Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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Mittagessen hätte kümmern müssen.

      Hastig lief sie in die Speisekammer.

      Was hatte Florian noch gesagt, was sie kochen solle?

      Ihre Augen glitten über das Regal. Was dort alles lag und stand!

      Konserven, Pakete mit Hülsenfrüchten, Nudeln.

      Es fiel ihr wieder ein. Der Knecht hatte einen Nudelauflauf vorgeschlagen. Aber ein Blick auf die Uhr sagte ihr, daß es dafür schon viel zu spät war.

      In der Tiefkühltruhe fand sich ein Päckchen Hackfleisch. Angela nahm es, eine Tüte Nudeln und eine Dose Tomatenmark. Dann eilte sie in die Küche und stellte einen Topf mit Wasser auf den Herd. Dann suchte sie im Schrank nach Öl, nahm einen zweiten, kleineren Topf und merkte, daß sie die Zwiebel vergessen hatte. Also noch mal in die Speisekammer, dann zurück, Zwiebel schneiden und hacken – Himmel, wie das in den Augen brannte! –, dann zusammen mit dem Hack anbraten.

      Inzwischen kochte das Nudelwasser. Angela gab Salz hinein und die Nudeln dazu. Umrühren, vor allem auch die Zwiebelhackmasse, damit sie nicht anbrannte.

      So langsam kam die junge Bäuerin ins Schwitzen. Sie geriet in Hektik und hätte sich um ein Haar am Topf verbrannt, als es zischte und dampfte und sie ihn zurückziehen wollte, ohne einen Topflappen zu benutzen.

      Angela pustete auf die Finger. Sie rührte das Tomatenmark in das Zwiebel-Ölgemisch und füllte mit Wasser auf. Salz, Pfeffer und Zucker hinzu, kochen lassen.

      Die junge Frau atmete tief ein und wieder aus.

      Wenigstens das konnte sie. Nudeln mit Tomatenhacksauce gehörten früher zum ständigen Speiseplan. Zum einen weil es gut schmeckte, zum anderen, weil es ein preiswertes Essen war.

      Allerdings, stellte sie jetzt fest, fehlte hier der Parmesankäse. Verzweifelt suchte sie die Speisekammer ab. Auch im Kühlschrank nichts. Ihr Blick fiel auf ein Stück Bergkäse, das recht vertrocknet aussah.

      Besser als nichts, dachte Angela und rieb den Käse auf einen Teller.

      Die Nudeln waren gerade fertig geworden, als sie den Traktor auf den Hof fahren hörte.

      *

      »Das hat doch herrlich geschmeckt«, sagte Florian und wischte sich den Mund ab. »Wieso haben S’ denn behauptet, Sie könnten net kochen?«

      Angela lächelte verlegen.

      »Na ja, ein Nudelgericht zu bereiten, ist ja weiß Gott keine große Kochkunst«, antwortete sie.

      »Also, ich fand’s prima.«

      Der junge Knecht lehnte sich zurück.

      »Was gibt’s denn noch zu erledigen?« wollte Angela wissen.

      »Ich muß nach dem Traktor schauen«, erwiderte Florian. »Der Motor stottert ab und an. Ich hoff’, daß es nix Schwerwiegendes ist. Er ist ja net mehr der Jüngste, aber bis jetzt hat er ja immer noch seinen Dienst getan.«

      »Ich hab’ ein bissel geräumt«, erzählte die Bäuerin. »Da sind so schrecklich viele alte Sachen. Ich hab’ mir gedacht, man könnt’ sie entsorgen.«

      Florian Brandtner nickte.

      »Dann lad’ ich später alles auf den Hänger und fahr’ zur Deponie.«

      »Gibt’s denn hier eine?«

      »In St. Johann net«, schüttelte er den Kopf. »Ich muß erst in die Stadt fahren. Aber dann sind wir das Zeug los.«

      Er schmunzelte.

      »Neue Besen kehren gut, sagte man. Ihr Großvater wollt’ den Krempel eigentlich schon lange entsorgen. Aber irgendwie ist’s nie dazu gekommen.

      Und was haben S’ sich für den Nachmittag vorgenommen?«

      »Ich weiß gar net«, zuckte Angela mit den Schultern.

      »Warum fahren S’ net ins Dorf und schauen sich dort ein bissel um? St. Johann ist sehr schön.«

      Die junge Frau nickte. Ein wenig hatte sie ja schon gestern, bei ihrer Ankunft, gesehen.

      »Das ist eine gute Idee«, sagte Angela und stand auf, um den Tisch abzuräumen. »Aber wann erwarten wir denn die Frau Doktor?«

      Gewohnheitsmäßig sprang Florian ebenfalls auf und griff nach dem Teller. Für einen winzigen Moment berührten sich ihre Hände, und ein heißer Blutstrom schoß zu seinem Herzen.

      »Ich mach’ das schon«, bemerkte Angela.

      Auch sie spürte immer noch die Stelle, an der sie sich berührt hatten.

      »Net vor fünf Uhr«, beantwortete er ihre Frage und nickte knapp.

      Dann ging er hinaus, während die Bäuerin sich wieder auf ihren Stuhl sinken ließ. Ihr wurde bewußt, daß sie den ganzen Morgen über an Florian gedacht und ihn eigentlich vermißt hatte.

      Konnte es sein, daß sie sich in ihn verliebt hatte?

      Plötzlich klopfte ihr Herz schneller. Unwillig schüttelte sie den Kopf.

      Nein, das konnte nicht sein. Sie kannte ihn ja überhaupt nicht. Allenfalls war er ihr sympathisch!

      Obwohl – fesch schaute er aus, mußte sie zugeben.

      Ob er wohl eine Freundin hatte?

      Eigentlich weiß ich gar nichts von ihm, überlegte sie. Bestimmt gab es da eine, die sein Herz erobert hatte. Also sollte sie dieser kleinen Berührung und den daraus resultierenden Gefühlen keine Bedeutung beimessen.

      Außerdem hatte sie andere Dinge im Kopf, als sich zu verlieben!

      Nach dem Abwasch zog Angela sich um und fuhr nach St. Johann hinunter. Sie stellte den Wagen am Marktplatz ab und spazierte durch das Dorf. Es war schon ein merkwürdiges Gefühl, sich vorzustellen, daß ihre Mutter hier früher gegangen war.

      An der Schule blieb sie stehen und überlegte, hinter welchem der Fenster Katharina Ahringer wohl über ihren Büchern und Heften gesessen haben mochte.

      Dann ging sie weiter zu dem kleinen Einkaufszentrum, dem einzigen wirklichen Neubau, der errichtet worden war. Eine Bankfiliale gehörte dazu, und gleich neben dem Supermarkt war ein kleiner Andenkenladen.

      »Grüß Sie, Angela«, hörte sie eine Stimme neben sich. »Haben S’ sich schon ein bissel eingelebt?«

      Es war Max Trenker, der sie von der anderen Straßenseite aus gesehen hatte und herübergekommen war.

      »Hallo«, lächelte sie und schüttelte seine Hand. »Ein bissel, ja. Aber natürlich ist immer noch alles neu für mich.«

      »Das wird schon«, meinte der Polizist. »Mit der Zeit werden S’ sich bei uns zuhaus’ fühlen.«

      Er deutete auf einen Mann und eine Frau, die gegenüber auf der Straße standen und sich unterhielten.

      »Vor

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