Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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danach fraßen se sich in das Brennholz.

      »Toll!« strahlte Dennis.

      Renate hatte inzwischen die Rucksäcke ausgepackt. Sie spießten die Würste auf lange Stecken und hielten sie zum Braten über die Flammen.

      »Das gefällt dir, Dennis, wie?«

      »Ja, das ist toll. Daheim im Garten kann man so etwas nicht machen. Die Würste schmecken auch besser, als wenn man sie auf den Lavasteinen grillt.«

      »Das werden wir daheim jetzt auch öfters machen.«

      »Aber Papa, das geht doch nicht.«

      »Warum sollte das nicht gehen? Wir machen das einfach. Ein kleines Feuerchen und dann werfen wir Kartoffeln in die Glut und braten Würstchen.«

      »Wirklich, Papa? Wann? Du wirst das wirklich machen? Oder sagst du das nur so – und dann hast du doch keine Zeit.«

      Dennis Miene nahm traurige Züge an.

      »Versprochen!« Karsten hob die Hand zum Schwur. »Beim großen Manitu, ich gebe dir mein großes Indianerehrenwort.«

      Dennis schien noch nicht überzeugt.

      »Dennis«, sagte sein Vater ernst, »es wird sich in Zukunft viel ändern. Deine Mutter und ich haben viel geredet in den letzten Tagen.«

      Dennis sah seinen Vater nicht an, als dieser weitersprach:

      »Ich werde mir viel mehr Zeit nehmen. Ich komme abends früher heim. Wir können zusammen am Wochenende Fahrradausflüge machen, wenn du willst. Wir können gemeinsam andere Dinge machen, die dir Spaß machen.«

      Dennis blickte kurz auf. Er warf seinem Vater einen prüfenden Blick zu.

      »Bis jetzt hast du es ja noch nicht einmal geschafft, daß ich einmal im Monat am Wochenende heimkommen kann, aus dem Internat.«

      Verlegen rieb sich Karsten Niederhauser das Ohrläppchen.

      »Stimmt, Dennis! Das war falsch. Das habe ich eingesehen.«

      Karsten warf Renate einen hilfesuchenden Blick zu.

      »Dennis, dein Vater hat wirklich die Absicht. Wir haben ausführlich über dich gesprochen. Dir gefällt es im Internat nicht?«

      »Ganz so schlecht ist es nicht«, sagte Dennis leise. Es klang sehr traurig und resigniert.

      »Aber du würdest lieber daheim sein und in eine Schule in der Stadt gehen?«

      »Das geht doch nicht! Ihr trennt euch doch, da muß ich im Internat bleiben. Viele Eltern von Schülern leben getrennt oder sind geschieden. Es wird schon gehen. Ich laufe auch nicht mehr fort.«

      »Du könntest auch das Internat verlassen, sofort oder am Ende des Schuljahres, in einigen Wochen.«

      Dennis sah seine Eltern überrascht an.

      »Wirklich?«

      »Ja, wenn du willst!«

      Dennis brachte kein Wort heraus.

      Behutsam sagte sein Vater:

      »Deine Mutter und ich haben alles beredet. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Deine Mutter nimmt sich bis zum Ende des Schuljahres eine kleine Wohnung in der Nähe des Internats. Du wirst dann Tagesschüler und gehst nach dem Unterricht zu ihr. Du machst das Schuljahr noch zu Ende. Dann verläßt du die Schule. Ich werde euch an den Wochenenden besuchen kommen oder ihr besucht mich. Die andere Möglichkeit ist, daß du gleich die Schule wechselst und nicht bis zum Ende des Schuljahres wartest. Denke darüber nach.«

      Dennis wischte sich die Hände an seinen Hosen ab. Er ging zu seinem Kaninchen und nahm es wieder auf den Arm.

      »Die Klassenarbeiten sind schon alle geschrieben. Ich will nicht mehr in das Internat zurück. Könnt ihr mich nicht befreien lassen? Dann bleiben wir hier und machen Urlaub. Meine beiden besten Freunde sind auch schon vom Unterricht befreit. Die sind zu ihren Eltern nach Australien und Südamerika geflogen. Herr Direktor Kallmann hat das erlaubt.«

      Karsten und Renate schauten sich an.

      »Dein Vater und ich werden darüber nachdenken. Du willst hier Urlaub machen?«

      »Ja, es ist ganz toll in den Bergen. Ich war noch nicht oben auf den Bergen, aber da muß es noch schöner sein. Euch gefallen die Berge nicht?«

      »Doch, Dennis, uns gefallen die Berge auch. Wir wußten nicht, daß du so für die Berge schwärmst. Warum hast du uns nichts erzählt?«

      »Das habe ich doch! Ihr habt ja nie zugehört.«

      »Dennis! Das wird sich jetzt alles ändern«, bekräftigte sein Vater noch einmal.

      »Dennis, hör einmal! Ich denke, es ist besser, wenn du die kurze Zeit noch ins Internat gehst. Du mußt ja nicht mehr dort schlafen, sondern kommst jeden Tag zu mir. In den Ferien fahren wir dann länger hierher in die Berge, wenn du willst.«

      »Ja, das machen wir! Dann bleiben wir oben auf der Berghütte.«

      »Bei der Anna und dem Toni. Die haben geheiratet.«

      »Wir wissen, daß du auch in der Kirche gewesen bist, Dennis!«

      Dennis bekam einen roten Kopf. Er schwieg eine Weile.

      »Können wir jetzt nicht gleich rauf zur Berghütte?«

      Sein Vater schaute auf die Uhr und schüttelte den Kopf.

      »Dafür ist es heute zu spät.Wenn du willst, gehen wir gleich morgen früh los.«

      »Vorher müssen wir aber Milky noch zurückbringen.«

      »Ja, das machen wir. Würdest du den Milky gerne behalten?«

      »Ja! Geht das? Doch wo soll er hin?«

      »Du läßt den Milky erst einmal bei den Baumbergers. Ich kümmere mich um einen großen Hasenstall. Dann nehmen wir ihn nach den Ferien mit nach Hause.«

      Dennis strahlte und streichelte liebevoll den Hasen.

      »Du hast nichts dagegen, wenn wir hier bei dir übernachten, Dennis?«

      »Platz ist genug!« Seine Augen leuchteten. »Das ist dann fast wie zelten.«

      Gemeinsam richteten sie das Lager ein. Die Freude stand Dennis im Gesicht, als er mit der Fußpumpe die Luftmatratzen aufpumpte.

      Anschließend zeigte Dennis seinen Eltern die Gegend. Die Buben des Dorfes hatten sich Höhlen gegraben und Baumhäuser gebaut.

      Als es dunkel wurde, legten sie sich hin. Dennis erzählte von der Schule und seinen Freunden. Karsten machte Pläne, was sie in Zukunft alles unternehmen wollten. Irgendwann stellten Renate und Karsten fest, daß Dennis eingeschlafen war. Karsten drehte die Lampe aus. Dann lagen Renate und Karsten in der Dunkelheit der Holzfällerhütte. Sie lauschten den gleichmäßigen Atemzügen ihres Sohnes. Durch

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