Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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sein, sehr zum Leidwesen des Geistlichen. Max war immer und überall dabei, wenn es was zu feiern gab, ein rechter Hallodri, der keine Gaudi ausließ. Doch dann lernte er eines Tages seine wahre Traumfrau kennen, und sein Herz war verloren.

      »Kommt die Claudia am Wochenend’?« erkundigte sich Sebastian.

      Der Polizist schüttelte den Kopf.

      »Ich fahr zu ihr«, antwortete er. »Oder besser gesagt, wir fahren beide zusammen übers Wochenende nach München. Wir haben Karten für die Oper.«

      Sebastian, der gerade die Gabel zum Mund führen wollte, hielt in der Bewegung inne.

      »Du willst in die Oper?« fragte er ungläubig.

      Er schüttelte den Kopf.

      »Es gescheh’n doch noch Zeichen und Wunder«, meinte er dann und sah seinen Bruder durchdringend an. »Oder willst mich auf den Arm nehmen?«

      »Nein, nein, gewiß net«, beteuerte Max und legte den Kopf schief. »Na ja, es ist so, daß Claudia über die Aufführung schreiben soll…«

      »Aha«, sagte der Geistliche schmunzelnd. »Also ein Arbeitsbesuch der Oper. Hätt’ mich auch gewundert, wenn du freiwillig da hingegangen wärst.«

      »Was soll ich denn machen?« fragte Max kläglich. »In der Woche darauf fliegt Claudia nach Mailand und kommt erst vierzehn Tage später wieder zurück. Dann sehen wir uns ja eine Ewigkeit net. Wir haben also bloß das Wochenende.«

      »So, Mailand«, nickte Sebastian nachdenklich. »Zur Modewoche, was?«

      Max seufzte tief auf.

      »Schad, das ich keinen Urlaub hab’«, sagte er. »Dann könnt’ ich sie ja begleiten. Aber so…«

      »Na, so schlimm wird’s schon net werden«, tröstete der Bergpfarrer seinen Bruder. »Immerhin frischt so eine Trennung die Liebe wieder auf.«

      »Bei uns braucht nix aufgefrischt zu werden«, protestierte Max lautstark.

      »Schon gut«, lachte Sebastian. »Ich glaub’s dir ja. Dein Gesicht spricht Bände.«

      »Hast eigentlich schon gehört, wie’s der Kathie Waldbauer geht, auf ihrer neuen Arbeit?« wechselte der Polizist das Thema.

      Sebastian schüttelte den Kopf. Diese Frage hatte er sich auch schon gestellt.

      »Sie ist ja erst einen Tag da«, meinte er. »Bestimmt braucht sie ihre Zeit, um sich einzuleben.«

      Max sah ihn nachdenklich an.

      »Sag mal, du hast dir doch bestimmt was dabei gedacht, daß du sie ausgerechnet auf dem Stadlerhof untergebracht hast, oder net?«

      Sebastian lächelte.

      »Es läßt sich net verleugnen, daß wir Brüder sind. Du kennst mich durch und durch.«

      »Was ist eigentlich aus der Resi geworden?« fragte Max. »Weißt du was?«

      Sebastian hatte seine Mahlzeit beendet. Lediglich von der Roten Beete, die Spohie Tappert im Pfarrgarten geerntet, gekocht und dann pikant eingelegt hatte, aß er noch ein paar Scheiben, weil sie so lecker war.

      »Viel weiß ich darüber net«, antwortete er. »Nur, daß sie damals einen reichen Mann kennengelernt hat. Ein Tourist, der hier Urlaub machte, mit dem sie dann nach München fort ist. Ob dieser Mann der Grund war, warum sie dem Tobias den Laufpaß gegeben hat, und was sie heut’ macht, kann ich dir aber net sagen. Ich hab’ einige Male versucht, mit Resls Eltern darüber zu sprechen, aber viel wollten sie net sagen. Ich hab’ den Eindruck, daß sie net glücklich darüber sind.«

      Max blickte auf die Uhr und erhob sich.

