Apache Cochise Staffel 2 – Western. Frank Callahan

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Apache Cochise Staffel 2 – Western - Frank Callahan Apache Cochise Staffel

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Pleite, Sir.« Der Scout schüttelte bedauernd den Kopf. »Der Jefe behauptet, das Mädchen sei nicht in seiner Bergfeste. Und er könne keinem Häuptling befehlen, Gefangene freizugeben. Er war sogar ausgesprochen unfreundlich, mürrisch. Es gab Augenblicke, da hatte ich das verdammt unangenehme Gefühl, daß meine Kopfhaut sich lüftete.«

      »Es ist also genau dasselbe wie damals bei dem Halbblutsohn von Wards Frau. Cochise wird beschuldigt, einen Gefangenen zu haben, streitet das ab, kann oder will aber nicht bei seinen verwandten Stammesbrüdern eingreifen. Haggerty, es ist zum Haareausraufen.«

      »Überlassen Sie das mit den Haaren lieber den Skalpjägern und unseren roten Vettern«, entgegnete John mit Galgenhumor. »Wie dem auch sei, ich glaube dem Häuptling. Cochise ist kein Lügner. Die Señorita befindet sich nicht in seinem Lager, Sir.«

      »Und was soll ich nun dem Gouverneur von Sonora berichten, Mr. Haggerty? Daß der Kommandeur sämtlicher Truppen des Südwest-Territoriums in Arizona unfähig ist, einem Apachenhäuptling eine Gefangene abzuhandeln?«

      »Erzählen Sie ihm lieber, Ihr Chiefscout sei ein lausiger Vermittler, eine Flasche, Sir.« John zog ein unglückliches Gesicht. »Es tut mir leid, General. Sie wissen, wie es mich nervt, wenn eine Mission scheitert.«

      »Well. Lassen wir das Thema vorläufig.« Howard erhob sich, ging unruhig im Zelt auf und ab. John Haggerty mußte diesen Offizier immer wieder bewundern. Trotz der sichtbaren Nervosität bewahrte Oliver Howard seine soldatische Haltung, zeigte keinerlei Schwäche. Kein Außenstehender hätte annehmen können, der General mache sich Sorgen. Nur wer ihn gut kannte, wie Haggerty, konnte sich in etwa vorstellen, wie es in dem Mann aussah.

      Howard hielt in seiner Wanderung inne, blieb dicht vor dem Scout stehen und sah ihn lange an.

      »Wissen Sie, was sich seit Ihrer Abwesenheit alles hier ereignet hat, Haggerty? In Tombstone hat ein zorniger, ehemaliger Bürgerkriegscaptain einen Haufen ebenso zorniger Leute um sich geschart und das sogenannte Frontier Bataillon gegründet. Eine Art Bürgerwehr, eine Miliz. Und mit diesem Haufen kämpft Bill Freeman gegen die Apachen. Die Bürger von Tombstone wollen nicht auf die Hilfe der Armee warten, sie wollen ihre Stadt selbst verteidigen. Well, dagegen wäre nichts einzuwenden. Schlimm aber ist, daß die Männer dieser Miliztruppe von Verteidigern zu Angreifern wurden. Verstehen Sie, was das bedeutet, Haggerty? Diese Männer jagen Apachen. Und liefern denen dadurch Anlaß, ihrerseits über Weiße herzufallen. Es ist ein Teufelskreis. Wir werden bald einen blutigen Indianerkrieg am Hals haben. Ich fürchte, Sie werden Ihren roten Freund dort oben in den Mogollons in nächster Zeit kaum besuchen können. Ihre Mission müssen wir als gescheitert betrachten – leider.«

      Was ihm Corporal Wagoner berichtet hatte, fand Haggerty durch General Howard bestätigt.

      »Die Zukunft dieses Landes sieht demnach recht düster aus.« John Haggerty sagte es mehr zu sich selbst als zu seinem Vorgesetzten. Und er dachte dabei an seine eigene Zukunft, an seine Wünsche, die um Tlaina, Cochises Schwester, kreisten. »Soll ich es noch einmal versuchen, Sir, bevor es richtig losgeht?« fragte er dann. »Soll ich noch einmal allein, ohne Jeffords, zur Bergfeste reiten?«

      Howard wischte mit der Hand durch die Luft.

      »Sie wollen wohl um jeden Preis das Geld fürs Haarschneiden in Zukunft sparen, eh? Ich sagte Ihnen bereits, daß Sie mir mit Ihrem Schopf besser gefallen. Sie bleiben hier, Mr. Haggerty. So leid es mir auch um das Mädchen und dessen Familie tut. Ich möchte Sie nicht von der Liste meiner Scouts streichen müssen. Begreifen Sie doch endlich, wie ernst die Situation ist, Haggerty. Wenn es richtig losgeht, gibt niemand mehr Pardon. Auch wenn zwei Männer vorher Freunde waren.«

      »Ich bin nicht…«, begann John, doch General Howard schnitt ihm kurzerhand das Wort ab.

