Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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sie die Stimme ihrer Mutter.

      Im nächsten Augenblick betrat Heidrun Lennard den Balkon, gefolgt von ihrem Mann.

      Biancas Eltern machten große Augen, als sie den jungen Burschen neben ihrer Tochter sahen.

      »Was machen Sie denn hier?« hob Franz Lennard denn auch gleich an.

      Thomas lächelte charmant.

      »Ich wohn’ hier«, antwortete er und zeigte auf die offene Balkontür zu seinem Zimmer. »Thomas Brandmayr aus Pfarrkirchen.«

      »Das sind meine Eltern«, sagte Bianca und deutete auf Vater und Mutter.

      Der junge Mann nickte.

      »Erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen«, sagte er. »Aber jetzt will ich net länger stören. Ich wünsch’ uns allen einen schönen Urlaub.«

      In der Tür drehte er sich noch einmal um.

      »Vergessen S’ net unsere Verabredung«, rief er Bianca zu.

      Verwundert sah sich das Ehepaar an.

      »Du hast dich mit ihm verabredet?« fragte Franz Lennard.

      »Ja, zum Schwimmen«, nickte die Tochter.

      »Aber du kennst den Mann doch gar net.«

      Bianca zog eine Augenbraue hoch. »Ich hab’ ihn ja gerade eben kennengelernt.«

      »Trotzdem, es kommt überhaupt net in Frage, daß du dich mit ihm triffst«, beharrte ihr Vater. »Wer weiß, was das für einer ist.«

      »Also, Papa, wirklich!« empörte sich das Madel. »Ich bin zwar mit euch gefahren, aber das heißt noch lang’ net, daß du über alles bestimmst, was ich im Urlaub mach’.«

      Franz Lennard sah seine Frau an und schüttelte den Kopf.

      »Ein wildfremder Mann! Also, Heidrun, nun sag’ du doch auch mal was!«

      »Du hast ja recht«, nickte seine Frau und wandte sich der Tochter zu. »Du kennst diesen Mann doch wirklich net.«

      Biancas Augen blitzten.

      »Dann bleib’ ich eben die vierzehn Tag’ auf dem Zimmer!« rief sie ärgerlich. »Ihr scheint wirklich vergessen zu haben, daß ich volljährig bin.«

      Damit zwängte sie sich an den beiden vorbei in ihr Zimmer und warf sich schmollend auf das Bett.

      Heidrun Lennard stieß ihren Mann an.

      »Jetzt komm«, raunte sie. »Laß uns erst mal sehen, was das für einer ist, dieser Herr Brandmayr. Wir wollen uns doch net gleich den Urlaub verderben. Vielleicht ist er ja ganz harmlos, und für das Madl ist’s doch auch gut, wenn’s hier ein bissel Gesellschaft hat. Das lenkt unsere Tochter nur von Mallorca ab.«

      Franz Lennard zuckte ergeben die Schultern und folgte seiner Frau in Biancas Zimmer.

      »Komm«, sagte ihre Mutter, »wir gehen jetzt erst mal ein bissel durchs Dorf und schauen uns um. Außerdem hab’ ich richtigen Kaffeedurst. Die Frau Stubler hat gesagt, daß man im Garten des Hotels wunderbar sitzen kann, und dort gäbe es auch herrlichen, hausgemachten Kuchen.«

      Seufzend stand Bianca auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

      »Ich komm’ gleich nach«, sagte sie und verschwand im Bad.

      Nachdem sie sich das Gesicht mit kaltem Wasser gewaschen hatte, schaute sie im Spiegel, ob man noch sehen konnte, daß sie geweint hatte. Dann fuhr sie sich mit der Bürste durch die Haare und zupfte das Kleid zurecht.

      Als sie ihre Zimmertür hinter sich schloß, blickte sie unwillkürlich auf die Tür daneben, und ihr Herz klopfte schneller.

      Thomas, dachte sie und fühlte sich erstmals seit langer Zeit wieder einmal sehr, sehr glücklich.

      *

      Die Fahrt war ohne Probleme verlaufen. Thomas hatte am Morgen ausgiebig gefrühstückt und sich dann in sein Auto gesetzt. Ganz gemächlich war er über Landstraßen gefahren, hatte am frühen Nachmittag St. Johann erreicht und sich sofort in das kleine Dorf verliebt.

      Nach einem ersten Spaziergang, bei dem er gleich im Wirtshaus einen Tisch für den Abend reservierte, war er in die Pension zurückgekehrt und hatte zu seiner Überraschung festgestellt, daß das Zimmer neben seinem jetzt ebenfalls belegt war. Als er das junge Madel auf dem Balkon stehen sah, stellte er verwundert fest, daß sich sein Pulsschlag beschleunigte.

      Diese schlanke Gestalt in dem hellen Sommerkleid war aber auch einfach hinreißend.

      Als Bianca Lennard ihm dann gegenüberstand, da wußte er es genau – das mußte sie sein, seine Traumfrau!

      Das Lächeln in dem hübschen Gesicht hatte ihn sofort fasziniert, und am liebsten hätte er ihre Hand gar nicht wieder losgelassen. Daß er sie unbedingt näher kennenlernen mußte, war natürlich klar. Erst hatte er befürchtet, daß sie nicht alleine in Urlaub wäre, doch als sie erklärte, daß sie mit ihren Eltern gekommen wäre, hätte er laut jubeln mögen.

      Allerdings – die Eltern stellten ein Hindernis dar. Soviel war ihm bei der kurzen Begrüßung klargeworden. Biancas Vater hatte ihn nicht gerade freundlich angesehen.

      Sei’s drum – er würde alles daran setzen, um dieses zauberhafte Madel noch näher kennenzulernen. Immerhin hatte es schon einer Verabredung zum Schwimmen zugestimmt.

      Thomas saß in einem Sessel und schaute zum Fenster hinaus. Ganz deutlich sah er Biancas Gesicht vor sich.

      Himmlisch!

      Überhaupt kein Vergleich mit Iris. Soviel stand jetzt schon fest.

      »Ich hab’s ja immer gewußt«, murmelte er. »Wenn sie vor mir steht, dann erkenn’ ich sie sofort, meine Traumfrau.«

      Auch wenn er sich in einem Hoch der Gefühle befand, so verspürte er doch einen ganz banalen Hunger. Während der Fahrt hatte er nur eine belegte Semmel gegessen, die vom Frühstück übriggeblieben war. Und auf seinem Bummel durch St. Johann hatte er zwar in den Kaffeegarten des Hotels geschaut, aber dort war ihm zuviel Betrieb gewesen.

      Vielleicht, so hoffte er, war jetzt weniger los.

      Zum Abendessen war es noch zu früh, aber ein Stück Apfelkuchen würde er sich schmecken lassen. Den aß er nämlich für sein Leben gern.

      Thomas verließ das Zimmer und lief die Treppe hinunter. Die Pension gefiel ihm, und die Wirtin schien eine Seele von Mensch zu sein. Bestimmt würde er sich die zwei Wochen hier wohl fühlen.

      Draußen herrschten an die dreißig Grad, und der Journalist war froh, daß er die Jacke auf dem Zimmer gelassen hatte. Er trug bequeme Jeans, ein kurzärmeliges Polohemd und leichte Slipper an den bloßen Füßen.

      Für Socken war es viel zu warm!

      Während er die Straße hinunterging, schaute er sich immer wieder um, ob er irgendwo das bezaubernde Madel entdecken konnte.

      Schade,

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