Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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er sie schon mit Arbeit füllen können, hatte er gemeint.

      Der andere, Wolfgang Hoferdinger, war Mitte Dreißig. Er hatte sich auf eine Stelle beworben und fing nun als Knecht auf einem Hof in Niederbayern an.

      Und Kathie hatte einen Anruf aus dem Pfarrhaus erhalten.

      »Wenn auf dem Greiningerhof alles erledigt ist, dann kommst zu mir«, hatte Pfarrer Trenker gesagt. »Ich bring dich dann zu deiner neuen Arbeitsstelle.«

      Jetzt war die junge Frau gespannt, was sie erwartete.

      Der Geistliche hatte sich nicht weiter geäußert, und fragen mochte Kathie nicht. So setzte sie sich also erwartungsvoll in ihr Auto und fuhr nach St. Johann.

      *

      Tobias Stadler hob flehend die Hände und verdrehte die Augen. Vor ihm stand die alte Burgl in der Küche und heulte, was die Augen hergaben.

      »Wenn’st mich net mehr brauchst… dann… dann kann… kann… ich ja geh’n«, schluchzte die Magd und zitterte am ganzen Körper.

      Der junge Mann verlor allmählich die Geduld. Seit eben bekanntgeworden war, daß eine neue Magd auf den Hof käme, war es mit dem Frieden auf dem Stadlerhof vorbei. Burgl Einzinger schlich wie ein Trauerkloß umher, und Tobias’ schlechtes Gewissen wurde immer größer.

      Dabei wollte er Burgl wirklich nicht aufs Altenteil schicken, wie sie behauptete. Er hatte sich lediglich von Pfarrer Trenker überzeugen lassen, daß es an der Zeit wäre, jemanden einzustellen, um Burgl, die nun schon seit über vierzig Jahren auf dem Hof war, zu entlasten.

      »Himmelherrgott begreifst denn das net?« schimpfte er, weil ihm jetzt der Geduldsfaden riß und er auch eigentlich was Besseres zu tun hatte, als sich Burgls Gejammer anzuhören. »Die Neue wird dich unterstützen, du bist und bleibst die Herrin im Haus.«

      Die alte Magd hatte ein Taschentuch hervorgezogen und wischte sich über das Gesicht.

      »Wirklich?« fragte sie zwischen zwei Schluchzern.

      Tobias nickte nachdrücklich.

      »Wenn ich’s doch sag.«

      Burgl zuckte die Schultern.

      »Weißt Bauer, wenn’s eine junge Frau wär’, die als Bäuerin herkäm’… dann hätt’ ich vielleicht net gezweifelt«, meinte sie.

      Das Gesicht des jungen Mannes verfinsterte sich.

      »Davon will ich nix hören«, gab er brummig zurück. »Ich brauch keine Bäuerin. Und eine Frau schon gleich gar net. So, und jetzt laß mich endlich an die Arbeit gehen. Wenn Hochwürden nachher kommt und die Frau Waldbauer herbringt, dann sei so gut und kümmer dich ein bissel um sie. Zeig ihr die Kammer und erklär’, wie’s hier auf dem Hof zugeht. Ich werd vorm Abend kaum zurück sein.«

      »Und der Schorsch?« fragte Burgl.

      Georg Ramser, allgemein nur Schorsch genannt, war der Knecht des Stadlerhofes. Er war nur ein paar Jahre jünger als Burgl. Genau wie sie, hatte auch Schorsch schon unter dem Vater des jetzigen Bauern gearbeitet.

      »Der kommt früher«, nickte Tobias. »Ich schick ihn, sobald wir im Wald fertig sind.«

      Damit wandte er sich um und verließ die Küche.

      Der Blick der Magd fiel auf den Korb, der auf dem Küchentisch stand. Sie packte ihn und lief hinterher.

      Tobias saß bereits im Auto.

      »Wart’, eure Brotzeit«, rief Burgl und winkte.

      Der Bauer stieg wieder aus.

