Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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dem Blick der Schauspielerin.

      »Hören S’, ich bin sicherlich net Ihr ›Kindchen‹«, erwiderte sie mit fester Stimme. »Sie brauchen net so herablassend mit mir reden. Bilden S’ sich bloß nix darauf ein, daß Sie so berühmt sind. Und was den Christian angeht, den kenn’ ich schon viel länger als Sie. Aber Sie brauchen wirklich keine Angst zu haben, ich will ihn net. Dazu hat er sich viel zusehr verändert. Net mal geschenkt möcht’ ich ihn haben.«

      Damit drehte sie sich um und ging weiter.

      Andrea Jorgensen blieb indes stehen und sah ihr nach.

      Sie kennt Christian also schon länger, überlegte sie, vielleicht sogar eine Jugendliebe?

      Sie zuckte die Schultern.

      Und wenn schon. So wie es aussah, stellte diese Landpommeranze keine Gefahr mehr da.

      Andrea stieg wieder in das Auto. Ingrid Petzold sah sie fragend an.

      »Und jetzt?«

      »Jetzt suchen wir uns eine Bleibe für die Nacht. Und morgen sehen wir weiter.«

      *

      »Na, Bürgermeister«, begrüßte Sebastian Trenker den Bruckner-Markus, als der, wie jeden Sonntag, zur Messe kam, »wie ich hör’, hast’ mal wieder hochtrabende Pläne. Ich fürcht’ nur, daß auch diesmal nix daraus wird.«

      Markus Bruckner schnappte nach Luft. Die Unterhaltung fand vor der Kirchentür statt, wo der Geistliche seine Schäfchen begrüßte.

      »Was… was wissen Sie denn darüber?«

      Der erste Mann des Dorfes überlegte krampfhaft, woher Pfarrer Trenker sein Wissen haben konnte. Blasius Eggensteiner würde doch unmöglich etwas über die geheime Unterredung verlauten lassen haben.

      »Ach, weißt du«, meinte der Geistliche, milde lächelnd, »so was kannst’ doch unmöglich vor mir verbergen wollen. Übrigens, den Bau einer Klinik würd’ ich sogar befürworten.«

      »Tatsächlich?«

      Der Bürgermeister war erstaunt.

      »Freilich«, sagte Sebastian. »Aber natürlich im bescheidenen Maße, und es muß eine Klinik sein, in der wirklich Kranke behandelt werden, net nur Leute, die glauben, weil sie zuviel Geld haben, könnten sie sich damit ewige Jugend erkaufen. Das ist doch alles nur ein ausgemachter Schwindel. Eine gesunde Lebensweise, mit viel Bewegung und vernünftiger Ernährung, das ist’s, was einen jung erhält. Aber ich bin sicher, das weißt du alles selbst. Und der Bischof Meerbauer auch, darum rechne also net damit, daß er dem Verkauf des Grundstücks unter diesen Umständen zustimmen wird.«

      Er nickte Markus Bruckner aufmunternd zu.

      »Trotzdem wünsch’ ich dir einen schönen Sonntag.«

      Während er in die Kirche hineinging und sich auf seinen Platz setzte, überlegte der Bürgermeister krampfhaft, woher Pfarrer Trenker schon wieder sein Wissen hatte. Offiziell hieß es doch lediglich, man plane den Bau einer Klinik. Wieso war jetzt bekannt geworden, was man wirklich beabsichtigte?

      Er hatte keine Ahnung, daß es unmittelbar in seiner näheren Umgebung eine Person gab, die dem Geistlichen von den Plänen berichtet hatte.

      An dem Tag, an dem Blasius Eggensteiner im Rathaus vorgesprochen hatte, war Katja Brunner zum Pfarrhaus gegangen…

      »Ich weiß, daß ich’s vielleicht net tun soll«, hatte die Gemeindesekretärin zu Sebastian gesagt. »Aber wenn’s stimmt, was der Bürgermeister und Pfarrer Eggensteiner besprochen haben, dann muß ich Ihnen doch sagen, was wirklich auf dem Grund gebaut werden soll.«

      Der Bergpfarrer hörte zu und nickte.

      »Natürlich soll man net lauschen«, meinte er. »Aber hier heiligt der Zweck die Mittel. Besonders, wo es sich auch um einen Fall von Bestechung handelt. Es ist gut, daß du’s erzählt hast.«

      Zufrieden schaute Sebastian Trenker auf die vollen Kirchenbänke. Seine Messen waren immer gut besucht, vor allem auch, weil die Gläubigen seine warmherzigen Predigten schätzten. Der Geistliche drohte nie mit dem Höllenfeuer, und wenn er seine Späße machte, dann hallten die ehrwürdigen Mauern des Gotteshauses vom Gelächter der Besucher wider.

      Sein Blick fiel auf die Bank, in der die Oberhoferfamilie ihre Plätze hatte. Der Bauer war da, ebenso seine Frau und der Sohn. Nur die Burgl fehlte. Auf der anderen Seite saß der Corbiansbauer mit samt dem Knecht und der Magd. Christian saß daneben.

      Sebastian runzelte die Stirn. Der Schauspieler war eben erst hereingekommen, als die Messe gerade angefangen hatte. Daß Burgl fehlte, hielt der Bergpfarrer für kein gutes Zeichen. Bei der Verabschiedung nahm er Christian beiseite.

      »Hast’ mit ihr sprechen können?« fragte er.

      Der junge Mann schüttelte den Kopf.

      »Sie wollt’ mich net sehen, sagte ihr Vater.«

      »Wart’ mal einen Moment«, sagte der Geistliche und verabschiedete die anderen Kirchenbesucher.

      Vinzenz Corbian wartete ebenfalls.

      »Kommst’ net mit heim?« fragte er seinen Sohn.

      Der reichte ihm die Autoschlüssel.

      »Fahrt nur«, antwortete er. »Ich komme nach.«

      Als er wenig später neben Pfarrer Trenker den Kiesweg hinunterging, kam ihnen an der Straße Andrea Jorgensen entgegen. Christian blieb abrupt stehen und sah sie an.

      »Ich dachte, du wärest abgereist«, sagte er.

      Die Schauspielerin schüttelte lächelnd den Kopf.

      »Glaubst du wirklich, ich fahre ohne dich?«

      Christian sah zu dem Seelsorger. Der deutete eine Verbeugung an.

      »Frau Jorgensen, nehm’ ich an. Pfarrer Trenker.«

      Sie setzte ein breites Lächeln auf und reichte ihm die Hand.

      »Sehr erfreut, Hochwürden. Christian hat zwar nie viel über seine Heimat erzählt, wenn er es aber doch tat, dann hat er Sie immer erwähnt. Er sprach geradezu begeistert von Ihnen. Man nennt Sie doch den ›Bergpfarrer‹, nicht wahr?«

      »Ja, so nennt man mich«, schmunzelte Sebastian Trenker. »Aber ich fürcht’, für Konversation ist jetzt keine Zeit. Sie müssen uns entschuldigen, Christian und ich haben etwas Wichtiges zu erledigen.«

      Andrea hakte sich bei dem Schauspieler ein.

      »Mein Anliegen ist nicht weniger wichtig.«

      Christian schüttelte ihren Arm ab.

      »Andrea, bitte, ich habe gestern abend alles gesagt, was es in dem Moment zu sagen gab. Gern’ will ich mich noch ausführlicher mit dir unterhalten. Es gibt gewiß Dinge, über die wir noch sprechen müssen. Doch jetzt mußt du mich entschuldigen. Es geht um mein Lebensglück.«

      Sein Gesichtsausdruck unterstrich

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