Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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dir das nicht denken, Christian?« fragte sie zurück. »Weil ich Sehnsucht nach dir hatte. Ich wollte dich wiedersehen und dich mit meinem Besuch hier überraschen.«

      Sie biß sich auf die Lippe.

      »Aber ich bin offenbar im falschen Moment angekommen«, fügte sie mit bitterer Ironie hinzu.

      Er hob hilflos die Arme.

      »Andrea, ich hab’ net gewußt, wie ernst es dir ist«, sagte er. »Erst als du es mir deutlich am Telefon gesagt hast, da hab’ ich’s, glaub’ ich, begriffen. Aber auch wenn ich dir damit weh tu’, muß ich’s dir doch sagen, daß meine Gefühle für dich net so tief geh’n. Du weißt, daß ich dich mag. Ich hab’s genossen, mit dir zusammen zu sein. Aber ich liebe dich net.«

      Die Schauspielerin ließ sich nicht anmerken, wie sehr sie diese Worte trafen. Kerzengerade stand sie vor ihm und erwiderte seinen Blick. Doch in ihrem Innersten kochte es.

      Alles hatte sie sich vorstellen können, nur das nicht. Während der ganzen Fahrt hatte sie sich das Wiedersehen ausgemalt, sich vorgestellt, wie sehr Christian sich freuen würde.

      Und dann traf sie ihn in den Armen einer anderen Frau!

      Aber nicht nur das. Er erklärte ihr unverblümt, daß es keine Liebe sei, die sie verband, daß es nichts zwischen ihnen gäbe außer Freundschaft.

      Andrea wußte nicht, was sie mehr erzürnte, und am liebsten hätte sie ihre Wut laut herausgeschrien. Doch statt dessen drehte sie sich um und ging zu ihrem Auto zurück. Ohne ihn noch einmal anzusehen, stieg sie ein und startete den Motor, der gequält aufheulte, als sie mit quietschenden Reifen losfuhr.

      Christian blieb stehen und sah ihr nach.

      So hätt’s net kommen dürfen, dachte er. Wieder einmal hast du alles falsch gemacht. Damals, als du einfach fort bist, und heut’, als du Andrea einfach hast gehen lassen.

      Ihm war klar, daß sie diese Behandlung nicht verdient hatte. Genau wie Burgl, so hatte auch Andrea das Recht auf eine Erklärung. Doch jetzt war es zu spät.

      Mit hängenden Schultern ging er auf den Saal zurück. Am Tisch, an dem die Bauerstochter gesessen hatte, suchte er vergeblich nach ihr. Auch als er sich umschaute, konnte er sie nirgendwo entdecken. Nach einer Weile kam Franzi mit ihrem Verlobten von der Tanzfläche zurück.

      »Burgl?« antwortete sie auf seine Frage. »Die hat ihre Tasche genommen und ist gegangen. Was war denn eigentlich los? Sie wirkte ganz verstört.«

      »Eine dumme Geschichte«, antwortete er und wandte sich ab.

      Der Corbiansbauer saß immer noch am Honoratiorentisch und unterhielt sich glänzend.

      Christian beugte sich zu seinem Vater.

      »Bleib’ ruhig noch«, sagte er. »Ich hol’ dich nachher ab.«

      »Was gibt’s denn? Immer noch Ärger mit dem Sonnenlechner?«

      Der Schauspieler schüttelte den Kopf.

      »Mach’ dir keine Gedanken.«

      Draußen blieb er stehen. Bestimmt war Burgl nach Hause gegangen. Vielleicht sollte er hinterhergehen und versuchen, ihr alles zu erklären.

      Aber wahrscheinlich würde sie ihm gar nicht zuhören wollen. Sie mußte ja annehmen, daß die Gerüchte über ihn und Andrea doch der Wahrheit entsprachen und würde zutiefst gekränkt sein.

      Vielleicht konnte Pfarrer Trenker ihm raten, was er tun sollte. Zwar war es inzwischen schon später Abend, aber Hochwürden hatte ja gesagt, er könne jederzeit zu ihm kommen.

