Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 143

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Zeit hier genießen. Onkel Ludwig sagte, ich sollte nach meinen Wurzeln suchen. Ich mußte nicht lange suchen.« Petra breitete die Arme aus. »Die sind hier!«

      »Wunderbar! Ich kann dir gar nicht sagen, wie ich mich für dich freue. Xaver und Meta werden sich auch freuen. Die beiden haben sich solche Sorgen um dich gemacht. Wenn es dir hier so gut gefällt und du das Gefühl hast, daß du hierher gehörst, dann bleibe doch. Nimm dein Erbe an! Verlaß dich auf dein Bauchgefühl.«

      Petra lächelte wehmütig.

      »Das würde ich gerne tun. Ich bin noch nicht einmal einen Tag hier. Noch nicht einmal einen halben Tag! Es ist gerade etwas mehr als zwei Stunden und schon wünsche ich mir, nie mehr von hier fort zu müssen.«

      »Dann wirst du das auch nicht müssen. Es wird sicherlich einen Weg geben, daß du bleiben kannst. Das weiß ich. Da bin ich mir sicher. Die Engel auf dem ›Engelssteig‹, die schützend ihre Flügel über Waldkogel ausbreiten, wie die Leute sagen, werden ihren Schutz dem Vogelmeier Hof nicht entziehen. Ich bin mir ganz sicher, daß sie über dich und den Hof ganz besonders ihre Flügel breiten.«

      »Was ist der ›Engelssteig‹?«

      Anna nahm Petra bei der Hand und führte sie vor das Haus.

      »Dieser Gipfel heißt ›Engelssteig‹.«

      »Und der Gipfel dort? Wie heißt der?«

      »›Höllentor‹!«

      »Anna, weißt du, wo er abgestürzt ist? Da oder dort? Wer hat ihn gefunden und wo genau war das? Kann ich da hin?«

      »Das sind viele Fragen, Petra! Ich kann sie dir nicht alle beantworten. Er ist nicht hier abgestürzt. Ich werde dich mit dem Leonhard Gasser bekannt machen. Er ist der Leiter der Bergwacht. Er kann dir alle Einzelheiten sagen. Der Leo ist ein guter Freund von meinem Toni. Toni wird ihn bitten, dich dahin zu bringen. Ich kann verstehen, daß dir das wichtig ist.«

      »Danke, Anna«, sagte Petra ganz leise.

      Anna sah, wie bewegt sie war.

      »Komm, laß uns wieder reingehen und essen. Ich habe Hunger. Ich bin schon im Morgengrauen von der Berghütte runtergelaufen.«

      Sie aßen. Petra fing an zu erzählen.

      »In den Nebengebäuden und Ställen war ich noch nicht. Aber so heruntergekommen finde ich das Anwesen nicht. Sicherlich ist einiges kaputt. Sehr modern ist die Einrichtung auch nicht. Aber liegt darin nicht gerade der Reiz? Die Zeit scheint hier stillzustehen.«

      »Da stimme ich dir zu. Es kommt immer darauf an, wie man etwas sieht, Petra!«

      »Nach dem Essen zeige ich dir alles.«

      Petra biß in den Käse.

      »Der schmeckt so gut! Weißt du, wo der herkommt?«

      »Der ist sicherlich von der Oberländer Alm. Ich erkenne den Käse an dem Geschmack. Die Hilda und der Wenzel machen ganz prima Käse. Sie beliefern die Gaststätte und Pension meiner Schwiegereltern und auch die Berghütte, die Toni und ich betreiben.«

      »Ihr habt da oben eine Berghütte?«

      »Ja! Ich habe mich sofort in diese Berghütte verliebt, als Toni sie mir gezeigt hatte. Es war Liebe auf den ersten Blick. Nicht nur bei Toni, auch die Berghütte hatte es mir mächtig angetan. Deswegen kann ich dich so gut verstehen, daß du dich hier auf Anhieb wohl fühlst. Du mußt uns bald besuchen. Du mußt Toni kennenlernen. Wir haben erst kürzlich geheiratet. Toni kannte deinen Vater auch. Aber das meiste kann dir wohl der alte Alois erzählen. Ihm gehörte früher die Berghütte. Er hatte deinem Vater das Klettern und Bergsteigen beigebracht als junger Bub. Alois lebt jetzt meistens bei uns auf der Hütte. Er gehört zur Familie.«

      »Danke für die Einladung, Anna! Ich komme gern mal rauf.«

      Nach dem Essen zeigte Petra Anna das ganze Haus.

