Apache Cochise Staffel 2 – Western. Frank Callahan

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Apache Cochise Staffel 2 – Western - Frank Callahan Apache Cochise Staffel

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klang wie ein Befehl. Jeffords und Haggerty sahen sich an.

      »Wollen wir?« fragte Jeffords. »Oder sollen wir dem Vetter zeigen, daß wir kein Stroh im Kopf haben und für uns selbst handeln und denken können?«

      »Lassen wir ihm die Illusion, daß wir ihn für einen mächtigen Krieger halten, dessem Wort zwei Bleichgesichter folgen«, antwortete John grinsend. »Wenn uns die Chiricahuas nicht als Kampfgefährten haben wollen, sollten wir uns lieber beeilen, unseren Auftrag zu erfüllen, bevor uns wieder etwas in die Quere kommt.«

      Sie lenkten ihre Pferde herum und ritten in Richtung Bergfeste.

      Hinter den senkrecht aufragenden großen Felsen stiegen Rauchsignale in den klaren Himmel.

      »Unsere Ankunft wird gemeldet«, bemerkte der Scout.

      »Hinter jedem Wacholder- und Eichengebüsch liegen Krieger, John. Im Lager wissen sie längst, daß wir uns nähern. Hoffentlich ist den Squaws der Festbraten gelungen«, sagte Thomas Jeffords und lächelte verschmitzt.

      »Es ist jedesmal dasselbe, wenn ich diese Strecke reite – dasselbe Empfinden, dieselbe Beklemmung. Und doch habe ich das Gefühl, nach Hause zu kommen.«

      John Haggerty sprach die Worte mehr zu sich selbst als zu seinem Begleiter.

      Ihm war zumute, als hätte er ein fremdes Volk verlassen, um zu seinem eigenen heimzukehren.

      Tlainas Bild schwebte ihm vor: ihre verführerisch schöne Gestalt, ihr rabenschwarzes Haar, das ein Gesicht von ungewöhnlichem Liebreiz umrahmte. Es gab keine weiße Frau, die seine Sinne so erregte, sein Herz mit tieferer Zärtlichkeit erfüllt hätte als diese blutjunge Apachin, die ihm ihr Herz geschenkt hatte.

      Haggerty schreckte aus seinen Gedanken auf, als der Postmeister verhalten rief: »Cochise erweist uns eine große Ehre, Freund John. Er schickt Naiche, uns in seine Apacheria zu führen.«

      Haggerty blickte hoch und sah Cochises neunzehnjährigen Sohn, der ihnen entgegenkam. Ein kaum merkliches Lächeln umspielte den schmallippigen Mund des jungen Apachen, als er dem Scout zunickte.

      »Freude wird im Wickiup meines Vaters herrschen über den Besuch seiner Freunde.«

      Seine Augen waren bei diesen Worten auf John Haggerty gerichtet. Als der Scout ebenfalls nickte, wußte Naiche, daß der weiße Mann verstanden hatte.

      Naiche führte Haggerty und Jeffords ins Herz der Apacheria, in ein kleines, baumbestandenes Tal.

      Es war ein längst vertraut gewordenes Bild, das sich John und dem Postmeister bot: spielende Kinder, arbeitende Squaws, Krieger, die sich mit ihren Waffen beschäftigten oder sich unterhielten. Es war schwer, sich vorzustellen, daß diese so friedfertig aussehenden Männer töten und martern konnten.

      Naiche sprang vom Pferderücken, übergab das Tier einer Squaw. Auch Jeffords und Haggerty ließen ihre Pferde in deren Obhut zurück und folgten Naiche zum Jacale seines Vaters.

      Cochise stand abwartend in der Mitte der Hütte, als die beiden Weißen eintraten. Sein Gesicht wirkte verschlossen, sein Blick war finster.

