Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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interessierte, war der See, von dem ihr Vater gesprochen hatte. Hoffentlich war der nicht zu weit von St. Johann weg, so daß sie auch mal alleine dahinfahren konnte.

      Nach ein paar Tagen hatte Bianca, wenn auch widerwillig, einen Blick in den Prospekt geworfen, den ihre Mutter ihr auf das Zimmer gelegt hatte. Der Achsteinsee sah recht vielversprechend aus.

      Vielleicht gab es da ja ein paar fesche Burschen…

      Ihre Mutter gab ihr ein Zeichen, und Bianca schaltete den Walkman aus.

      »Wir sind gleich da«, sagte Heidrun Lennard und deutete mit dem Finger nach vorne. »Da sind schon die Zwillingsgipfel zu sehen.«

      Die Tochter beugte sich vor.

      Na ja, imposant schauten sie schon aus, mußte sie zugeben. Aber mit Mallorca war das nun nicht zu vergleichen.

      Sie passierten das Ortsschild, und Bianca sah genau das, was sie befürchtet hatte: Schindelgedeckte Häuser, Lüftlmalereien und Leute in Trachtenkleidung. Und dazu Scharen von Touristen, die an ihren umgehängten Fotoapparaten und Videokameras nur zu gut zu erkennen waren.

      »Na, hat doch prima geklappt«, sagte Franz Lennard zufrieden. »Jetzt finden wir auch ganz leicht die Straße, in der die Pension liegt.«

      »Bitte nach hundert Metern rechts abbiegen«, quäkte in diesem Moment auch schon die Stimme aus dem mobilen Navigationsgerät.

      Biancas Vater hatte es gerade erst gekauft, und die satellitengesteuerte Anlage war sein ganzer Stolz.

      Noch immer vergrätzt, weil sie nicht mit der Freundin in den Urlaub durfte, hatte Bianca sich nicht enthalten können, über die Neuanschaffung zu spotten.

      »Es hat schon Leute gegeben, die sind im Fluß gelandet, weil sie sich auf das Ding verlassen haben«, sagte sie, als ihr Vater im Wohnzimmer saß und das Gerät, das nicht viel größer war als ein Taschenrechner, ausprobierte.

      Franz Lennard hatte nicht weiter darauf reagiert.

      Dafür ist Geld da, dachte Bianca ärgerlich, aber für Mallorca will er nix rausrücken.

      Allerdings war es dafür ohnehin schon zu spät. Klaras Flugzeug war am Morgen gestartet, und jetzt lag sie schon am Strand.

      Und wer weiß, vielleicht hatte sie sogar schon ihren ersten Flirt.

      »Sie haben Ihr Ziel erreicht«, sagte die Stimme.

      Franz Lennard nickte zufrieden und löste das Gerät aus der Halterung.

      »Wir sind da. Unser Urlaub kann beginnen.«

      Das Haus machte einen ordentlichen Eindruck, wie ihr Vater bemerkte. Bianca war es indes egal. Sie würde froh sein, wenn sie diese vierzehn Tage überstanden hatte.

      Das Gepäck in den Händen stiegen sie zur Haustür hinauf und klingelten. Gleich darauf öffnete eine Frau.

      »Grüß Gott. Die Familie Lennard aus München, gell?« sagte Ria Stubler. »Herzlich willkommen. Hatten S’ eine gute Fahrt?«

      »Ja, danke schön«, erwiderte Franz Lennard. »Besonders die letzten Kilometer. Das ist ja eine herrliche Gegend hier.«

      »Dann werden S’ sich bestimmt wohl fühlen, wenn’s Ihnen jetzt schon so gefällt«, freute sich die Wirtin und stellte sich noch einmal vor, wobei sie jedem einzelnen die Hand schüttelte. »Ich zeig’ Ihnen gleich die Zimmer, die Anmeldung können S’ dann später ausfüllen.«

      Sie gingen die Treppe hinauf.

      »So, das Fräulein Tochter wohnt gleich hier«, deutete Ria auf eine Tür am Anfang des Flures. »Das Zimmer für Sie ist am Ende des Ganges. Nach hinten hinaus, mit Blick auf die Berge.«

      »Pack’ mal in Ruhe aus«, sagte Heidrun Lennard zu ihrer Tochter. »Nachher machen wir einen ersten Bummel und trinken Kaffee.«

      *

      Noch skeptisch trat sie ein und schaute sich um.

      Na ja, dachte Bianca, sieht zwar ein bissel kitschig aus mit dem vielen Holz, dem bemalten Kleiderschrank und den Bildern an den Wänden, aber irgendwie würde sie es schon aushalten. Wenigstens hatte das Zimmer ein eigenes Bad, außerdem gab es einen Balkon – und einen Fernseher!

      Sie packte den Koffer aus und ordnete die Sachen in den Schrank. Dann ging sie zur Glastür, öffnete sie und betrat den Balkon.

      Das Zimmer lag so, daß sie auf das Nachbargrundstück sehen konnte. Rechts davon war die Straße. Das Zimmer der Eltern lag zum Garten hinaus, hatte die Wirtin gesagt. Hoffentlich gefiel es ihrem Vater.

      Während sie an der Brüstung stand und hinunterschaute, hörte sie ein Geräusch neben sich und blickte auf. Bianca zuckte erschrocken zusammen, als wie aus dem Nichts ein junger Mann neben ihr stand und sie anlächelte.

      »Grüß Gott«, sagte er. »Auch gerade angekommen?«

      Sie nickte automatisch und bemerkte erst jetzt, daß der Balkon von zwei Zimmern aus betreten werden konnte.

      Der Bursche streckte ihr die Hand hin.

      »Thomas Brandmayr«, stellte er sich vor. »Aus Pfarrkirchen.«

      »Bianca Lennard«, antwortete sie und nahm die Hand. »Ich komme aus München.«

      Gleichzeitig spürte sie, wie sie ein heißer Strom durchfloß. Auch wenn sie sich zwingen würde, könnte sie doch nicht den Blick von ihm abwenden.

      Himmel, sah der umwerfend aus!

      »Ja, wir sind eben angekommen«, stammelte sie verlegen, weil er ihre Hand nicht wieder losließ.

      Thomas lächelte.

      »Ich vor einer Stunde. Sie sagten, ›wir‹ sind angekommen. Dann sind S’ also net allein da?«

      Dabei spähte er in ihr Zimmer.

      »Meine Eltern wohnen am Ende des Flures«, erklärte sie und wunderte sich, warum er bei ihren Worten so strahlte.

      »Aha, und ich dachte schon…«

      »Was dachten Sie?«

      Der Journalist zuckte die Schultern.

      »Ach nix«, schüttelte er den Kopf und ließ ihre Hand los. »Wie lang’ bleiben S’ denn?«

      »Zwei Wochen.«

      Er strahlte noch mehr.

      »Wirklich? Stellen S’ sich vor, ich auch! Vielleicht könnten wir da mal gemeinsam was unternehmen…?«

      »Gern«, lächelte Bianca und fand es mit einem Mal gar nicht mehr so schade, daß sie nicht auf Mallorca Urlaub machen konnte. »Man soll hier sehr schön schwimmen können.«

      »Am Achsteinsee«, nickte der Journalist. »Dann ist das also schon abgemacht. Irgendwann in den nächsten Tagen?«

      Bianca nickte und wollte

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