Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Milky!« Dennis’ Schrei weckte Renate und Karsten. Sie waren sofort hellwach.

      »Milky ist fort!«

      Renate und Karsten schauten sich um. Der Hase war verschwunden. Die Tür stand einen Spalt offen. Tröstend strich Renate Dennis über das Haar.

      »Die Tür ist wohl aufgegangen. Man konnte sie ja nicht mehr richtig zumachen. Jetzt hat er seine Freiheit. Vielleicht findet er eine schöne Häsin. Dann tun sie sich zusammen und bekommen viele Hasenkinder.«

      Dennis war einen Augenblick traurig. Dann sagte er:

      »Vielleicht wäre Milky in einem Hasenstall genau so unglücklich wie ich im Internat. Dann ist es so schon besser!«

      Dennis legte alle Karotten, und was er sonst noch für den Hasen an Futter hatte, vor die Holzfällertür. Dann packten sie alles zusammen und machten sich auf den Weg ins Dorf.

      Karsten brachte die geliehenen Sachen ins Pfarrhaus. Renate und Dennis besuchten die Baumbergers. Dort entschuldigte sich Dennis artig, daß er sich Milky ausgeliehen hatte. Renate bezahlte den Hasen und das Obst und Gemüse, das sich Dennis genommen hatte.

      Anschließend fuhren sie mit dem Auto hinauf zur Oberländer Alm. Wenzel zeigte Dennis die Kühe, Ziegen und Schafe. Er versprach ihm, daß er in den Ferien einige Tag bei ihm und Hilda auf der Oberländer Alm verbringen durfte. Dann könnte er zuschauen, wie Käse gemacht wird. Dennis war begeistert und stürmte vor seinen Eltern den schmalen Fußweg hinauf zur Berghütte. Sie folgten ihm langsam. An steilen Stellen bot Karsten Renate seine Hand.

      »Es ist hier wirklich sehr schön!« sagte Karsten immer wieder und schaute hinauf zu den Bergen.

      Sein Handy klingelte.

      »Entschuldige, Renate, ich warte auf einen wichtigen Anruf aus dem Büro.«

      Er meldete sich. Karsten drehte Renate den Rücken zu und ging einige Schritte den Pfad zurück. Das war für Renate das Zeichen, daß Karsten ungestört telefonieren wollte. Langsam stieg sie alleine den Weg hinauf.

      Es dauerte eine ganze Weile, bis Karsten nachkam. Atemlos stand er vor ihr.

      »Setz dich erst einmal hin, Karsten! Keine Hektik! Hier in den Bergen macht man alles mit viel Ruhe. Das hast du doch auch bei Toni, Anna und dem Alois gesehen.«

      Karsten lehnte sich gegen einen Baum, der windschief neben dem Pfad aus der Erde wuchs.

      »Renate, ich muß mit dir reden! Es ist etwas ganz Tolles passiert. Vorgestern hatte ich mir so gewünscht, daß ich die Zeit zurückdrehen könnte. Weißt du, als wir über unsere alte Villa sprachen. Ich hätte so gern alles ungeschehen gemacht.«

      Er schaute sie mit strahlenden Augen an.

      »Renate, du wirst es nicht glauben. Es ist verrückt! Es ist unglaublich! Ob das ein Zufall ist? Eigentlich kann es kein Zufall sein. Einfach phantastisch. Ich hätte mir nie vorstellen können, daß…«

      Renate Niederhauser lachte laut.

      »Karsten! Was ist? Sage es schon!«

      Karsten rang nach Atem. Das kam wahrscheinlich weniger von seinem schnellen Aufstieg, als von dem Ereignis, das ihn so aufwühlte.

