sie nach draußen.

      »Komm. Ich muss dir noch etwas zeigen«, kicherte sie.

      Sie klang plötzlich wie ein kleines Mädchen.

      Mit einem Ruck öffnete sie die Tür des Badezimmers.

      Miranda schrie erneut:

      »Himmel hilf. Das ist mein Badezimmer. Da stimmt jede kleinste Kleinigkeit. Ich glaub‘, ich dreh‘ durch.«

      Spätestens an dieser Stelle verlor die Besucherin ihre Contenance.

      Begleitet von einem Weinkrampf sank sie auf die Knie und klammerte sich um Chantals Beine; wie an den Mast eines sinkenden Schiffes. Und spätestens an dieser Stelle machte sich Chantal Vorwürfe, es mit ihrem Drehbuch eine Spur übertrieben zu haben.

      Vorsichtig beugte sie sich zur fast hysterisch Weinenden hinunter.

      »Soll ich einen Arzt holen? Oder gehen wir zusammen in den Whirl-Pool«, sagte sie mit fester Stimme.

      In irgendeinem Psycho-Schmöker hatte sie gelesen, dass es in einer solchen Situation kontraproduktiv gewesen wäre, leise und bemitleidenswerte Töne anzuschlagen. Laute Worte. Hoffnung machen. Ein Ziel vor Augen projizieren, stand in diesem Schmöker.

      Fast schlagartig blickten die verweinten Augen zur Rettenden nach oben.

      »Oh ja. Ein Whirl-Pool wäre jetzt toll.«, lachte sie.

      Und während sie sich mit dem Handrücken die Tränen von der Wange strich, fügte sie hinzu: »Und ein Gin-Tonic.«

      Chantal half Miranda aus ihren Kleidern. Hierbei küsste sie die noch immer leicht Zitternde auf ihre kleinen Brüste und ihren Bauch.

      »Das riecht hier alles neu«, flüsterte die Besucherin mit geschlossenen Augen.

      »Ist es auch. Wurde erst vor vierzehn Tagen installiert. Das ist alles noch jungfräulich.«

      »Du scheinst es ja zu haben«, schmollte Miranda.

      »Stimmt. Im Moment wird es mir selbst ein wenig unheimlich.«

      Im Whirl-Pool setzte sich Chantal auf die Oberschenkel von Miranda und nahm sie in die Arme. Ihre flachen Bäuche und ihre Brüste berührten sich. So saßen sie lange; viele kleine Unendlichkeiten. Sie genossen die wohlige Wärme, die sanfte Nähe, das schwere Schlagen ihrer Herzen und das herrliche Blubbern des Wassers.

      Danach spazierten sie nackt durch den Garten.

      Es war ein sonniger und warmer Juni-Tag.

      Chantal lachte, als Miranda von einer Statue zur anderen ging, um sie zu streicheln.

      »Das ist einmalig hier. Warum lachst du?«

      »Weil ich hier am ersten Tag fast genau das Gleiche getan habe. Es war dunkel damals. Harald hatte das Flutlicht eingeschaltet und darüber gelacht, dass ich erpicht darauf war, jeder einzelnen Statue und Figur einen Kuss zu geben.«

      Miranda nahm ihre Freundin in die Arme.

      »Wir haben nie darüber sprechen können. Du besuchst sein Grab sicher sehr oft.«

      »Das brauche ich nicht.«

      »Nicht?! Aber du hast ihn doch geliebt. Sehr sogar, wie ich hörte.«

      »Weil ich ihn immer in meiner Nähe haben wollte. Du stehst genau vor ihm.«

      Miranda, die gerade vor einer großen und lachenden Buddha-Statue stand, blickte sich mit entsetzter Mine fragend um.

      Chantals Hand tastete sich an Miranda vorbei, um den Bauch des Buddhas zu streicheln.

      »Da drin ist seine Urne. Er ist immer bei mir. Vielleicht, wer weiß das schon, beobachtet er uns gerade. Falls ja, hoffe ich, dass ihm das gefällt, was er sieht.«

      Ihr leises Lachen ging in ein Kichern über, als sie sah, wie Miranda mit erstarrter Mine einige Meter zur Seite wich.

      »Du lieber Himmel. Wie viele Überraschungen hast du denn heute noch auf Lager?!«

      »Wer weiß. Wer weiß. Der Tag, der Abend und die Nacht sind ja noch lange.«

      Miranda hakte sich bei ihrer exzentrischen Geliebten unter, und zog sie in Richtung Villa.

      »Ich habe plötzlich Hunger. Immer wenn ich mich erschrecke, brauche ich etwas zum Essen. Meine Eltern haben bereits über diese seltsame Marotte gelacht.«

      Im Haus war es kühl. Chantal hatte zwei Bademäntel bereitgelegt.

      Kurz vor Mirandas Ankunft hatte ein Chinese eine große Warmhalte-Box mit verschiedenen Speisen gebracht.

      Die beiden Frauen nahmen auf der großen Terrasse Platz, und blickten auf die Garten-Anlage. Sie genossen einen Moselwein. Aus dem Haus drang ausnahmsweise schwungvolle Musik, und in den Gärten der umliegenden Villen lärmten die Vögel.

      »Das hier ist der Himmel auf Erden«, sagte Miranda mit einem halbvollen Weinglas in der Hand.

      »Du kannst doch mit deinem Palast in Taunusstein auch zufrieden sein.«

      Miranda leerte ihr Glas, um anschließend sofort wieder nachzuschenken.

      »Meine Reserven reichen bis Jahresende. Spätestens dann muss ich eine Hypothek auf mein Haus aufnehmen.«

      Chantal, die im Begriff war zu trinken, stellte das Glas auf den Tisch zurück.

      »Wenn ich deine Worte richtig interpretiere, hast du immer noch keinen neuen Job?«

      »Stimmt. Als ob sich die ganze Welt gegen mich verschworen hätte.« Sie leerte das randvolle Glas in einem Zug.

      »Billig verkaufen kann ich mich später immer noch.«

      Der süßliche Wein schien langsam seine Wirkung zu zeigen, denn Miranda öffnete das Oberteil ihres Bademantels, und lachte heiser:

      »Wenn ich solche schönen Brüste hätte wie du, würde ich vielleicht umsatteln.«

      Sie schüttelte sich mit einem lauten »Brrrr«. Aber wie du weißt, mache ich mir nichts aus Männern.«

      Chantals Drehbuch sah an diesem Abend und vor allem in dieser Nacht noch einige Überraschungen

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