Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 251

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

Pierre kam auch zum Reichler Hof.«

      »So schnell wie er kam, so schnell war er auch wieder fort. Des ging alles ruck, zuck!« kommentierte Victor und ergänzte: »Der wird auch nicht mehr kommen, denk i.«

      Es war gut, daß es Nacht war und niemand in der Dunkelheit erkennen konnte, daß Karin rot wurde.

      Sie verabschiedeten sich. Es war nicht üblich, daß man sich unter Waldkogelern jedesmal die Hand reichte zum Abschied. Nur von Karin verabschiedete sich Victor mit Handschlag. Dabei hielt er Karins Hand auf einen Augenblick länger als üblich fest.

      Karin schaute ihm noch nach, als der das Motorrad wendete und die Straße zurückfuhr. Auch als sie das Rücklicht des Motorrades nicht mehr sehen konnte, lauschte sie in die Stille der Nacht hinein nach dem Geräusch des Motorrades.

      Dann ging sie schnell hinein auf ihr Zimmer.

      Meta warf ihr einen fragenden Blick zu. Aber Karin wollte nichts sagen. Sie wünschte nur gute Nacht und stieg die Treppe hinauf. Bald darauf fiel sie in einen tiefen traumlosen Schlaf.

      *

      Die nächsten beiden Wochen verliefen ruhig. Karin ließ ihr Auto bei den Baumbergers stehen. Es war so, daß Victor sie jeden Abend mit dem Motorrad zurückbrachte. So lief Karin jeden Morgen zu Fuß in die Praxis. Unterwegs kehrte sie bei Victor ein und wechselte den Verband. Der Knöchel hatte sich sehr gebessert. Eigentlich hätte sie die Behandlung abbrechen können. Victor konnte wieder gut laufen und machte fast alle Arbeiten auf dem Hof wieder allein. Sie wußte aber, daß er sich gerne von ihr behandeln ließ. Wenn sie wieder auf der Berghütte war, würde das von allein enden. Sie spielte das Spiel mit.

      Wenn sie abends kam, um ihm zu helfen, versorgten sie zusammen nur noch die Hühner und die Gänse. Dann saßen sie auf der Bank vor dem Haus oder im Garten und redeten.

      »Ab morgen komme ich nicht mehr, Victor«, sagte Karin eines Abends. »Martins neue Sprechstundenhilfe kam heute. Ich habe ihr alles gezeigt. Es war mein letzter Tag in der Praxis. Es wurden nun doch ein paar Tage mehr, als ich mir vorgenommen hatte. Doch das ist nicht schlimm. Ich hatte dir ja versprochen, jeden Abend zu helfen, dazu mußte ich ja unten im Dorf sein. Doch jetzt ist damit Schluß. Dein Fuß ist geheilt. Die paar farbigen Stellen verblassen bald. Und laufen kannst du auch wieder wie ein junger Gott.«

      »Also, ich meine, daß die Behandlung noch fortgesetzt werden sollte.«

      »Victor, keine Tricks! Weder ich noch Martin glauben, daß du noch Schmerzen hast.«

      »Du wärst doch nicht gekommen, wenn ich das zugegeben hätte oder?«

      »Warum hast du es nicht drauf ankommen lassen und mich gefragt?«

      Victor schwieg eine ganze Weile. Sie saßen auf der Bank im Garten unter dem Kirschbaum.

      »Es war schön mit dir, Karin! I dank dir schön. Aber alles Schöne geht einmal zu Ende«, sagte er dann endlich leise.

      Karin stand auf und reichte ihm die Hand. Sie verabschiedeten sich.

      »Kannst mich auf der Berghütte besuchen kommen, Victor. Außerdem hast du mir versprochen, eure Alm zu zeigen. Gib mir Bescheid. Weißt ja, wo ich zu finden bin.«

      Victor sprach wenig, als er sie zum Auto brachte.

