Apache Cochise Staffel 2 – Western. Frank Callahan

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Apache Cochise Staffel 2 – Western - Frank Callahan Apache Cochise Staffel

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Augen verengten sich, sein Mund wurde schmal. Es war offensichtlich, daß ihn etwas stark beschäftigte, ihn aufwühlte.

      Wie eine Sturmflut brach es aus ihm heraus: »Ihr seid gekommen, für eine Weiße zu bitten. Wer aber bat für die Angehörigen von Cochise? Kein gutes Wort wurde für sie eingelegt. Sie mußten einen schändlichen Tod sterben. Und es waren weiße Männer, die sie verrieten. Männer vom Apachen-Paß. Deine Leute, Tom Jeffords.«

      »Das stimmt nicht, Cochise.« Fest sah der Stationsleiter dem Häuptling in die Augen. »Du hast dich mächtig geirrt. Nicht James Wallace verriet dich, sondern John Ward, der Rancher.«

      Der Häuptling wurde grau im Gesicht.

      »Das kann nicht sein, ›Hellauge‹. Es darf nicht sein.« Seine Stimme klang wie zersprungenes Glas. »Sollte der Häuptling der Chiricahuas Unschuldige getötet, gemartert haben?« Sekundenlang verhüllte Cochise sein Antlitz.

      Jeffords ließ dem Apachen Zeit, sich zu fangen. Erst als der Häuptling den Blick hob, fuhr der Stationsleiter fort: »Rancher Ward hat Lieutenant Bascom davon zu überzeugen gewußt, daß Chiricahuas Wards Jungen und dessen Tiere entführt hatten. Dir ist bekannt, Cochise, daß Ward dich beschuldigte. James Wallace, Charles Culver und Jim Walsh haben dich und deine Familie nicht in Bascoms Falle gelockt. Ich sagte es bereits: Rancher Ward ist der Schuldige.«

      Cochises Gesicht wirkte wie eine Maske.

      Langsam erhob er sich. In voller Größe stand er vor Haggerty und Jeffords, ein stattlicher Mann von 1,85. Seine mächtige Brust hob und senkte sich unter seinen heftigen Atemzügen. Der Glanz seiner Augen schien erloschen.

      Das Schuldgefühl, das ihn zu erdrücken drohte, verwandelte sich plötzlich in kalte Wut. Lodernder Haß stand in seinem Blick, als er wie eine Schlange zischte: »Cochise wird an Lieutenant Bascom und an Ward Rache nehmen. Furchtbare Rache. Sie werden nicht nur den Tod meiner Familie büßen, sondern auch den deiner Helfer, die unschuldig sterben mußten.«

      »Fordere den Zorn der Blauröcke nicht erneut heraus«, versuchte John Haggerty einzulenken. »Was nützt es den Toten, wenn Cochise an Ward und Bascom Rache nimmt? Nichts. Es wird nur immer mehr Opfer geben. Der große Häuptling möge Frieden schließen.«

      »Frieden?« Es klang wie das Fauchen einer gereizten Raubkatze. »Hast du wirklich von Frieden gesprochen, Scout? Cochise wird Weiße und Mexikaner bekämpfen und sie besiegen. Er wird seine Feinde aus Nord und Süd vernichten. Die Erde wird brennen, ›Falke‹, die Bleichgesichter werden im Feuer des Hasses zugrunde gehen.«

      Haggerty schwieg. Es wäre sinnlos gewesen, weitere Worte zu verlieren.

      Tom Jeffords hatte sich erhoben, trat dicht zu Cochise, die Rechte auf dessen Schulter legend.

      »Ich verstehe deinen Schmerz. Zorn und Haß verzehren dich, mein Bruder. Auch ich bin ein Weißer, und trotzdem dein Freund, dein Bruder. Willst du in Zukunft auch mich bekämpfen?«

      »Nein«, kam es über die Lippen des Apachen.

