Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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hatte das Igluzelt geöffnet. Mit Erstaunen sah sie, wie ein Mann abgeseilt wurde und ein großes Bündel. Erst auf den zweiten Blick erkannte sie Quintus. Sie ging auf ihn zu, wobei sie sich mit aller Kraft gegen die Luftströmung stemmte, die der Hubschrauber auslöste.

      »Was willst du hier?«

      Statt einer Antwort zog sie Quintus an sich und schrie ihr ins Ohr:

      »Geht es dir gut? Alles okay?«

      Yvonne nickte und sagte etwas. Aber Quintus sah nur, wie sich ihre Lippen bewegten. Im Lärm konnte er nichts verstehen. Dann gab er das Zeichen nach oben, daß alles in Ordnung sei. Der Hubschrauber der Bergwacht drehte ab. Yvonne wartete, bis der Helikopter sich soweit entfernt hatte, daß Quintus sie verstehen konnte.

      »Was soll das? Was willst du hier? Kann man jetzt nicht einmal auf den Bergen mehr allein sein?« brüllte Yvonne.

      »Darf ich mit rein zu dir ins Zelt?«

      »Wenn’s denn unbedingt sein muß! Die Gastfreundschaft kann man einem Bergkameraden ja nicht verweigern, so verlangt es die Tradition. Das ist der einzige Grund, warum ich dir das erlaube, Quintus Quandler! Oder soll ich dich mit deinem neuen Künstlernamen ansprechen, Lukas Quand?«

      Yvonne zog den Reißverschluß ganz hoch und kroch in das geräumige Igluzelt. Sie verschwand sofort wieder im wolligwarmen Schlafsack, setzte sich aber darin hin.

      Yvonne beobachtete, wie Quintus das große Bündel vor das Zelt zog. Er öffnete die Plastikplane

      und darunter kam allerlei zum Vorschein.

      »Willst du dich hier häuslich einrichten?« provozierte ihn Yvonne. »Ich kann mich nicht erinnern, dich eingeladen zu haben.«

      »Toni und Anna dachten, es sei was passiert. Sie haben mich bei Sonnenaufgang aus dem Bett geklingelt. Sie wollten schon die Bergwacht verständigen, eine offizielle Suche einleiten, nachdem du gestern abend nicht zurückgekommen bist.«

      Yvonne fluchte leise vor sich hin.

      »Ich hatte ganz vergessen den beiden zu sagen, daß ich hier biwakieren wollte.«

      »Zum Glück konnte ich die beiden beruhigen. Ich weiß, daß du eine erfahrene Bergwanderin bist. Ich dachte mir, daß du einfach nur allein sein wolltest. Da rief ich die alten Bergkollegen an. Die mußten sowieso mal wieder einen Trainingsflug machen. Da haben sie mich mit meinem Gepäck schnell raufbefördert. In der Eile habe ich alles nur zusammenraffen können.«

      Quintus packte aus. Er legte zuerst eine Isomatte auf den Boden, dann einen Schlafsack darauf. Er stellte in der Mitte des Zeltes eine kleine alpine Kocheinrichtung auf und kochte eine warme Suppe. Danach bereitete er Tee.

      »Darf ich dich einladen, Yvonne?« fragte er höflich.

      »Ich habe auch noch Essen. Schau dort in meinen Rucksack.«

      Wortlos löffelten sie die heiße Instantsuppe und aßen Kuchen dazu, den Anna gebacken hatte. Zum anschließenden Tee gab es Schokoladenkekse.

      Quintus wußte nicht, wie er ein Gespräch beginnen sollte. Deshalb war er froh, als Yvonne fragte:

      »Warum haben Toni und Anna ausgerechnet dich angerufen?«

      »Weil ich der einzige bin, der dich hier in der Gegend näher kennt. Sie dachten, daß ich vielleicht eine Adresse deiner Verwandten habe, wenn etwas passiert sein sollte.«

      »Mmm!« Yvonne trank den heißen Tee. Im Igluzelt war es jetzt sehr warm. Sie öffnete zuerst ihren Schlafsack, dann das Zelt.

      »Es ist nicht mehr so kalt. Ich glaube, wir können uns draußen hinsetzen.«

      Quintus legte die Isomatte auf das taufrische Gras und sie setzten sich.

      »Dieser grüne Flecken hier oben am Berg ist jedes Mal für mich wie ein Wunder. In der geschützten Lage gedeihen Blumen und Gräser,

      die sonst nirgends in der Höhe

      wachsen. Es ist wirklich wie ein Wunder.«

      Quintus pflückte eine Blume und reichte sie Yvonne. Sie zögerte einen Augenblick sie anzunehmen, dann griff sie doch zu.

      »Ja, ich bin auch gern hier oben. Es ist wirklich wie das Paradies. Ich habe wunderbar geschlafen, bis du mich mit dem Hubschrauberlärm geweckt hast.«

      »Daran bist du selbst schuld. Warum hast du den beiden auch nicht gesagt, daß du über Nacht biwakierst?«

      »Schon gut! Willst du weiter darauf herumreiten. Ich weiß selbst, daß das ein Fehler war.«

      Quintus lächelte sie an.

      »Eigentlich bin ich froh, daß du diesen Fehler gemacht hast. Sonst wäre ich nicht da.«

      »Mußt nicht bleiben! Kannst gerne wieder absteigen.«

      »Willst mich loswerden?«

      »Denke, was du willst! Ich wollte hier allein sein. Jetzt sitze ich

      ausgerechnet mit meinem Exfreund im ›Paradiesgarten‹. Das ist ein

      Witz.«

      »Wir bräuchten noch eine Schlange und einen Apfel.«

      »Eine Schlange kann ich dir nicht bieten. Aber einen Apfel findest du in der Seitentasche meines Rucksackes.«

      »Ich hole ihn nicht! Es war die Eva, die den Adam verführte.«

      »Stimmt! Dann wurden sie ein Paar. Du kannst sicher sein, daß ich dich nicht verführe. Verführen tut man nur Burschen, die man liebt. Du hast ja festgestellt, daß ich dich nicht liebe. Also verzichte ich auf die Verführung.«

      »Kannst ganz schön bissig sein, Yvonne!«

      »Und du? Du bist auch nicht von schlechten Eltern.«

      »Ach, Eltern! Meine lassen dich schön grüßen! Sie hoffen, ich bringe dich zum Abendessen mit.«

      »So, denken sie! Nun, ich kann ihnen das denken nicht verbieten.«

      Quintus stöhnte.

      »Mache es mir doch nicht so schwer, Yvonne. Es tut mir leid, was ich gesagt habe.«

      »So, tut es das? Interessant! Wann hast du dies denn festgestellt?«

      »Yvonne, ich war ein Idiot!«

      »Wieso war?«

      »Ach, Yvonne, ich war wirklich in Sorge um dich! Ich will dich wiederhaben.«

      »So, du willst mich wiederhaben. Einfach so?«

      »Herrschaftszeiten, warum verstehst du alles falsch? Das war doch früher nicht so!«

      »Früher war manches anders. Ich habe auch dazugelernt, Quintus! Ich falle nicht mehr auf schöne Worte herein.«

      »Das habe ich mir gedacht, deshalb wollte

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