      Als er am Pfarrhaus ankam, sah er, daß noch Licht brannte. Christian drückt den Klingelknopf und wartete.

      Der Geistliche sah ihn fragend an.

      »Probleme mit dem Vater?« fragte er.

      Der Schauspieler schüttelte den Kopf.

      »Nein, mit ihm ist alles in Ordnung«, antwortete er. »Aber dafür gibt’s jede Menge anderer Probleme.«

      »Na, komm erstmal ’rein«, sagte Sebastian Trenker und zog ihn in den Flur.

      *

      »Geh’ zur Burgl und sag’ ihr, daß du sie liebst.«

      Das war der Rat, den Pfarrer Trenker ihm gegeben hatte.

      Über eine Stunde war Christian im Pfarrhaus gewesen und hatte mit dem Geistlichen gesprochen. Danach ging der Schauspieler zum Hotel zurück und holte seinen Vater ab. Auf der Fahrt nach Corbianshof dachte er noch einmal über das Gespräch nach.

      Pfarrer Trenker hatte, da seine Haushälterin schon schlafen gegangen war, selbst Kaffee gekocht. Und dann saßen sie im Wohnzimmer, und Christian berichtete von den Ereignissen des Abends.

      »Sie hatten neulich schon so eine Andeutung gemacht«, sagte er. »Wegen der Burgl, und warum sie alle Burschen abblitzen läßt.«

      Er zuckte die Schultern.

      »Ich hab’ mir nix weiter dabei gedacht. Aber als wir heut’ abend zusammenstanden und sie mir gesagt hat, wie sehr sie mich damals liebte, da wurd’ mir mit einem Mal klar, daß sich bis heut’ nix geändert hat. Und dann wußt’ ich plötzlich auch, warum ich mich nie hab’ binden wollen. Tief in mir mußte wohl immer noch die Liebe zu Burgl stecken. Vielleicht hab’ ich’s nur vergessen, über all dem Erfolg, den ich gehabt hab’.«

      »Na ja, soweit wär’ ja auch alles in Ordnung gewesen zwischen euch beiden, wenn net plötzlich die Frau Jorgensen aufgetaucht wär’«, nickte Sebastian. »So, wie’s ausschaut, empfindet sie für dich mehr, als du ihr an Gefühlen entgegenbringen konntest.«

      »Ich hab’s nie bemerkt, wie ernst es ihr ist. Sonst hätt’ ich’s net so weit kommen lassen.«

      »Wie auch immer. Wenn du dich mit der Burgl ausgesprochen hast und ihr beide euch einig seid, wirst du um ein Gespräch mit der Andrea net herumkommen.«

      »Ich weiß«, antwortete Christian. »Ich will net denselben Fehler zweimal machen. Damals, als ich fort bin, hab’ ich mich schon darum gedrückt. Aber da war ich auch so mit meinen eig’nen Problemen beschäftigt, daß ich an nix and’res hab’ denken können.«

      »Das ist verständlich, und ich bin sicher, daß die Burgl dir das verzeiht. Dazu liebt sie dich auch viel zusehr.«

      Der Bergpfarrer schenkte Kaffee nach.

      »Aber mal etwas and’res; dein Vater braucht immer noch deine Hilfe«, fuhr er fort. »Wirst du deinen Aufenthalt hier verlängern können?«

      Der junge Schauspieler nickte.

      »Ja, Hochwürden. Ich hab’ darüber nachgedacht. Ich weiß, daß Vater ohne mich net weiterkommt. Irgendwie muß es mir gelingen, die Schauspielerei und die Landwirtschaft unter einen Hut zu bringen. Wissen Sie, ich bin net arm, und einen Teil des Geldes werd’ ich in den Hof investieren. Dazu gehört auch, daß mehr Arbeitskräfte eingestellt werden. Mindestens eine Magd und noch ein Knecht, damit auch Hanna und Josef entlastet werden. Wenn ich dann

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