      »Meine Kutschen wurden mehrmals angegriffen«, fuhr Jeffords fort. »Die Fahrer und Passagiere beraubt und belästigt. Einige wurden getötet. Ich lebe vom Postgeschäft, Häuptling. Wenn der Weg immer gefährlicher wird, wenn keine Kutschen mehr fahren, ist die Station am Apachen-Paß wertlos für mich. Ich verliere meine Arbeit, meinen Verdienst. Wovon soll ich leben?«

      »Wovon lebt der rote Mann, ›Hellauge‹?« konterte der Häuptling voller Bitterkeit. »Wir leben von dem, was das Land uns gibt. Und dieses Land, das uns ernährt, wollen die Bleichgesichter uns nehmen.«

      »Ich weiß das alles, Cochise, und gebe zu, daß du recht hast.« Jeffords wurde ungeduldig. Sollte ihr Ritt in die Apacheria wirklich zu nichts führen, sollte er umsonst gewesen sein? »Ich bin aber nun mal ein weißer Mann und lebe von der Post«, erklärte Jeffords. »Und ich bitte dich daher noch einmal um unserer alten Freundschaft willen: laß die Kutschen der Butterfield-Gesellschaft dein Land passieren. Laß die Menschen ohne Angst durch Apachenland ziehen.«

      Es wurde still in Cochises Jacale. Eine lastende, bedrückende Stille. Der Apache verließ nachdenklich die Hütte.

      Er stieg auf einen nahe gelegenen Berg. Er wollte den Großen Geist befragen, um ein Zeichen bitten.

      Konnte es gut sein, die Concords unbehelligt durchs Apachenland rollen zu lassen? Gut oder schlecht für sein Volk? Sie würden nicht nur friedliche Reisende befördern, das war dem Häuptling klar. Es würden auch Glücksspieler, Goldsucher, Revolverschwinger und Outlaws mit schweren Kutschen ins Land kommen. Doch vermochte er, Cochise, die Zeit aufzuhalten? War es nicht so, daß für einen getöteten Weißen, zehn, sogar hundert andere kamen?

      Es waren viele Fragen, die der Chiricahua-Häuptling dem Großen Geist zu stellen hatte.

      Cochise wandte sein Gesicht der Sonne zu, breitete die Arme aus und bat Yusen, den allmächtigen Großen Geist, um Erleuchtung, um ein Zeichen.

      *

      Während Thomas Jeffords und John Haggerty in der Apacheria weilten, hatten Osborne, Tinatra, Kelly und Walker mit den Aufräumungsarbeiten des niedergebrannten Stalles begonnen.

      Die Hitze des Tages hatte wabernd über dem Paß gehangen. Erleichtert fühlten die Männer die Kühle der Abenddämmerung.

      Buck Tinatra, der schlanke Revolvermann, ließ seine Blicke öfter über die Felsschroffen schweifen. Manchmal hielt er in der Arbeit inne, starrte minutenlang zur Straßenbiegung.

      »He, Buck, die Nacht ist zum Träumen da!« rief Osborne ihm zu. »Du tätest besser daran, dich etwas mehr zu sputen. Verdammt, wir wollten doch morgen mit dem Wiederaufbau beginnen. Also los, hilf mir, die letzten Trümmer beiseitezuschaffen.«

      Ohne die Straßenbiegung aus den Augen zu lassen, entgegnete Tinatra mürrisch: »Halt die Klappe, Larry. Kelly kann dir helfen, den Rest der Arbeit zu erledigen. Ich hole meinen Gaul und werde nachsehen, was sich hinter der Biegung tut.«

      Tinatra entfernte sich, ohne auf Osbornes Protest zu achten. Ein Pfiff, und sein Brauner trabte heran. Minuten später ritt der Schwarzhaarige von den Stationsgebäuden weg zur linken Straßenbiegung. Der gewundene Paßweg gewährte keinen weiten Überblick.

      Tinatra ritt eine Felsklippe hoch, starrte im letzten Dämmerlicht des Tages nach Süden. Er blickte in die untergehende Sonne und schloß für einen Moment die Augen, bevor er sie mit der Hand beschattete, um besser sehen zu können.

      Und dann kam es.

      Ein Sechsergespann jagte die gewundene Paßstraße herauf. Die schwere Concord schwankte in rasender Fahrt wie ein schwerfälliges Schiff im tosenden Orkan.

      Acht Blauröcke ritten rechts und links als Flankensicherung.

      Tinatras Augen wurden zu schmalen Schlitzen, sein Mund wurde trocken, seine Kehle eng. Er schluckte.

      Der Kutsche folgte ein Rudel Apachen.

      Mimbrenjos!

      Noch fiel kein Schuß. Noch sah es von fern so aus, als hätten die Indianer ein höllisches Spiel mit den Weißen getrieben.

      Buck Tinatra war ein Revolvermann und Gewehrschütze. Vielleicht mit dem Gewehr nicht so gut wie mit dem Colt. Verglichen mit manch anderen aber immer noch ein Schießkünstler.

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