Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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Vermutung, mehr net«, sagte er und lächelte harmlos.

      Markus Bruckner nickte ernst.

      »Das hätt’ ich mir ja denken können«, sagte er halblaut. »Aber diesmal hat Hochwürden sich verrechnet. Das Grundstück gehört zu Engelsbach, und da kann er gar nix unternehmen.«

      »Was ist es denn nun, was Sie mit dem Land anfangen wollen?« fragte der Geistliche. »Irgendwas haben S’ ja damit vor, sonst würden S’ net kaufen wollen.«

      Der Bürgermeister von St. Johann beugte sich vor und fixierte seinen Besucher.

      »Es muß absolut unter uns bleiben«, beschwor er Blasius Eggensteiner. »Und ich garantier’ Ihnen, es soll Ihr Schaden net sein, wenn S’ dichthalten. Net nur eine neue Glocke springst dann für Ihre Kirche dabei heraus, auch noch ein hübsches Sümmchen nebenher, über dessen Verwendung Sie frei verfügen können…«

      Blasius Eggensteiner pfiff durch die Zähne. Das war ganz offenbar ein Bestechungsversuch!

      Allerdings war er nicht so mit Skrupeln behaftet, daß er jetzt empört aufgestanden wäre. Im Gegenteil, während seiner Zeit als Missionar am Amazonas hatte er selbst zu diesem Mittel gegriffen, wenn es darum ging, einen Vorteil für seine Schäfchen herauszuholen. Und jetzt war es die Gemeinde von St. Anna, die unter seiner Obhut stand.

      »Ich höre«, sagte er nur lakonisch.

      »Es gibt da eine Investorengruppe«, erzählte Markus Bruckner, »die auf dem Gelände eine Anti-Aging-Klinik bauern will.«

      »Eine was…?« fragte Blasius Eggensteiner verständnislos.

      »Eine Anti-Alten-Klinik, gegen das Altwerden halt – eine Schönheitsklinik eben«, erklärte der Bürgermeister. »Wo die Reichen und Schönen sich noch schöner machen lassen können. Wellness und Relaxen, das sind doch heutzutag’ die Schlagworte, die durch die Medien geistern. Alle Welt will sich verjüngen lassen, und wer das nötige Geld dazu hat, wird dann hierher kommen, wo man in einer herrlichen Umgebung nicht nur ein neues Gesicht, ja ein ganz anderes Aussehen bekommt, sondern obendrein sich noch bei diversen Spielchen vergnügen kann.«

      »Was für Spielchen?« wollte der Geistliche wissen, der eigentlich nur die Hälfte von dem verstand, was der Bruckner-Markus ihm da erzählte.

      Der Bürgermeister grinste.

      »Na ja, geplant ist natürlich auch ein sogenannter Happy-Fun-Bereich, mit Kino, Cafés und kleinen Geschäften. Außerdem ein Spielcasino…«

      Blasius Eggensteiner sah auf.

      »Ein Spielcasino?« fragte er. »Halten S’ das für eine gute Idee?«

      Markus Bruckner hob beschwichtigend die Hände.

      »Sollen die Leute etwa das Geld woanders hintragen? Spielen tun’s sowieso. Da ist’s doch egal, ob da oder hier bei uns.«

      Der Seelsorger von St. Anna nickte ergeben.

      »Na schön. Warum net. Aber der Bischof darf davon nix erfahren, sonst gibt er sein Einverständnis nie.«

      »Auf keinen Fall«, beschwor der Bürgermeister ihn. »Und schon gar net Pfarrer Trenker. Was Ihr – nennen wir’s mal – Vermittlungshonorar angeht, da werden wir uns schon einig. Die Investoren lassen sich da net lumpen. Und offiziell bauen wir eben ›nur‹ eine Klinik.«

      Pfarrer Eggensteiner nickte und rieb sich die Hände. So wie es aussah, würden alle Seiten zufrieden sein. Was die Leute später aus der Sache machten, das ging weder ihn noch Bischof Meerbauer etwas an. Wenn er ihm etwas vom Bau einer Klinik erzählte, konnte sein Vorgesetzter unmöglich etwas gegen den Verkauf haben.

      *

      Auf dem Saal des Löwen ging es hoch her. Das Tanzvergnügen am Samstagabend wollte sich kaum jemand entgehen lassen. Burgl Oberhofer kam diesen Abend mit gemischten Gefühlen hierher. Seit dem Wiedersehen mit Christian Corbian tauchte sie beinahe stündlich in ein Wechselbad der Gefühle. Mal saß sie träumerisch in ihrem Zimmer und stellte sich vor, was wäre, wenn… – dann wieder war sie zu Tode betrübt und weinte über ihre unerwiderte Liebe.

      Der Bursche an ihrer Seite strahlte hingegen. Tobias Sonnenlechner hatte Burgl von zu Hause abgeholt und in seinem neuen Sportwagen ins Dorf gefahren. Dreimal hatte er zuvor noch angerufen und sich vergewissert, ob es auch bei der Verabredung bliebe.

      Natürlich wollte er, daß das Madel seinen Flitzer gebührend bewunderte.

      »Glatte zweihundertvierzig PS«, schwärmte er beim Einsteigen und strich beinahe zärtlich über die blankgeputzte Motorhaube.

      Burgl hatte nur genickt und sich dabei gefragt, wo Tobias wohl diese ganzen Pferdestärken ausfahren wolle.

      Hier im Wachnertal doch bestimmt nicht.

      Die Kapelle hatte schon zu spielen angefangen, als das Paar sich zu den anderen jungen Leuten an den Tisch setzte. Auch Franzi war schon da.

      »Und«, wollte die Freundin wissen, wobei sie sich verschwörerisch zu Burgl hinüberbeugte, »hast’ ihn schon geseh’n?«

      Die Bauerstochter stellte sich dumm.

      »Wen?« fragte sie zurück.

      Franzi stieß sie an.

      »Den Heiligen Geist bestimmt net. Christian natürlich!«

      Burgl Oberhofer warf rasch einen Blick zu Tobias. Doch der achtete gar nicht auf sie, sondern schwärmte den anderen Burschen von den Vorzügen seines neuen Autos vor.

      »Laß mich bloß mit dem in Ruhe«, gab Burgl dann zurück.

      Die Freundin machte große Augen.

      »Nanu, was ist denn mit dir los?«

      »Das erzähl’ ich dir ein andermal.«

      Sie stieß Tobias an.

      »Sind wir eigentlich zum Reden hergekommen oder um zu tanzen?«

      Der Bauernsohn machte ein schuldbewußtes Gesicht und sprang gleich auf.

      Allerdings machte es Burgl überhaupt keinen Spaß, als sie in seinen Armen über das Parkett schwebte, und sie verzichtete auf einen weiteren Tanz.

      »Später vielleicht«, sagte sie und ließ sich an den Tisch zurückführen.

      Sie trank einen Schluck von ihrer Weinschorle. Tobias war schon wieder bei seinem Lieblingsthema.

      Ob sie net einen Ausflug machen wollten, hatte er gefragt. Morgen vielleicht, nach München. Da wären sie in Nullkommanichts.

      Burgl hatte eher ausweichend geantwortet. Sie ließ ihren Blick über die Menge gleiten und wußte dabei genau, nach wem sie Ausschau hielt.

      Aber wahrscheinlich kommt er gar net, dachte sie. Für einen berühmten Schauspieler war so ein Tanzabend wohl nix mehr. Bestimmt hatte Christian vergessen, woher er eigentlich kam…

      Und dann schlug ihr das Herz plötzlich bis zum Hals.

      Am

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