Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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sich erst zurück, als sie plötzlicher Pfarrer Trenker sah, der am Drehort auftauchte. Natürlich war ihr klar, daß Hochwürden mit Christian sprechen wollte, sonst hätte er wohl keinen Grund gehabt, herzukommen.

      Nur, worüber wollte er mit ihm reden?

      Diese Frage beschäftigte Burgl während der ganzen Heimfahrt, und gerne hätte sie noch länger darüber nachgedacht und spekuliert. Doch kaum hatte sie die Küche betreten, da kam auch ihr Vater herein und überfiel sie mit der Ankündigung, daß Tobias Sonnenlechner, der Sohn des Nachbarn, sie mehrfach am Telefon hatte sprechen wollen.

      »Na, ein Glück, daß ich net da war«, hatte Burgl daraufhin gesagt.

      Es war ein offenes Geheimnis, daß Tobias schon lange um sie warb, und an sich war ihr der Bursche auch nicht unsympathisch. Ein paarmal war sie mit ihm zum Tanzen gegangen, ohne daß es dabei zu einer Annäherung gekommen wäre. Dennoch schien Tobias bereits daraus schon Ansprüche herzuleiten, die er nicht hatte.

      Indes war es ihrem Vater mehr als recht, wenn die Tochter den Bauernsohn heiraten würde. Den eigenen Hof bekam eines Tages der Sohn Florian, Burgl hatte nur ihr Erbteil zu erwarten.

      Natürlich war es zu verstehen, daß der Oberhoferbauer seine Tochter versorgt wissen wollte, sie deswegen aber mit jemandem zu verheiraten, der zufällig parat war und auch noch die Aussicht hatte, einmal den väterlichen Hof zu erben, war eine andere Sache und ging Burgl einfach gegen den Strich.

      »Wir brauchen gar net weiter darüber zu diskutieren«, sagte sie schließlich und stand auf. »Ich bin längst volljährig und kann selbst über mein Leben entscheiden.«

      Damit verließ sie die Küche und ging in ihr Zimmer hinauf. Als sie eintrat, atmete sie auf. Von den Wänden strahlte Christians Gesicht sie an. Aus allen Zeitungen und Zeitschriften hatte sie seine Fotos ausgeschnitten und säuberlich aufgeklebt. Viele waren in Bilderrahmen geordnet und an die Wand gehängt worden. Über dem Bett war ein Regal angebracht, auf dem die Videos, ordentlich in Hüllen verpackt, aufgereiht standen.

      Burgl hockte sich seufzend auf das Bett.

      Es war wunderschön gewesen, Christian nach so langen Jahren wieder einmal von nahem zu sehen. Was hätte sie darum gegeben, ihn ansprechen zu können. Aber das ging natürlich nicht. Wahrscheinlich hatte er sie ohnehin längst vergessen, anders war es ja nicht zu erklären, daß er sich überhaupt nicht mehr bei ihr gemeldet hatte.

      Dabei war es doch einmal die große Liebe gewesen, die sie miteinander verbunden hatte.

      Doch was war davon geblieben?

      Ein erfolgreicher Schauspieler, der nichts mehr von seiner Heimat wissen wollte, und eine junge Frau, die sich vor Sehnsucht nach ihm verzehrte.

      Ob diese Sehnsucht jemals gestillt würde?

      *

      Christians Miene versteinerte sich.

      »Das ist völlig unmöglich«, antwortete er auf Sebastians Worte. »Ich hab’ mir geschworen, nie wieder einen Fuß über die Schwelle meines Vaterhauses zu setzen.«

      Der Bergpfarrer trank seinen Kaffee aus.

