Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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hat die Meta Baumberger nicht unrecht. Da muß i ihr zustimmen.«

      »Dann hast auch was dagegen, Victor?«

      »Des wollt i damit net sagen. Kannst mir gern helfen. Weißt, des is wie am Berg. Du hast ein Problem, schaffst den Aufstieg net allein. I hab’ ein Problem, schaff den Aufstieg auch net allein. Da tun mir uns zusammen und bilden eine Seilschaft, eine Zweckgemeinschaft. Wenn du willst?«

      »Danke, Victor! Da fragst du noch? Was kann ich tun? Wo fangen wir an?«

      Victor Reichler lachte.

      »Bist aber ein eifriges Madl, des muß man dir lassen. Jedoch gibt es heute keine Arbeit mehr. Is alles gemacht. Der Bauer vom Nachbarhof is mit seinem Knecht gekommen und hat geholfen. A bisserl kann i ja auch wieder arbeiten.«

      »Gut, dann helfe ich dir morgen abend.«

      Karin stand auf und wollte gehen.

      »Deswegen mußt net gleich fortrennen. Kannst noch bleiben, wenn du willst. I sitz abends immer hier, bis die Sonne ganz untergegangen ist. Kannst gern bleiben, wenn es dir gefällt. Willst ein Bier mit mir trinken?«

      »Danke, aber ein Bier, das möchte ich nicht.«

      »Die Mutter trinkt abends immer einen Kräutertee. Laßt uns reingehen. Dann hol i mir mein Bier und koche dir einen Kräutertee.«

      Victor stand auf und humpelte hinein. Karin folgte ihm.

      »Wenn du willst, kannst dir deinen Tee auch selbst machen. Darin bist du bestimmt geschickter als i. Des is zwar ganz gegen die Gastfreundschaft. Aber i denk net, daß i so ein guter Teekocher bin.«

      Victor zeigte Karin, wo die Sachen standen, die Kanne zum Kochen des Teewassers, der Tee, die Teekanne, Teetasse und Untertasse, Löffelchen und Zucker.

      »Deine Mutter hat eine schöne Küche.«

      »Freut mich, wenn sie dir gefällt. Die Mutter wollte erst keine neue Küche. Aber Vater und i haben sie überlistet. Im letzten Sommer haben wir sie auf die Alm geschickt. Dann haben wir die ausgesuchte Küche liefern und einbauen lassen. Mutter hat vielleicht gestaunt!«

      »Die moderne Küchenzeile an dieser Wand harmoniert gut mit den alten Bauernmöbeln im Raum, dem kleinen Küchenschrank dort, der schönen Truhe vor dem Fenster, der Sitzgruppe mit der Eckbank. Das hast du gut ausgesucht.«

      Victor strahlte, besonders als Karin hinzufügte. »Meine Küche…«

      Dann brach sie den Satz ab und begann ihn neu.

      »Also die Küche, in der Wohnung, in der ich mit Pierre wohnte, war nicht so gemütlich. Die hatte Pierre ausgesucht. Sie war sehr teuer gewesen mit all dem Schnickschnack. Es gab sogar einen Weinschrank zum Lagern der Weine, damit die immer bei gleicher Temperatur lagerten.«

      »So Leut wie dieser Pierre, die brauchen so etwas. Es mag ja auch ganz praktisch sein, wenn man viel Wein trinkt und keinen Keller hat. Wir haben einen Keller. Da lagert der Vater auch ein paar Flaschen Wein. Aber in der Hauptsache sind wir beiden Männer auf dem Reichler Hof Biertrinker. Die Brauerei bringt alle paar Wochen ein kleines Fäßchen. Des steht dann dort auf dem Bock. Wenn es leer ist, wird ein anderes bestellt.«

      Victor, der sonst eher wortkarg war, kam ins Reden. Es tat ihm gut, sich mit Karin zu unterhalten. Er erzählte ihr vom Hof, von der Alm und von den Tieren. Vor allem berichtete er davon, daß der Reichler Hof bald das Ökosiegel erhalten würde. Karin hörte aufmerksam zu und stellte Fragen, wenn sie etwas nicht verstand.

