Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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Königsberger Klopse in Kapernsauce. Davon konnte Max nie genug bekommen. Jetzt sah er Sebastian ungläubig an.

      »Du willst dem Wolfgang eine Frau besorgen?«

      »Natürlich net«, lachte der Bergpfarrer. »Die hat er ja längst. Der sture Kerl will’s bloß net wahrhaben.«

      »Du meinst die Kathrin Sonnenleitner?«

      »Genau«, nickte Sebastian. »Ich hab’ heut’ vormittag mit ihr gesprochen. Sie liebt den Wolfgang immer noch und ist bereit, ihm zu helfen. Aber er hat Schluß mit ihr gemacht, und sie befürchtet, daß er sich net von ihr helfen lassen will.«

      »Das glaub’ ich gern«, nickte Max. »Dickköpfig genug ist er ja.«

      »Eben. Es hängt aber viel davon ab, daß sein Privatleben wieder in Ordnung kommt. In den nächsten Wochen und Monaten hat Wolfgang viel Arbeit vor sich, und da ­kommt’s darauf an, daß er seelisch ausgeglichen ist. Man kann schließlich net arbeiten, wenn einen der Kummer am Herzen nagt.«

      Sebastian hatte sein Besteck beiseite gelegt.

      »Und dann ist da noch die Geschichte mit der Maria Erbling«, fuhr er fort.

      »Was ist denn mit ihr?«

      Der Geistliche berichtete, was er von seiner Haushälterin erfahren hatte.

      »Ich kann mir denken, was in dir vorgeht«, nickte Max. »Vor allem nach der Geschichte mit Bischof Meerbauer. Wenn ich mir vorstell’, daß die Witwe sich vom Brandhuber hat behandeln lassen, anstatt zum Doktor zu gehen, und der dann zu ihr wegen eines Notfalls gerufen wurde… die Leute werden einfach net klug.«

      Der Bergpfarrer wandte sich an Sophie Tappert, die die Dessertschüsselchen auf den Tisch stellte.

      »Ich esse die Nachspeise später«, sagte er und erhob sich. »Jetzt will ich erst mal zum Doktor. Vielleicht erwisch’ ich ihn noch vor seiner Mittagspause.«

      Er verabschiedete sich und verließ das Pfarrhaus. Toni Wiesinger wollte gerade seine Praxis abschlie­ßen, als der Geistliche klingelte.

      »Hochwürden«, sagte der junge Arzt überrascht. »Ein Notfall?«

      »Nein, nein«, schüttelte Sebastian den Kopf. »Jedenfalls net, was mich betrifft. Ich bin nur hergekommen, weil du heut’ morgen zu der Frau Erbling gerufen worden bist.«

      »Richtig«, nickte Toni Wiesinger. »Allerdings war’s falscher Alarm. Aber kommen S’ doch herein, ich erzähl’ Ihnen die ganze Geschichte.«

      *

      Maria Erbling war am vergangenen Wochenende auf der Geburtstagsfeier ihrer besten Freundin, Therese Keunhofer, gewesen. Sie hatte gut gegessen, Torte und Cremeschnitte, und auch das eine oder andere Gläschen Eierlikör nicht verschmäht. Therese hatte sich wirklich nicht lumpen lassen und auch noch ein opulentes Abendessen aufgetischt. Schon in der darauffolgenden Nacht hatte Maria unter Bauchweh und Übelkeit zu leiden gehabt, und als die Schmerzen auch am Morgen nicht verschwanden, zu einem Kräutertee gegriffen, den Alois Brandhuber ihr mal verkauft hatte.

      Indes schienen die Schmerzen davon noch ärger zu werden, und so hatte Maria schließlich den Arzt zu Hilfe gerufen.

      »Ich hab’ ihr ein Abführmittel verabreicht«, schmunzelte Toni Wiesinger. »Inzwischen dürfte es ihr schon wieder besser gehen.«

      »Aber klüger wird sie davon net geworden sein«, seufzte Sebastian Trenker.

      Er stand auf und reichte dem Arzt die Hand.