      »Hätt’ ich glatt vergessen«, sagte er und nahm den Korb. »Also, pfüat di.«

      Er startete den Motor und fuhr los. Schorsch wartete wahrscheinlich schon ungeduldig auf ihn. Der Knecht war mit dem Traktor und Anhänger vorausgefahren, Tobias hatte eigentlich nur noch ein paar Unterlagen holen wollen, die er am Nachmittag brauchte, und den Korb mit der Brotzeit. Doch dann war ihm Burgls Trauermiene aufgefallen und es hatte sich wieder eine Diskussion ergeben.

      Na, Schorsch würde bestimmt schön geschaut haben, dachte Tobias schmunzelnd.

      Doch gleich darauf wurde er wieder ernst.

      Die Magd hatte ihn an die alte Geschichte erinnert, und das trug nicht unbedingt zu seiner guten Laune bei.

      Eher war es umgekehrt. Immer, wenn die Sprache darauf kam, war für ihn der Tag gelaufen, seine Stimmung auf dem Nullpunkt.

      Und dann war es besser, man sprach ihn nicht weiter darauf an…

      Weiber, dachte der junge Bauer, während er in den Waldweg einbog, laß mich bloß zufrieden damit.

      *

      »Wie ist er denn so, der Stadlerbauer?« wollte Kathie wissen.

      Neben ihr saß Pfarrer Trenker im Auto, und sie war gespannt, was sie auf der neuen Arbeitsstelle erwartete.

      Nachdem sie im Pfarrhaus angekommen war, hatte der Geistliche sie erst einmal Platz nehmen lassen.

      »War’s sehr schwer?« erkundigte sich Sebastian.

      Kathie wußte, was er meinte – nicht nur den Abschied vom Greiningerhof. Für Kathie war es auch nicht leicht gewesen, zu wissen, daß sie Wolfgang Hoferdinger und Waldemar Tobler wohl nie wiedersehen würde. In all den Jahrwen, die sie zusammengearbeitet hatten, waren sie ein gutes Gespann gewesen. Nie gab es ein böses Wort zwischen ihnen und jeder konnte mit seinen Problemen zum anderen kommen.

      »Ich glaub’, die beiden werden mir fehlen«, hatte Kathie geantwortet. »Es ist ja eine lange Zeit, die wir zusammen waren, und die beiden waren ja fast so was wie meine Familie.«

      »Ich denk’, du wirst dich schnell auf dem Stadlerhof einleben«, meinte der gute Hirte von St. Johann. »Der Bauer ist ein anständiger Kerl, die Burgl, das ist die Magd auf dem Hof, wird sich freuen, daß sie eine Hilfe bekommt, und der Schorsch ist ein Mann, der zuverlässig seine Arbeit macht. Wirst sehen, Kathie, auch da wirst bald eine neue Familie haben.«

      Sie besprachen noch ein paar Einzelheiten, und die hübsche Magd wunderte sich über ihren Entschluß, einfach so zugesagt zu haben, ohne mit dem Bauern selbst gesprochen zu haben oder den Hof überhaupt zu kennen. Doch da hatte sie ganz auf Pfarrer Trenker vertraut, der mit dem Stadler-Tobias alles verabredet hatte, und nun wollte sie sich auch weiterhin darauf verlassen. Der Geistliche würde ihr niemals diese neue Stelle vermittelt haben, wenn er irgendeinen Argwohn gegen den Bauern gehabt hätte.

      »Ich sagte ja schon, Tobias ist ein anständiger Kerl«, beantwortete Sebastian ihre Frage, als sie jetzt in ihrem Wagen unterwegs waren.

      »Siebenundzwanzig Jahre ist er alt, den Hof hat er vom Vater geerbt. Er schafft fleißig mit dem Knecht und der Magd und soviel ich weiß, steht der Hof gut da. Besser, als manch’ anderer im Wachnertal.«

      »Gibt’s denn keine Bäuerin?« fragte Kathie.

      Der Bergpfarrer schüttelte den Kopf.

      »Nein,

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