      »Einfach, aber sauber und gediegen, Petra. Die vielen Zimmer schreien direkt danach, wieder vermietet zu werden. Es gibt nie genug Zimmer in Waldkogel. Die Leute fragen immer nach Zimmern. Bei meinen Schwiegereltern. Meta schickt dir dann die Gäste, für die bei ihnen kein Platz mehr ist.«

      »Ich muß erst über alles nachdenken. Aber vielen Dank für dein Angebot. Übrigens, ich war auf dem Friedhof.«

      »Hast du das Grab von deinem Vater besucht?«

      »Ja! Ich habe den Pfarrer Zandler kennengelernt. Er ist sehr nett.«

      »Ja, das ist er.«

      »Er will mich auch besuchen und mir helfen.«

      »Wunderbar! Da sind meine Schwiegereltern, Toni und ich, der alte Alois, der Pfarrer und der Bürgermeister Fritz Fellbacher hilft dir auch. Weißt du, hier in Waldkogel ist alles familiär. Da halten die Leute noch zusammen. Es wird auch mal gestritten. Aber danach läßt man Fünfe gerade sein und ist gut Freund. Ich bin nicht von hier, Petra! Ich kann dir nur sagen, daß ich hier mit offenen Armen aufgenommen wurde.« Zwinkernd fügte Anna hinzu: »Nicht nur von meinem lieben Toni!«

      »Du machst mir richtig Mut. Aber wie gesagt, ich will und darf mich von deiner Begeisterung für Waldkogel nicht anstecken lassen, Anna. Ich muß ganz sachlich entscheiden.«

      »Das verstehe ich doch! Aber dein Herz sagt dir doch jetzt schon, daß du hierher gehörst. Laß dein Herz sprechen! Es zeigt dir deinen Weg. Dann wirst du für alle Probleme eine Lösung finden. Das mußt du mir einfach glauben, Petra. Ich habe es erfahren. Ich werde es dir erzählen, wie es mir gegangen ist, wenn du uns besuchen kommst.«

      Anna verabschiedete sich von Petra.

      Sie mußte gehen. Toni war in die Stadt gefahren, zum Fremdenverkehrsamt. Sie wollten gemeinsam wieder hinauf auf die Berghütte gehen.

      *

      Gerade als Anna mit dem Fahrrad vom Hof fahren wollte, bog ein Jeep von der Straße ab und hielt neben den beiden Frauen.

      »Was willst du hier?« stieß Petra hervor.

      Anna sah, daß Petra ziemlich erschrocken war.

      »Verfolgst du mich? Lauerst du mir auf? Wie hast du mich gefunden?«

      Der junge Mann stieg aus. Er lächelte.

      »Das sind viele Fragen! Du scheinst ja nicht gerade begeistert zu sein?«

      Petra errötete.

      »Ah, du wirst rot! Sieh an, sieh an!« grinste der junge Mann.

      »Und wenn? Was geht es dich an? Ich bin höchstens rot vor Wut. Erst bittest du mich um Benzin, dann schleppe ich dich ab. Vorher muß ich mir noch Ratschläge über Schweißmöglichkeiten an meinem Auto anhören. Dann schüttest du dein Werkzeug vor mir auf die Landstraße, daß ich fast einen Unfall gebaut hätte. Jetzt parkst du dein altes Vehikel ungefragt auf meinem Hof! Runter!«

      »Dein Hof?« Christoph schaute sich um. Er ging weiter und besah sich das Gebäude.

      Anna und Petra schauten ihm nach.

      »Wer

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