Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher страница 78

Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

Скачать книгу

style="font-size:15px;">      Doch soweit war es noch nicht. Resl genoß das Werben des jungen Bauern um sie, und es dauerte über einen Monat, bis sie ihm den ersten Kuß gestattete. Was dann folgte, war die herrlichste Zeit seines Lebens. Wenn Tobias bei der Arbeit war, träumte er davon, wie es sein würde, wenn Resl erst einmal auf dem Hof war, als seine Frau und Bäuerin.

      Doch dann kam alles anders.

      Unvermittelt hielt er an und starrte aus der Frontscheibe seines Autos nach vorne. Die Erinnerung hatte ihn so überwältigt, daß er unfähig war, weiterzufahren, und Tobias spürte stärker denn je, daß er nie aufgehört hatte, darauf zu hoffen, daß Resl doch noch wieder zu ihm zurückkehrte.

      Allerdings hatte sich diese Hoffnung nie erfüllt, und die daraus resultierende Enttäuschung war wohl der Grund, daß der junge Bauer sich nie wieder einer anderen Frau zuwandte.

      Er hatte genug von ihnen, sie sollten ihn bloß in Frieden lassen. Für alle Zeiten.

      *

      Am Nachmittag war bereits der Knecht auf den Hof zurückgekommen: Schorsch erinnerte Kathie ein wenig an den alten Waldemar, vom Greiningerhof. Beide schienen im selben Alter zu sein.

      Nach dem Mittagessen war Burgl mit der neuen Magd über den Hof gegangen hatte ihr die Scheune, den Stall und den Melkstand gezeigt. Hinter dem Haus befand sich der Garten, in dem allerlei Gemüse gepflanzt war. Alte Obstbäume standen dort, außerdem wurden hier die Hühner gehalten. Und endlich lernte Kathie auch Jacki, den Hofhund richtig kennen. Der Schäferhund hatte sich offenbar auf den ersten Blick in die junge Frau verliebt, und wich ihr kaum mehr von der Seite.

      Die Kammer, die Burgl ihr gezeigt hatte, lag im ersten Stock des Hauses, gleich neben den Kammern, in denen die alte Magd und der Knecht schliefen. Ansonsten spielte sich das Leben unten ab. Man aß gemeinsam und saß im Wohnzimmer beisammen. Schon der alte Stadlerbauer hatte Wert darauf gelegt, das Gesinde zu behandeln, als gehöre es zur Familie.

      Beim Kaffeetrinken sprachen die beiden Frauen darüber, wie sie sich die Arbeit aufteilen wollten. Zu tun gab es genug, und Kathie staunte darüber, wie Burgl das bisher alles alleine geschafft hatte.

      Schließlich war es an der Zeit, sich an das Abendessen zu machen. Kathie kochte, und Burgl handarbeitete, während nebenbei das Radio lief, und sie sich unterhielten.

      Es hatte Kathie nichts ausgemacht, zu erzählen, wie schwer es ihr damals gefallen war, sich dem Willen der Tante zu beugen und als Magd auf den Hof zu gehen, anstatt sich ihren Berufswunsch zu erfüllen. Im Nachhinein bereute sie diesen Schritt allerdings nicht, und böse war sie der Tante schon lange nicht mehr.

      »Ich hab’ noch einen großen Ballen Stoff liegen«, sagte Burgl, die mit Erstaunen gehört hatte, daß Kathie das hübche Kleid, das sie trug, selbst geschneidert hatte.

      »Vielleicht kannst mir ja auch mal etwas Schönes machen.«

      »Sehr gern«, nickte die junge Magd lächelnd.

      Sie freute sich, daß sie und Burgl auf Anhieb so gut miteinander auskamen. Insgeheim hatte sie befürchtet, die alte Magd könne sich auf die Zehen getreten fühlen, wenn plötzlich eine Jüngere auf den Hof kam.

