Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Zucker.

      »Ich dachte, wir gehen bei Pfarrer Zandler vorbei. Dann könnten wir unseren kleinen Ausreißer besuchen.«

      Noch bevor Renate sich äußern konnte, läutete Karstens Handy. Sein Telefon lag auf dem Nachttisch auf der anderen Seite des Doppelbettes. Es klingelte und klingelte. Karsten ging um das Bett herum und schaute auf das Display.

      »Das ist das Büro!«

      »Willst du nicht abnehmen?«

      »Die können später noch einmal anrufen. Ich bin im Urlaub. Außerdem war ich gerade in einem Gespräch mit dir.«

      Es klingelte weiter.

      »Nimm ab, Karsten, bitte! Das ist ja nervig!«

      Karsten drückte auf den grünen Knopf und hielt sich das Handy ans Ohr.

      »Was gibt es denn so Wichtiges, daß du das nicht entscheiden kannst?« Seiner Stimme war anzuhören, daß er sich sehr gestört fühlte.

      Er lauschte. Renate versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu deuten. Zuerst zeigten sich Falten auf seiner Stirn. Dann schmunzelte er. Schließlich grinste er.

      »Ich habe da eine Idee! Das läßt sich alles sehr einfach regeln. Ich rufe dich gleich zurück.«

      Karsten beendete das Gespräch. Er stellte seinen Becher auf dem Nachttisch neben Renates Bett ab. Freudig rieb er sich die Hände.

      In seinem Übermut drückte er Renate einfach einen Kuß auf ihr Haar. Dann rannte er aus dem Zimmer.

      Verblüfft sah sie ihm nach. Sie kannte ihren Noch-Ehemann genau. Er wirkte auf eine geheimnisvolle Art fröhlich und übermütig. So war er am Anfang ihrer Beziehung gewesen. Renate dachte nach. Was steckte wohl dahinter? Sollte sie ihn fragen? Sie entschied sich dagegen. Wenn er ihr etwas zu sagen hatte, dann war es besser zu warten, bis Karsten von sich aus berichten würde. Außerdem hatte sie ja die Trennungspapiere unterzeichnet.

      Renate grübelte trotzdem… Sie hatten sich in den letzten Tagen angenähert. Sie hatten ganz vernünftig gesprochen. Warum erst jetzt? Vielleicht wäre alles ganz anders gekommen, wenn sie schon früher auf diese Art und Weise miteinander hätten sprechen können.

      Martin hatte ein Frühstück gemacht, obwohl es schon später Nachmittag war. Er hatte auch lange geschlafen. Die junge Ärztin, die er als Praxisvertretung angeheuert hatte, hatte wenig zu tun. Am Tag nach Tonis und Annas Hochzeit war die Praxis leer.

      Während des Frühstücks beobachtete Renate Karsten. Er hatte einen guten Appetit und sah sehr heiter aus.

      Nach dem Essen besuchten Renate und Karsten Pfarrer Zandler. Der Geistliche hatte schon auf sie gewartet. Im Flur des Pfarrhauses standen hinter der Tür zwei große, prallgefüllte Rucksäcke. Einen schulterte der Pfarrer. Den anderen gab er Karsten Niederhauser.

      »Kommt! Reden wir unterwegs!«

      Sie gingen los. Unterwegs durch Waldkogel wurde der Geistliche öfters angehalten. Alle waren von seiner gestrigen Hochzeitspredigt sehr angetan und brachten dies noch einmal zum Ausdruck.

      Endlich erreichten sie den Wald.

