Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 179

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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du, Yvonne, das ist merkwürdig. Daheim auf dem Hof ist er tagsüber jedenfalls nicht. Meine Schwiegermutter hat ja engen Kontakt zu Quintus’ Mutter. Quintus fährt jeden Tag in die Stadt, so als würde er zur Arbeit gehen. Wo mag er sich rumtreiben?«

      »Ist mir egal! Soll er hingehen, wo der Pfeffer wächst. Ich laufe ihm nicht nach. Das ist schon mal sicher.«

      Yvonne schenkte Kaffee ein.

      »Du liebst ihn immer noch,

      Yvonne. Gib es zu!«

      »Was soll ich dir darauf antworten, Anna? Mein Verstand verbietet mir ihn zu lieben. Aber mein Herz schreit nach ihm. Weißt du keinen Rat? Wie werde ich das Gefühl der Zuneigung los? Wie soll ich mit der Sehnsucht nach Quintus fertig werden? All das, was ich für ihn empfunden habe, läßt sich nicht so einfach von einem Tag auf den anderen auslöschen. Ich habe doch auch gespürt, daß er mich liebt. Gleich beim ersten Mal, als wir uns anschauten, da spürten wir, daß wir zusammengehören. Dann ging alles ganz schnell. Und jetzt liegt alles in Scherben.«

      »Ja, es tut weh, wenn etwas zerbricht, Yvonne. Aber ich will es dir so sagen: Stelle dir vor, daß du irgendeinen schönen Gegenstand hast, an dem du sehr hängst. Er zerbricht. Du nähst, kittest, klebst ihn wieder zusammen. Vielleicht liebst du ihn danach noch mehr?«

      »Bei Quintus und mir gibt es nichts mehr zu kitten. Es ist vorbei. Ich werde wohl noch eine Weile um die verlorene Liebe leiden, aber das Leben wird weitergehen.«

      Anna schüttelte den Kopf.

      »In gewisser Weise bist du genauso stur wie Quintus. Außerdem, warum stellst du ihn nicht zur Rede? Er hatte dir seine Liebe geschenkt. Jetzt hat er sie dir im Zorn entzogen? Ich als Frau würde dafür eine Erklärung verlangen. So käme er mir nicht davon. Wohlwollend kann man ihm zugute halten, daß du ihn überrumpelt hast. Aber muß er denn dir gleich eure Liebe vor die Füße werfen?«

      »Anna, ich habe nicht die Kraft und will ihn auch nicht zur Rede stellen. Ich laufe ihm nicht hinterher.«

      »Wenn er käme, würdest du dann mit ihm sprechen?«

      Yvonne dachte nach. Anna ließ ihr Zeit.

      »Es kommt wahrscheinlich überall mal etwas vor. Paare streiten sich, es gibt Mißverständnisse. Wahrscheinlich wäre es gut, wenn wir uns irgendwann einmal sachlich darüber aussprechen könnten. Aber jetzt ist es noch zu früh. Ich will Quintus nicht mehr.«

      Anna lächelte. Sie sah Yvonne an, daß sie ihn immer noch liebte. Aber er hatte sie sehr verletzt. Deshalb würde Yvonne noch Zeit brauchen.

      Die Läden hatten noch offen. Yvonne und Anna beschlossen, einen Einkaufsbummel zu machen. Sie zogen gemeinsam durch die Geschäfte und gingen anschließend Essen.

      Als Yvonne sich von Anna verabschiedete, sagte sie:

      »Wenn du Quintus’ Mutter siehst, dann sage ihr, daß ich viel an sie denke. Es tut mir leid, daß Quintus nicht mit ihr spricht. Übermittele ihr ganz liebe Grüße von mir.«

      »Das werde ich tun, Yvonne. Und du? Kommst du mal wieder zu uns auf die Berghütte oder meidest du Waldkogel jetzt für immer?«

      Noch bevor Yvonne antworten konnte, fügte Anna hinzu:

      »Ich hoffe, daß dem nicht so ist. Mußt ja in Waldkogel nicht anhalten. Daß du dem Quintus bei uns begegnest, ist sehr unwahrscheinlich. Mein Toni hat dem Quintus tüchtig die Meinung gesagt. Ich war nicht dabei. Mein Toni ist sehr bodenständig. Er nennt die Dinge beim Namen.«

      Anna schaltete noch einmal kurz den Motor ihres Autos ab.