      »Nicht Cochises Freund, ich weiß. Sie sind nicht sein Freund und Bruder. Sie sagten es schon mindestens hundertmal. Und wenn Sie es auch tausendmal bestreiten, sein Feind sind Sie jedenfalls auch nicht. Lassen wir das, Scout. Es führt zu nichts. Es geht darum, daß Sie begreifen, wie sehr sich die Lage in den Tagen Ihrer Abwesenheit zugespitzt hat. Wie oft wollen Sie noch, daß ich mich wiederhole? Sie möchten anscheinend die Augen vor der Wirklichkeit verschließen. Das hat keinen Sinn. In dieser Ecke der Vereinigten Staaten wird bald die Erde brennen, wie Ihr Fr… Äh, wollte sagen, wie der Jefe es so schön formuliert hat. Er hat es richtig vorausgesehen, der rote Vetter.«

      Haggerty lächelte. Howards Rückzieher machte ihm Spaß.

      »Genau, Sir. Unser roter Vetter. Ihrer Meinung nach war also die Idee mit der Miliz nicht sehr glücklich. Sie sähen es lieber, wenn die Bürger sich auf die Hilfe der Army verließen, statt zu eigenen Maßnahmen zu greifen, Sir?«

      »Genau. Sie sollten sich jetzt ein paar gute Tage gönnen, John, bevor es zu spät dazu ist und die Armee Sie wieder benötigt. Nehmen Sie Urlaub und schlafen Sie sich aus.«

      »Danke, Sir. Ich werde nach Tombstone reiten und mich mit Tom Jeffords treffen. Sollten Sie mich vorzeitig benötigen, Sir, Ihr Bote findet mich an der gewohnten Adresse.«

      John Haggerty trat nachdenklich aus dem Zelt. Er wollte ein, zwei Stunden ruhen und sich gegen Abend auf den Weg nach Tombstone machen. Der Scout machte ein düsteres Gesicht. Und genauso düster waren seine Gedanken.

      *

      Kaum hatten Jeffords und Haggerty die Bergfeste verlassen, rief Cochise seine Krieger zusammen.

      »Ich gab dem Weißen vom Apachen-Paß mein Wort, daß die rollenden Wickiups der Butterfield Overland ungehindert unser Land passieren können.« Der Jefe lächelte spöttisch. »Aber ich versprach nicht, keinen Raubzug mehr nach Mexiko zu unternehmen.«

      Die Umstehenden lachten. Der Häuptling fuhr fort: »Wir wollen also reiten, meine Brüder. Unsere Kinder und Alten brauchen kräftige Nahrung, unsere Frauen und jungen Mädchen wollen Schmuck und Stoffe für Kleider.«

      Begeisterte Rufe wurden laut. Bald war die ganze Apacheria auf den Beinen. Trotz der frühen Stunde waren die Männer bald zum Ritt bereit.

      Ein hagerer, auffallend großer junger Mann trat zu Cochise.

      »Darf ich mitreiten, Häuptling?«

      Cochise musterte ihn nachdenklich skeptisch. Der junge Mann war kein starker Krieger, kein Muskelprotz, oft kränklich und wurde daher meist von allen gefährlichen Aktionen ausgeschlossen. Dafür besaß er ein hohes Maß an Intelligenz.

      »Warum möchte Keeta uns gerade auf diesem Streifzug begleiten?« wollte der Jefe wissen. »Es gibt keine

      Skalps zu holen. Wir werden nur die Reichen mit unserm Besuch beglükken«, antwortete Cochise lächelnd.

      Keeta blickte verlegen.

      »Mein Vater hat mir erzählt, drüben gäbe es schöne Mädchen«, sagte er schüchtern. »Der Häuptling weiß, daß Keeta nicht leicht eine junge Squaw bekommt. Die Mädchen wollen starke, mutige Männer, Krieger, die ihnen reiche Beute heimbringen. Mein Vetter sagt, die Mexikanerinnen seien nicht wählerisch, sie nähmen jeden Mann. Deshalb möchte ich dabeisein, Häuptling, um mir ein Mexikanermädchen mitzubringen.«

      »Eines rauben wäre wohl richtiger gesagt«, entgegnete Cochise. »Höre, Keeta. Wir wollen zwar reiche Beute machen, ob wir aber Frauen und Mädchen entführen, das steht nicht fest. Wir werden sehen, wenn wir dort sind. Dazu brauchst du aber nicht mitzureiten, Keeta. Bringen wir Mexikanerinnen mit, werden sie erst hier zugewiesen, das weißt du. Es wird alles seine Ordnung haben.

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