      »Auf den Seelen von ›Hellauge‹ und ›Falke‹ liegen Schatten«, begann der berühmte Häuptling nach Sekunden lastenden Schweigens. »Ihr Kommen ist nicht ein Besuch der Freundschaft. Meine Brüder wollen Cochise um Hilfe bitten.«

      »Der Häuptling der Chiricahuas kann in den Seelen der Menschen lesen«, sagte Thomas Jeffords. »Wir brauchen deine Hilfe. Ein Mädchen wurde von Apachen entführt.«

      »Hier ist kein weißes Mädchen«, erklärte Cochise kurz angebunden. »Sucht es, aber sucht es nicht hier.«

      »Der Gouverneur von Sonora ließ mich durch John Haggerty um deine Fürsprache bitten.« Der Postmeister wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Er kannte Cochises oft abweisende Art. »Auch wenn sich das Mädchen nicht in deiner Apacheria befindet, du bist der Jefe. Du kannst Boten in die Dörfer der Apachen senden, kannst die Herausgabe der Gefangenen fordern.«

      »›Hellauge‹ weiß, daß Cochise den Häuptlingen nichts befehlen kann. Er spare seine Worte.«

      Cochises Haltung den Weißen gegenüber wurde immer abweisender. Um seinen Mund lag ein harter Zug.

      »Wenn ich dich um unserer Freundschaft willen darum bitte…« Jeffords versuchte es ein letztes Mal.

      »Schweig!« fuhr ihn der Apache an. Seine dunklen Augen schossen Blitze, schienen Jeffords zu durchbohren: »Diese Gefangene, von der du sprichst, ist weder deine Squaw noch deine Schwester oder sonstige Verwandte. Du bittest im Auftrag des Einarm-Generals für eine Fremde. Du bittest umsonst, ›Hellauge‹.«

      Schweigen breitete sich aus.

      Vom Kochfeuer warfen Tlaina und Nahlekadeya, Cochises zweite Frau, verstohlene Blicke herüber. Sie flüsterten miteinander, wagten aber nicht, sich in die Unterhaltung einzumischen. Das, was gesagt wurde, war Männersache.

      Tlainas dunkle Augensterne redeten eine deutliche Sprache, wenn sich ihre Blicke mit denen Haggertys trafen. Das Mädchen war voller Ungeduld. Lange, viel zu lange, hatte es warten müssen.

      Als Nahlekadeya den Gästen ein wohlschmeckendes Gericht reichte, lockerte sich die Spannung etwas.

      Endlich wagte auch Tlaina, John anzusprechen.

      »Viele Monde sind vergangen, seit ›Falke‹ die Jacales der Chiricahuas aufsuchte.« Leichter Vorwurf klang aus ihren Worten.

      »Mein Herz war immer hier«, beteuerte der Scout. »Konntest du fühlen, wie nah ich dir war?«

      »Ja. Aber Tlaina wünscht, du mögest hier sein – für immer. Mögest in den Jacales der Chiricahuas wohnen, nicht mehr in den Häusern der Bleichgesichter oder hinter den Palisaden eines Forts.«

      »In deinem Jacale?« John fragte es leise, nur für das Mädchen hörbar. »Wünscht Tlaina, ich möge in ihrem Jacale wohnen?«

      Sie nickte leicht, wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Die Zeit, mit dem weißen Pfadfinder länger zu reden, war noch nicht gekommen. Vieles mußte noch zwischen ihrem Bruder und den beiden Männern, die er Freunde nannte, besprochen werden.

      Nahlekadeya aber sah wohl die sprechenden Blicke, die die beiden jungen Menschen, der weiße Mann und das rote Mädchen, wechselten, wenn sie sich unbeobachtet glaubten. Still lächelte die Frau vor sich hin.

      Es ist gut, wenn Männer nicht nur an Kampf denken, dachte sie befriedigt. Es sichert die Zukunft eines Volkes.

      *

      Zuerst hatte Häuptling Cochise schweigend verharrt. Dann trank er mit den Freunden Tizwin, jenes aus Maiskörnern zubereitete Getränk, mit dem sich die Apachen bei ihren Festen vollaufen ließen.

      Cochise und seine zwei Besucher tranken nur mäßig, unterhielten sich über belanglose Dinge und schwiegen erneut.

      Haggerty und Jeffords warteten nun darauf, daß der Häuptling das Gespräch wieder auf die Gefangene brachte. Er war älter und ihr Gastgeber. Es geziemte sich nicht, als erste zu sprechen. In den Augen der Indianer wäre es ein grober Verstoß gegen die guten Sitten gewesen, hätte

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