      »Ich denke oft, ich hätte dir die Idee mehr ausreden sollen, Yvonne.«

      »Mach dir da keine Vorwürfe. Das bringt nichts. Es war ganz allein meine Idee, Quintus zu überlisten und ihn zu seinem Glück zwingen zu wollen. Als ich mit ihm auf der Bühne stand, dachte ich, ich hätte es geschafft. Er sah so glücklich aus und sang so wunderbar.

      Die beiden Frauen sahen sich an. Dann fuhr Anna los.

      *

      Es war schon dunkel, als Anna in Waldkogel ankam. Toni wartete bei seinen Eltern. Der alte Alois hatte sich bereit erklärt, die beiden an diesem Abend und am nächsten Morgen zu vertreten. Toni hatte alles vorbereitet, so daß die Arbeit für den alten Alois nicht so schwer sein würde. Außerdem hing ein dichter Nebel über den Bergen, so würden keine weiteren Gäste kommen.

      Anna erzählte Toni ausführlich von ihrem Besuch bei Yvonne.

      »Wir haben für die beiden getan, was man als Freunde tun kann. Es liegt jetzt bei ihnen. Ich denke, die beiden lieben sich wirklich und da besteht noch Hoffnung.«

      »Vielleicht mußte es so kommen, daß sie sich erst mal trennten. Dann werden sie erkennen, daß sie doch nicht ohne einander leben können.«

      »Ja, so wird es sein! Wir beide wissen, was es heißt, nicht ohne den anderen leben zu können.«

      »Ja, Toni! Wir wissen es!«

      Toni nahm seine Anna fest in die Arme. Sie küßten sich zärtlich und voller Leidenschaft.

      »Die viele Arbeit läßt uns wenig Zeit füreinander, Anna. Oft habe ich ein schlechtes Gewissen, daß wir so wenig Zeit füreinander haben. Es ist doch viel Arbeit auf der Berghütte.«

      »Pst!« Anna legte den Finger auf Tonis Lippen.

      »Mach dir keine Gedanken! Ich bin sehr glücklich mit dir auf der Berghütte. Es ist ein wunderbares Leben. Ich möchte keinen Tag missen. Im Herbst und Winter kommen auch wieder ruhigere Tage. Dann haben wir wieder mehr Zeit füreinander.«

      Anna schmiegte sich eng an Toni.

      »Dann kommen die Abende, an denen wir vielleicht wieder einmal ganz allein sind. Dann werden wir am Kamin sitzen und in das Feuer schauen, wie es knistert und flakkert.«

      »Anna, ich habe mir gedacht, daß wir vielleicht jemanden einstellen könnten. Ich denke da an eine Hilfe für die Küche. Was meinst du?«

      »Das ist ganz lieb von dir, Toni. Aber ich schaffe das ganz gut. Später einmal, wenn wir Kinder haben, dann ist es etwas anderes.«

      Anna blinzelte ihrem Toni zu.

      *

      Yvonne hatte über Annas Worte nachgedacht. Warum sollte sie Waldkogel meiden? Sie hatte sich nichts vorzuwerfen. Also fuhr sie wieder in die Berge.

      Als Yvonne an der Kirche vorbeifuhr, stand Pfarrer Zandler vor dem Gotteshaus. Yvonne hielt an und stieg aus.

      »Das ist ja eine Freude, dich zu sehen, Yvonne. Gut schaust aus, Madl. Wie geht’s dir?«

      »Grüßt Gott, Hochwürden! Es geht wieder besser. Danke!«

      »Tust dich mit dem Quintus wieder vertragen?«

      »Von dem hab’ ich seit damals nix mehr gehört. Mich interessiert auch gar nicht, was er macht. Ich bin schon nach Waldkogel gekommen, bevor ich den Quintus Quandler gekannt habe. Ich werde auch weiterhin ins schöne Waldkogel kommen.«

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