Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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gut. Doch ich war mir ziemlich unsicher. Ich hatte vielleicht Lampenfieber! Und ganz allein war ich. Es wußte niemand davon, außer Pfarrer Zandler und natürlich Tassilo. Deshalb hab’ ich mich hinter einem Künstlernamen versteckt. Dann wurde es doch ein großer Erfolg.«

      »Anna hat mir die Zeitungsausschnitte gezeigt. Glückwunsch! Wundern tut mich das nicht. Ich wußte immer, daß du großen Erfolg haben wirst.«

      »Ja, der Erfolg hat mein Leben verändert. Früher bin ich auf die Gipfel der Berge, jetzt erklimme ich die Gipfel der Musik. Die CD verkauft sich gut, sagt Tassilo.«

      »Wie machst du das mit deiner Arbeit bei der Bergwacht?«

      »Erst hatte ich mir Urlaub genommen. Es war ganz schön viel Arbeit im Studio. Während der Zeit hatte ich mir auch eine kleine Wohnung in der Stadt genommen. Die Aufnahmen gingen immer bis spät in die Nacht. Jetzt habe ich mich freistellen lassen, quasi unbezahlten Urlaub genommen. Der Chef will durchsetzen, daß ich eine Art Botschafter der Berge werde. Das muß noch von ganz oben genehmigt werden. Ich werbe dann in meinen Konzerten für die Arbeit der Bergwacht und sammle Sponsorengelder.«

      »Dann hat es sich ja noch besser entwickelt, als ich dachte. Meinen Glückwunsch, Quintus!«

      »Danke, Yvonne! Doch ohne dich macht es nur halb so viel Freude. Immer wenn ich singe, muß ich daran denken, daß ich das dir zu verdanken habe. Du hast mich da hineingedrängt. Heute sehe ich ein, daß es das Beste war, was du machen konntest.«

      Quintus zögerte.

      »Yvonne, es tut mir wirklich leid, daß ich so unbeherrscht war. Ich bin schon immer ein Hitzkopf gewesen, wollte mir von niemanden etwas sagen lassen. Bitte! Bitte, verzeih mir!«

      Yvonnes Herz klopfte. Sie zog die Mütze tiefer ins Gesicht und vergrub ihre Hände in den Taschen ihres

      Anoraks.

      »Vergessen wir es, Quintus!« sagte sie leise, ohne ihn dabei anzusehen.

      »Ich will nicht, daß du es vergißt, Yvonne. Bitte verzeih mir!«

      »Gut, verziehen!«

      Quintus strahlte.

      »Yvonne, ich nehme das wirklich ganz zurück. Es gab keinen Augenblick, in dem ich dich nicht geliebt habe. Ich glaube – nein – ich weiß, daß du das Ganze nur aus Liebe zu mir eingefädelt hast.«

      Quintus rückte ein Stück näher an Yvonne heran.

      »Yvonne, ich liebe dich!« flüsterte er zärtlich.

      Yvonne schloß die Augen. Lange, lange saß sie so da. Quintus kam es endlos vor. Dabei war es nicht einmal eine Minute. Ihm erschien es wie eine Ewigkeit. Dann ließ sich Yvonne leicht in seine Richtung fallen und lehnte den Kopf an seine Schulter. Quintus legte den Arm um ihre Schulter und zog sie an sich. Er hauchte ihr ganz vorsichtig einen Kuß auf die Wange.

      Yvonne lächelte mit geschlossenen Augen und flüsterte leise:

      »Vielleicht soll ich es doch noch einmal mit dir probieren? Ich werde es mir überlegen.«

      »Wie kann ich dich nur überzeugen, Yvonne? Du bist das Allerwichtigste auf der Welt für mich. Für dich würde ich alles tun, wirklich!«

      »Alles? Wirklich alles?« hauchte sie immer noch mit geschlossenen Augen.