      »Ich hatte heute morgen Dennis besucht. Ich denke, der Bub freut sich darauf, Sie zu sehen. Ein bisserl bang ist ihm auch, weil er ja aus dem Internat fortgelaufen ist. Er weiß schon, daß das dumm war und gefährlich obendrein. Ich habe ihm im voraus versichert, daß Sie beide glücklich sind, daß nichts passiert ist, Sie ihm nicht den Kopf abreißen, wie man hier so sagt. Er weiß, daß ich Sie vielleicht mitbringe. Ich denke, es ist gut, wenn Sie unten am Weg warten. Ich werde mich dann durchs Gebüsch schlagen zur alten Holzfällerhütte. Dann soll der Dennis selbst zu Ihnen kommen. Das muß er schon machen. Ihnen gegenüberzutreten, davor hat er wirklich mächtigen Bammel. Doch da muß er durch. Das habe ich ihm schon verständlich gemacht. Ich zeige ihm, wo Sie auf ihn warten und werde mich dann zurückziehen. Ich hoffe, Sie machen das Beste daraus.«

      »Ja, das werden wir. Renate und ich haben gestern lange geredet.«

      »Na, dann ist es ja gut.«

      Renate und Karsten waren ziemlich nervös, als sie auf Dennis warteten. Unruhig gingen sie auf und ab. Dann hörten sie das Knacken des Unterholzes. Kurz darauf sahen sie den Geistlichen. Hinter ihm ging Dennis. Er hatte einen hochroten Kopf und hielt den Hasen eng an sich gedrückt.

      »So, da ist er! Dann werde ich mal gehen. Ich wünsche Ihnen Gottes Segen!«

      Der Pfarrer streichelte Dennis’ Haar und ging danach schnell davon, ohne sich umzudrehen.

      *

      Scheu stand der Junge mitten auf dem Weg. Renate ging zu ihm und lächelte ihn an.

      »Ich bin ja so froh, daß dir nichts passiert ist.«

      Sie nahm ihn in den Arm, drückte und küßte ihn. Dabei kämpfte sie einen Augenblick mit den Tränen. Es waren aber Freudentränen. Karsten Niederhauser trat hinzu und gab seinem Sohn einen kleinen kameradschaftlichen Knuff an den Arm.

      »Du bist mir vielleicht ein Held! Tue das bitte nie wieder! Warum hast du denn nicht mit uns gesprochen?«

      Dennis zuckte mit den Schultern.

      »Wer ist denn das?« fragte Karsten und deutete auf den Hasen.

      »Das ist Milky!« Dann fügte er leise hinzu. »Den habe ich mir ausgeliehen.«

      »Na, so kann man es auch sagen.« Karsten blinzelte seinem Sohn zu. »Darf ich ihn einmal halten?«

      »Der ist nicht an dich gewöhnt«, wehrte Dennis ab. »Vielleicht später.«

      »Willst du uns dein Versteck zeigen?« fragte Renate.

      »Wollt ihr denn?«

      »Wie kannst du nur so fragen?«

      Statt einer Antwort wandte sich Dennis um und ging in Richtung Wald. Renate und Karsten folgten ihm.

      Nach einigen Minuten auf einem schmalen Trampelpfad durch dichtes Unterholz erreichten sie eine Lichtung.

      »Da ist die Hütte.«

      »Sieht ja richtig abenteuerlich aus«, bemerkte Karsten. »Einen Kamin hat sie auch.«

      »Ja! Brennholz gibt es auch. Aber die Buben haben gesagt, daß ich kein Feuer machen soll. Das wäre zu auffällig.«

      Sie betraten die Hütte. Sie bestand aus einem einzigen großen Raum. Durch zwei Fenster, deren Glasscheiben zerbrochen waren, fiel Licht in das Innere. An der Wand gegenüber der Eingangstür befand sich ein Kamin mit einer kleinen offenen Feuerstelle. In der einen Ecke war Holz aufgestapelt. Der Tisch hatte eine Unterkonstruktion aus Birkenholz. Die weiße Rinde war an einigen Stellen noch zu sehen. Es gab einige dreibeinige Schemel. In einer anderen Ecke lag eine Luftmatratze mit einem Schlafsack.

      »Richtig schön, dein Versteck!« bemerkte Karsten und besah sich die Feuerstelle.

      Mit wenigen Handgriffen schichtete er Späne und Holzscheite auf. Dennis reichte ihm Papier. Er hatte

      alles

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