      »Hast du denn in all den Jahren wirklich net einmal den Wunsch verspürt, nach Haus’ zu kommen?« fragte er. »Dem Vater die Hand zu reichen, das Grab deiner Mutter zu besuchen? Du hast doch alles erreicht, was du wolltest. Du bist Schauspieler geworden, und daheim ist man stolz auf dich, daß du einer von uns bist. Glaubst’ net, daß es jetzt an der Zeit wär’, den ersten Schritt zu tun? Vor allem, wo dein Vater auf deine Hilfe angewiesen ist.«

      Der junge Bursche hob hilflos die Hände.

      »Was soll ich denn in St. Johann machen? Etwa mich auf den Traktor setzen und das Feld bestellen?«

      »Warum net?« fragte Sebastian zurück. »Was vergibst du dir dabei? Schließlich bist’ nun mal ein Bauernsohn, und das ist nix Ehrenrühriges.«

      Im Gesicht des Schauspielers arbeitete es. Dem Geistlichen schien es, als wanke die Festung, hinter die Christian Corbian sich zurückgezogen hatte.

      »Schau«, fuhr er fort, »vielleicht ist’s ein Wink des Schicksals, daß du ausgerechnet hier, gar net weit von deiner Heimat, einen Film gedreht hast. Nutz’ die Chance und besuch’ deinen Vater. Es muß ja net für immer sein, daß du heimkommst. Aber ich bin sicher, und der Doktor hat mich darin bestätigt, daß es deinem Vater bald wieder bessergehen würd’, wenn ihr zwei euch wieder gut seid.«

      Christian atmete tief durch.

      »Demnächst unterschreib’ ich einen Vertrag für einen Film, der in Frankreich gedreht wird«, erklärte er. »Ein paar Wochen Zeit hätt’ ich vielleicht…«

      Nur kurz dachte er daran, daß es eigentlich geplant war, diese Wochen zusammen mit Andrea Jorgensen zu verbringen…

      »Na also«, nickte Sebastian aufmunternd. »Worauf wartest’ denn noch? Dein Vater wird Augen machen, wenn du plötzlich vor ihm stehst.«

      »Ehrlich gesagt, bei dem Gedanken fürcht’ ich mich ein bissel.«

      »Dazu gibt’s keinen Grund«, schüttelte der Geistliche den Kopf. »Natürlich werd’ ich bei eurer ersten Begegnung dabei sein. Ich laß dich net allein in die Höhle des Löwen gehen.«

      Den letzten Satz hatte er mit einem Schmunzeln gesagt.

      »Darüber bin ich auch sehr froh«, lächelte Christian.

      »Vielleicht solltest überhaupt erstmal im Pfarrhaus wohnen«, überlegte Sebastian. »Ich könnt’ deinen Vater dann behutsam darauf vorbereiten, daß du wieder nach Haus’ kommst.«

      Er stand auf.

      »Net nur dein Vater wird staunen. Die Hanna und der Josef auch.«

      »Was, sind die beiden immer noch auf dem Hof?« rief der Schauspieler überrascht.

      »Aber ja«, antwortete der Bergpfarrer. »Ohne sie würd’s auch gar net gehen. Und der Rex lebt auch noch.«

      Christians Augen leuchteten.

      »Ach, der alte Racker. Mei’, was bin ich mit dem immer losgezogen.«

      Er blickte Sebastian Trenker an.

      »Und die Burgl? Lebt sie immer noch auf dem Hof der Eltern oder…«

      »Du meinst, ob sie inzwischen verheiratet ist? Nein, obwohl’s an Verehrern net mangelt.«

      Der gute Hirte von St. Johann zwinkerte dem Schauspieler zu.

      »Ich denk’, daß die Burgl da einen ganz bestimmten Mann im Auge hat…«, schmunzelte er.

      »Dann war sie’s also doch!«

      Sebastian sah Christian fragend an.

      »Neulich hab’ ich geglaubt, die Burgl unter den Leuten zu sehen, die bei den Dreharbeiten zugeschaut haben«, erzählte der Schauspieler. »Allerdings war ich mir net ganz sicher. Und als ich später hab’ nachschauen wollen, da war sie net mehr da.«

      Er

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