      »Ich würde dir gern mal unsere Alm zeigen, doch mit dem Knöchel wird es noch etwas dauern.«

      »Wir könnten doch den Traktor nehmen und rauffahren. Einen Traktor zu fahren, dürfte doch nicht all zu schwer sein. Ich kann ja auch Auto fahren. Ein Traktor ist nur viel größer, hat unterschiedliche Rädergrößen und fährt langsamer. Aber er hat einen Motor, ein Lenkrad und trinkt Diesel, genau wie mein kleines altes Auto.«

      Victor sah sie begeistert an.

      »Du scheinst vor nix und niemand zurückzuschrecken, Karin? Des gefällt mir.«

      »Ja, das stimmt. Solange es sich dabei nicht um Pierre Kessler handelt, habe ich wenig Hemmungen. Wir müssen ja nichts überstürzen. Ich komme jetzt erst mal abends vorbei und helfe dir.«

      Die Turmuhr schlug schon Mitternacht.

      »Wir haben total die Zeit vergessen, Victor. Ich muß jetzt gehen. Die Meta wird sich Sorgen machen. Die geht bestimmt erst schlafen, wenn ich zurück bin. Die Mutter vom Toni ist eine ganz liebe Frau. Sie sorgt sich ein bißchen um mich, daß ich auch nicht unter die Räder komme.«

      Victor zögerte. Er überlegte.

      »Gut, dann bring i dich jetzt zu den Baumbergers.«

      »Wie willst dann wieder zurückkommen?«

      »I hab’ noch mein altes Motorrad. Des kann i fahren. Den Anlasser kann mit dem Fuß runterdrücken und der Rest macht man mit den Händen.«

      Er fragte nicht, ob es Karin auch angenehm wäre. Er ging enfach hinaus. Karin räumte noch den Tisch ab.

      Dann hörte sie das typische Motorengeräusch eines Motorrades vor der Haustür. Victor hielt Karin einen Helm hin.

      »Deinen Knoten mußt auf machen. So wird es nicht gehen.«

      Er sah zu, wie Karin die Haarnadeln aus dem Knoten löste, mit dem sie den Zopf aufgesteckt hatte.

      »Hast schönes Haar, Karin!« sagte er kurz und fügte gleich hinzu: »Steig auf und halte dich an mir fest. Am Besten greifst von hinten um mich herum.«

      Karin zog den Helm auf, setzte sich hinter Victor auf das Motorrad und legte ihre Arme vorsichtig von hinten um ihn. Er nahm ihre Hände und zog daran, so daß ihr nichts anders übrig blieb, als sich an seinen Rücken zu pressen.

      »Halt dich nur fest, i beiß dich net.«

      Dann fuhr er vom Hof.

      Karin wußte unterwegs nicht, was ihr mehr Angst machte, wie sich Victor mit dem Motorrad in die Kurven legte oder daß sie seinen Körper durch die Kleidung fühlte. Sie preßte ihr Gesicht gegen seinen Rücken und suchte Schutz vor dem Fahrtwind. Ihr Herz klopfte wild.

      Viel zu früh war die Fahrt zu Ende. Karin war schon abgestiegen, als Meta und Xaver aus dem Haus kamen.

      »Da bist ja endlich, Madl. Wir haben uns Sorgen gemacht, wo du bleibst.«

      »Grüß Gott, Baumbergerin! Servus, Bauer! Die Karin war bei mir auf dem Hof. Wir haben uns noch ein bisserl unterhalten. Da ist es spät geworden. Deshalb dacht i, i bring das Madl. Sie hat zwar ein Auto, des jetzt bei uns auf dem Hof steht. Doch es schickt sich net, daß ein Madl nachts allein heimfährt.«

      Karin gab Victor den Motoradhelm zurück.

      »Ah, da is noch etwas. Wenn die Karin die nächsten Tag abends später kommt, müßt ihr euch keine Sorgen machen, Baumbergerin. Die Karin, die hilft mir ein bisserl auf dem Hof abends, bis mein Knöchel wieder geheilt is.«

      »Du

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