      »Also, du erinnerst dich, daß wir über die alte Villa gesprochen hatten?«

      Renate nickte. »Ist etwas damit?«

      »Ja! Stell dir vor. Sie wurde in der Zwischenzeit mehrmals verkauft. Aber keiner der Besitzer hat sie wirklich saniert. Durch die Pläne der Stadtverwaltung, in der Nähe ein neues Zentrum mit Hotel und Einkaufsmeile für Luxusläden zu machen, war immer ein guter Preis erzielt worden. Zufällig war die Villa vor einigen Wochen in den Besitz eines meiner Mandanten gekommen. Er hatte auf einen noch weiter steigenden Preis spekuliert und hohe Hypotheken aufgenommen. Jetzt wurde bekannt, daß das Hotel und das Shoppingzentrum doch nicht gebaut werden. Sofort wurde die Bank aktiv.«

      »Die Grundstücke und Immobilien sind jetzt wesentlich weniger wert.«

      »Richtig, Renate. Der Mandant kam in Schwierigkeiten. Wir beraten sein Unternehmen.«

      Karsten strahlte Renate an.

      »Renate, damals habe ich allein über deinen Kopf hin entschieden. Dieser Fehler soll mir nicht noch einmal unterlaufen. Ich würde das gerne mit dir besprechen. Du hast doch gesagt, wenn ich Fragen hätte, dann könnte ich auf dich zukommen.«

      »Rede!«

      »Also, ich habe mein Büro beauftragt, mir, uns, die Vorkaufsrechte zu sichern. Der Preis ist günstig. Alleine will ich das nicht entscheiden. Ich dachte, vielleicht kaufe ich die alte Villa und zieh selbst ein. Ich vermiete oder verkaufe den Bungalow. Eine andere Möglichkeit wäre, daß du dort einziehst. Verstehst du?«

      Renate schaute ihn mit großen Augen an.

      »Renate, bitte glaube mir. Es ist einfach ein Zufall. Ich habe da nicht meine Hände im Spiel gehabt. Ich kann es noch gar nicht glauben. Was hältst du davon? Ich denke, daß Dennis das auch gefällt.«

      Renate schwieg einen Augenblick.

      »Komm, laß uns weitergehen! Wir können unterwegs reden.«

      Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Wie sollte sie entscheiden? Die Trennungspapiere waren unterschrieben. Sie hatte eine Wohnung gemietet.

      Sollte sie in das Haus zurück, wo sie damals so glücklich war mit Karsten? Oder war es besser, nicht an einen Ort zurückzukehren, der so voller Erinnerungen war. Sie würde Karsten noch mehr vermissen, wenn sie dort leben würde. Das wußte sie.

      Karsten sah Renate an, daß sie ganz in Gedanken war. Wortlos ging er neben ihr her, bis sie bei der Berghütte angekommen waren.

      Dennis stand vor der Hütte und plauderte mit Alois.

      »Ich sehe, ihr habt einen ganz prächtigen Bub. Er wartet schon ganz ungeduldig auf euch. Er will gleich mit euch wandern gehen. Hat mich schon ausgefragt und mit dem Fernglas sich die Gegend angeschaut. I hab ihm schon gesagt, daß er nimmer weit gehen kann heute. Höchsten bis zum ›Erkerchen‹ und zurück. Des ist noch bequem zu schaffen. Mußt deinen Eltern aber erst ein bisserl Ruhe gönnen, Dennis. Die sind ganz schön abgekämpft vom Aufstieg.«

      Renate nickte Alois dankbar zu für seine letzte Bemerkung. Dennis ließ sich aber in seiner Begeisterung nicht bremsen.

      »Dann können wir beide doch gehen, Alois?«

      »Des is a gute Idee, Bub! I mache den Wanderführer für dich. I hab das ›Erkerchen‹ auch schon lang nimmer besucht. Komm, wir packen uns eine Brotzeit ein und ein paar Flaschen Quellwasser.«

      Dann wandte sich der alte Alois an Renate und Karsten Niederhauser.

      »Die Anna und der Toni sind auch im Gebirge. Die haben eine Wanderung unternommen, rauf zum ›Paradiesgarten‹. Bis zum Abend werden sie wieder da sein. Des ist aber net schlimm. Gäste sind noch keine da. Und wenn welche kommen, dann kannst ihnen sagen, daß i oder die beiden am Abend wieder da sind. Du kennst di ja ein bisserl aus in der Küche, Renate, wenn die hungrig sein sollen.«

      Dennis

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