      *

      Am nächsten Morgen fuhr Karin hinauf zur Oberländer Alm. Dort parkte sie ihr Auto und wanderte hinauf zur Berghütte.

      Bello kam ihr laut bellend entgegengelaufen. Er sprang an ihr hoch und legte ihr zur Begrüßung beide Pfoten auf die Schultern. Liebevoll kraulte sie ihm sein Fell.

      »Hast mich vermißt, Bello, das ist schön. Jetzt bleibe ich. Jetzt bringt mich keiner mehr so schnell ins

      Tal.«

      Karin hatte Mühe, mit dem übermütigen verspielten Bello die letzten Meter bis zur Berghütte zu bewältigen.

      Alois saß auf der Terrasse.

      »Schön, daß du wieder da bist. I freue mich auch, auch wenn i des net so ausdrücken kann, wie ein junger Hund.«

      »Du alter Charmeur!« antwortete Karin und blinzelte dem alten Mann zu.

      Anna war in der Küche.

      »Grüß dich, Karin!«

      »Guten Tag, Anna!«

      Die Freundinnen umarmten sich. Anna musterte Karin von Kopf bis Fuß.

      »Schaust gut aus, Madl! Richtig fesch, wie man hier sagt.«

      »Mir geht es auch gut.«

      »War es denn so schön beim Martin?«

      »Ja, schön war es beim Martin auch.«

      »Auch? Na ja, es hat sich sogar bis hier herauf auf die Berghütte herumgesprochen, wie lieb du dich um den Victor Reichler gekümmert hast.«

      Karin wurde rot bis zu den Ohren.

      »Das war nur Hilfsbereitschaft!« verteidigte sich Karin laut und mit Nachdruck.

      Anna mußte laut lachen und stellte den Topf vom Feuer. Sie füllte zwei große Emailbecher mit süßen Milchkaffee.

      »Komm, setzen wir uns ein bißchen auf die Terrasse und plaudern. Ich kann mir meine Zeit ja einteilen. Der Toni ist mit einer Gruppe unterwegs. Sie hatten eine gewagte Tour vor sich. Zufällig hat der Toni gestern abend gehört, wie sie davon gesprochen haben. Da bot er sich an, die Seilschaft anzuführen. Er wird erst wieder gegen Abend hier sein.«

      »Wir gehen aber ganz in die andere Ecke. Der alte Alois muß nicht alles hören, was wir Frauen zu bereden haben.«

      »Aha! Dann gibt es doch etwas zu erzählen. Na, dann komm!«

      Anna warf sich en warmes großes Dreiecktuch um die Schultern und ging voraus. Das war nicht leicht, weil Bello ihr vor den Füßen herumlief.

      »Bello hat dich sehr vermißt, Karin. Das war kein Wunder, du hast ja viel mit ihm gespielt, als du hier warst. Hunde merken sich das. Sie sind eben dankbare und anhängliche Wesen.«

      »Besser als manche Menschen! Kennst den Spruch, Anna! Er heißt: Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Hunde. Der Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht einmal im Winde. So oder ähnlich.«

      »Ein schöner Spruch! Doch zum Glück trifft es nicht auf alle Menschen zu.«

      »Ich weiß, Anna! Wenn ich Bello so ansehe, wie er sich freut, daß ich wieder da bin, da geht mir das Herz auf. Schau, wie er da sitzt und mich anschaut. Dieser Hundeblick!«

      »Pierre hatte angerufen, Karin. Er war ziemlich aufgeregt, weil du fort warst und alle deine Sachen auch. Frau Bleist hat getan, als wüßte sie von nichts. Sie ließ ihm in dem Glauben, daß du sie nur gebeten hattest, Pierre die Sachen zum Flughafen zu bringen. Ansonsten zuckte sie mit den Achseln, wenn er sie nach dir fragte.«

      Karin lächelte und hörte Anna weiter zu.

      »Dann

Скачать книгу