      »Unter diesen Umständen kann ich wohl darauf verzichten, ihr einen Krankenbesuch zu machen«, meinte er. »Jedenfalls vielen Dank, daß du mir das alles erzählt hast. Ich werd’ wohl am Sonntag mal wieder in meiner Predigt darauf hinweisen müssen, daß das Zeug vom Brandhuber nix taugt. Höchstens dazu, ihm die Taschen zu füllen.«

      Er verabschiedete sich und trug dem jungen Arzt noch einen Gruß an dessen Frau auf.

      Am frühen Abend fuhr er dann noch einmal zum Pahlingerhof hinauf.

      Erstaunt, aber auch erfreut, stellte Sebastian fest, daß der junge Bauer schon fleißig gewesen war. Die verkohlten Bretter der Scheune lagen ordentlich aufgestapelt auf der Seite, ring herum hatte Wolfgang aufgeräumt, so daß man wieder einen Fuß vor den anderen setzen konnte, ohne über irgendwelches Zeug zu stolpern. Selbst drinnen im Bauernhaus herrschte eine Ordnung, wie schon lange nicht mehr. Als der Bergpfarrer eintrat, war Wolfgang Pahlinger gerade dabei, das schmutzige Geschirr in der Küche abzuwaschen.

      »Das lob’ ich mir«, nickte Sebastian anerkennend.

      Der Bauer wischte sich die Hand an einem Tuch trocken und zuckte verlegen die Schultern.

      »Ich hab’ mir Ihre Worte zu Herzen genommen«, antwortete er.

      »Das ist schön, und ich hab’ eine gute Nachricht für dich. Morgen früh fahren wir in die Stadt, zur Privatbank Bruckner. Ich kenn’ den Inhaber persönlich, und er ist bereit, sich deine Unterlagen anzuschauen. Also, Kopf hoch, es schaut gar net so schlecht aus.«

      Wolfgang schluckte vor Aufregung.

      »Glauben S’ das wirklich?« fragte er.

      »Ja, das glaub’ ich. Du mußt morgen alle deine Unterlagen zusammen haben, damit der Herr Bruckner sich einen Überblick machen kann. Wenn’s so kommt, wie ich’s mir vorstell’, dann gewährt er dir ein großzügiges Darlehen. Aber dann kommt’s auf dich an. Das Geld wird deine Schulden decken, und es wird noch soviel übrig bleiben, daß du neu anfangen kannst.«

      Er machte eine umgreifende Handbewegung.

      »Hier drinnen ist ja noch alles in Ordnung. Aber eine neue Scheune muß her, Kühe natürlich. Und Saatgut und Futter muß gekauft werden. Wie schaut’s eigentlich auf den Feldern aus?«

      Wolfgangs Gesicht war ihm Antwort genug.

      »Also net so rosig. Die Maschinen: Traktor, Mähdrescher und so weiter?«

      »Die sind in Ordnung, müssen nur überholt werden«, antwortete der Bauer.

      Es war ein glücklicher Umstand gewesen, daß sich der Traktor in der Brandnacht gar nicht auf dem Hof befunden hatte. Er stand bei einem Nachbarn, der ihn sich für den kommenden Tag ausleihen wollte. Den Mähdrescher hatte Wolfgang in letzter Minute aus der Scheune fahren können, bevor das brennende Dach in sich zusammenfiel.

      »Gut«, nickte Sebastian Trenker. »Dann bleibt die Frage, was mit dir und Kathrin ist…«

      Wolfgangs Miene versteinerte.

      »Sie war also hier«, stellte der Geistliche fest.

      Der Bauer nickte.

      »Und du hast sie wieder fortgeschickt.«

      »Was soll sie denn hier?« fragte Wolfgang und hob hilflos die Hände. »Es wird nie wieder so wie früher zwischen uns sein. Ihr Vater ist ohnehin immer dagegen gewesen.«

      »Auf den Sonnenleitner kommt’s net an«, entgegnete Sebastian. »Was ihr beide wollt, das ist wichtig. Schließlich

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