      »Tja, ich muß dann mal wieder«, verabschiedete er sich. »Der Dienst ruft.«

      »Bis heut’ abend«, nickte Sebastian ihm zu.

      Dann stand der Geistliche ebenfalls auf und ging in den Pfarrgarten. Seine Haushälterin brachte ihm eine Tasse Kaffee.

      »Dank schön, Frau Tappert«, sagte Sebastian und setzte sich auf die Terrasse.

      Während er den Kaffee genoß, dachte er wieder an Resl Birkner, die junge Frau, die aus dem Wachnertal fortgegangen war, ohne ein Wort zu sagen.

      Er hoffte, daß es ihr gutgehen möge, und daß alles, was sie sich erträumt hatte, in Erfüllung gegangen war.

      *

      Nach dem Mittagessen fuhren sie zur Kandereralm hinauf. Zum Stadlerhof gehörte ein kleiner Transporter, den sie dafür benutzten. Kathie saß neben Tobias, der den Wagen fuhr.

      Zuvor hatte sie ihm ihre Arbeitspapiere überreicht, den Ausweis für die Rentenversicherung, die Lohnsteuerkarte. »Ein Arbeitszeugnis hab’ ich leider net«, bemerkte die Magd. »Der Greiningerbauer ist ja ganz überraschend gestorben.«

      »Net so wichtig«, winkte Tobias ab. »Du wärst ja bestimmt net sieben Jahre lang dort gewesen, wenn du net anständig gearbeitet hättest.«

      Unterwegs handelten sie den Lohn aus. Das heißt, der Bauer machte einen Vorschlag und Kathie nickte nur dazu. Es war mehr, als sie erwartet hatte, außerdem Kost und Logis frei – besser hätte sie es wirklich nicht treffen können.

      »Auf dem Greiningerhof habt ihr selber Käse gemacht?« meinte Tobias. »Der Schorsch hat sowas erzählt.«

      Die Magd registrierte, daß Tobias sich also mit dem Knecht über sie unterhalten hatte.

      »Ja«, antwortete sie, »natürlich net solche Mengen wie in der Sennerei produziert wird. Aber wir hatten einen festen Kundenstamm, der uns bis zuletzt treu war.«

      Tobias war beeindruckt.

      »Aber das, was er Thurecker-Franz herstellt, ist auch net zu verachten«, sagte er. »Net umsonst haben vier Bauern ihre Küh’ bei ihm stehen. Na, du wirst ihn ja bald kennenlernen.«

      Kathie Waldbauer nickte und schaute aus dem Fenster. Sie fuhren über den Wirtschaftsweg zur Hütte hinaus und erreichten ihr Ziel nach einer knappen halben Stunde.

      »Die Kandererhütte ist ein beliebtes Ausflugsziel«, hatte der junge Bauer erzählt. »Wer beim Franz einkehrt, wird hervorragend beköstigt.«

      Inzwischen war es aber schon später Mittag und als sie ankamen, waren die meisten Wanderer schon wieder auf dem Weg ins Tal. Kathie stieg aus und schaute sich um. Die Hütte lag malerisch in eine Senke eingebettet. Sie mußte uralt sein, aus dunklem Holz und einem Dach aus Schindeln. Hier und da war sie ausgebessert worden. Es gab einen Schuppen, als Anbau, und einen großen Stall, in dem auch gemolken wurde, wie Tobias erklärte.

      Franz hatte das Auto gehört und kam heraus.

      »Grüß dich, Stadlerbauer«, sagte er und reichte Tobias die Hand.

      »Das ist die Kathie Waldbauer, die neue Magd bei uns auf dem Hof.«

      Wenn Franz nicht ab und zu von seinen Gästen ein paar Neuigkeiten erfuhr, dann mußte er warten, bis

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