      »Ja, alles, was du willst, liebste Yvonne. Du brauchst es nur zu sagen.«

      »Wie wäre es dann mit einem Kuß?«

      Sie schlug die Augen auf, und ihre Blicke fanden sich. Sie sahen

      sich einander in ihre Herzen und ein jeder sah darin die Liebe des anderen.

      Yvonne schlang die Arme um den Hals von Quintus.

      Sie fanden sich zu langen innigen Küssen.

      »Ich liebe dich, Yvonne!«

      »Ich liebe dich auch, Quintus! Du darfst nie mehr an meiner Liebe zu dir zweifeln.«

      »Ich werde nie mehr daran zweifeln.«

      Sie küßten sich immer und immer wieder.

      »Wollen wir schon absteigen?«

      Yvonne schüttelte den Kopf.

      »Nein! Laß uns noch etwas bleiben. Hier sind wir allein. Um uns sind nur die Berge und zu hören ist nur die Stille der Berge.«

      »Ich war seit meinem Unfall nicht mehr so weit oben. Aufgestiegen bin ich nicht, aber geschafft hätte ich es auch.«

      »Das glaube ich dir aufs Wort.«

      »Ich habe die Berge so vermißt. Ich fühlte mich eingesperrt in diesem Büro. Ich fühlte mich wie ein Löwe im Käfig, der vorher nur die Weite der Natur gekannt hatte.«

      »Armer Quintus, wie mußt du gelitten haben. Ich werde jetzt immer auf dich achten.«

      »Ja, das wirst du! Das weiß ich! Ich will dir etwas erzählen. Wenn ich auf der Bühne stehe und singe, dann kann ich wirklich vielen Menschen von den Bergen erzählen und ihnen die Liebe zu den Bergen nahe bringen. Das macht mir Freude, große Freude. Während ich singe, sehe ich vor meinen geistigen Augen die Berge. Ich fühle mich ihnen ganz nah.«

      »Quintus, das weiß ich. Ich habe das Leuchten in deinen Augen gesehen, damals als ich neben dir stand. Ich sah, daß du glücklich gewesen bist. Viel glücklicher als hinter dem Schreibtisch.«

      »Darf ich dir das Lied singen, Yvonne? Ich will es noch einmal singen, nur für dich!«

      Yvonne lächelte ihn an und schloß die Augen. So lauschte sie seiner Stimme.

      »Danke!« sagte sie leise, als er geendet hatte und fügte hinzu: »Wir sollten uns immer gegenseitig ein Lied der Berge vorsingen, wenn wir wieder einmal streiten oder uns sonst ein Kummer drückt. Dann sind die Berge ganz nah, mit ihrem Duft, mit ihrer Stille und Schönheit. Dann wird Ruhe und Frieden einkehren in unsere zornigen Herzen.«

      »Das werden wir, Yvonne! Denn wir können ja nicht immer sofort auf die Berge laufen. Also schlagen wir uns mit den Melodien eine Brücke aus dem tiefen Tal bis hinauf zu den Gipfeln.«

      Die nächsten Stunden bis zum Abstieg am Nachmittag verbrachten sie in liebevoller Gemeinsamkeit in der Einsamkeit der Berge.

      *

      Alle waren glücklich, daß die beiden wieder zusammen waren. Statt daß Yvonne Quintus mittags bei der Bergwacht abholte, trafen sie sich

      im Studio der MFH. Immer wenn Yvonne Zeit hatte, begleitete sie Quintus ins Studio. Dann sang er besonders schön, das fand auch Tassilo.

      »Du bist seine Muse, Yvonne! Jeder Künstler braucht eine Muse. Quintus ist ein besonders sensibler Künstler. Hinter der rauhen Schale schlummert ein weicher Kern. Willst du Quintus nicht auf seiner Tournee begleiten?«

      »Aber Tassilo! Ich habe doch meine kleine Praxis. Meine Patienten brauchen mich. Ich kann nicht einfach so schließen.«

      »Das

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