      Wie recht sie mit dieser Befürchtung hatte, ahnte Kathie allerdings nicht…

      Doch Burgl war vom ersten Augenblick an bestrebt, der Neuen den Anfang so leicht wie möglich zu machen. Kathie, das merkte sie sehr schnell, verstand was von ihrem Beruf, und die Arbeit ging ihr leicht von der Hand.

      Vielleicht, so hoffte sie, würde das auch Tobias sehr schnell bemerken…

      Kartoffeln und Gemüse kochten, in der Pfanne lagen panierte Schnitzel. Kathie deckte gerade den Tisch, als Tobias Stadler hereinkam.

      Er betrat die Küche und blieb unvermittelt stehen. Für einen Moment schien es, als wolle sein Mund nicht wieder zugehen, doch dann fing sich der Bauer wieder.

      »Grüß Gott zusammen«, sagte er und reichte Kathie die Hand. »Willkommen auf dem Stadlerhof. Wenn’s dir nix ausmacht, dann duzen wir uns einfach. Ich bin der Tobias.«

      Kathie hatte sich rasch die Hände an der Schürze abgewischt. Sie wirkte plötzlich ein wenig verunsichert, als sie seine Hand nahm.

      »Danke schön«, murmelte sie und hob verlegen die Schultern. »Tja, und bin die Kathie.«

      Burgl, die schon am Tisch saß, beobachtete die Szene mit einem Schmunzeln.

      Das läßt sich ja gut an, dachte sie.

      Zum Glück kam Schorsch hereingeschlurft. Tobias wandte sich um.

      »Bist fertig geworden?« fragte er.

      Der Knecht nickte.

      »Wir können essen«, sagte Kathie.

      Sie hatte Gemüse und Kartoffeln in Schüsseln angerichtet, die Schnitzel kamen auf eine Fleischplatte. »Wie bist denn mit dem Wehrmann auseinandergekommen?« erkundigte sich Schorsch.

      Tobias berichtete von dem Gespräch mit dem Händler.

      »In diesem Jahr mußten wir Futter zukaufen«, erklärte er Kathie. »Die letzte Lieferung war allerdings so miserabel, daß ich heut’ mit dem Lieferanten sprechen mußte.«

      »Ansonsten kriegen die Kühe aber schon das Futter, was auf dem Hof produziert wird?« fragte die junge Magd.

      »Ich hoff’, daß die neue Ernte besser ausfällt«, nickte der Bauer. »Das Essen schmeckt übrigens ausgezeichnet.«

      »Das hat die Kathie gekocht«, sagte Burgl und bemerkte mit Genugtuung den Blick, den Tobias der Kathie zuwarf. Die senkte verlegen den Kopf, als der Bauer nickte: »Wirklich sehr lecker.«

      Nach dem Abendessen gingen Kathie und der Knecht in den Stall. Es war Melkzeit. Geschickt führte die junge Frau die ersten Kuh an den Melkstand und legte das Geschirr an.

      »Man sieht, daß du das schon öfter getan hast«, meinte Schorsch anerkennend.

      Kathie lächelte.

      »Das will ich meinen.«

      »Wie viele Kühe hattet ihr denn auf dem Hof?« erkundigte sich der Knecht.

      »Vierzig Stück.«

      Schorsch pfiff durch die Zähne.

      »Das ist aber einge ganze Menge. Bei dem, was heutzutage für einen Liter Milch bezahlt wird«, meinte er. »Deswegen haben wir ja auch einen großen Teil selbst vermarktet«, erklärte Kathie. »Butter und Käse haben wir selbstgemacht und auf dem Hof verkauft.«

      Der Knecht staunte.

      »Aha. Und hat’s sich gelohnt?«

      »Das große Geld war freilich net damit zu verdienen«, gab Kathie zu. »Aber wir hatten einen festen Kundenstamm, und die Leute waren überzeugt, daß unser hausgemachter Käse besser schmeckt, als der aus dem Supermarkt.«

      »Das glaub’ ich«, nickte Schorsch Ramser. »Wir haben übrigens noch eine Herde droben, auf der Alm stehen. Der Senner ist der beste Käsemeister,

Скачать книгу