Apache Cochise Staffel 2 – Western. Frank Callahan
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»Warum kommt dieser Captain nicht mit einer starken Patrouille her und holt seine Braut ab?« warf Tinatra ein. »Mann, ich an seiner Stelle hätte keine ruhige Minute mehr, wüßte ich das Mädchen hier am Paß.«
»Er ist nicht der Kommandeur des Forts«, sagte Geoffrey. »Wenn der Reiter, den ich losschickte, um von dem Überfall zu berichten, durchkam, wird man von Fort Bliss aus eine Patrouille in Marsch setzen, nehme ich an.«
»Und wenn dieser Bote nicht durchkam, eh?« Buck Tinatra fühlte, wie ihn die Sorge um Hester Hattings quälte. Er fragte sich, wie wohl Thomas Jeffords gehandelt hätte, wäre er hier gewesen.
Er ist aber nicht hier, dachte der Revolvermann, und diesmal mußt du allein entscheiden, Buck Tinatra.
Der Wunsch, dem Mädchen in Gefahr nahe zu sein, es zu beschützen, siegte über das Pflichtgefühl als Posthelfer.
»Wann gedenken Sie loszureiten?« fragte Tinatra den Sergeant.
»Morgen in aller Frühe, wenn sich alle ausgeruht haben.«
»Ich werde Sie begleiten.« Tinatra hatte sich entschieden. »Wenigstens so weit, bis wir auf Soldaten aus Fort Bliss stoßen.«
»Mann, Buck, du bist verrückt«, schimpfte Larry Osborne. »Tom wird nicht von deiner Eigenmächtigkeit begeistert sein.«
»Bin ich selbst nicht«, brummte Tinatra, »aber der Gedanke, die Blaubäuche allein mit der Lady losziehen zu lassen, Larry, der läßt mich nicht zur Ruhe kommen.«
Osborne starrte den Freund durchdringend an, dann pfiff er durch die Zähne.
»Verstehe«, sagte er grinsend.
»Nichts verstehst du«, fauchte Tinatra. »Du bist ein Strohkopf, Larry.«
»Ich glaube, du hast bereits einen anderen Mann so tituliert.« Osborne lachte und brachte sich vor Tinatras zupackender Faust in Sicherheit.
*
Am nächsten Morgen brachen sie auf. Fast zur gleichen Zeit preschte eine Patrouille unter Führung des blutjungen Hauptmanns Markus Lane aus Fort Bliss.
Nebel hüllte das Land ein, ließ die Konturen der Berge und Felsmassive nur schemenhaft erscheinen.
Es war lausig kalt, die Soldaten froren. Die Vorstellung, daß irgendwo Apachen lauerten, trug nicht dazu bei, die Stimmung zu heben.
Captain Markus Lane war sichtlich nervös, unsicher. Ihm fehlte die Erfahrung, die ein Mann nun einmal in einer solchen Situation brauchte.
Nur ungern hatte der Kommandeur dem jungen Offizier die Führung der Patrouille übertragen. Lane jedoch hätte sich in seiner Ehre gekränkt gefühlt, wäre die Wahl des Majors auf einen anderen Offizier gefallen, der
Lanes Braut vom Apachen Paß abholen sollte. So konnte der Kommandant von Fort Bliss nichts weiter tun, als dem unerfahrenen Offizier wenigstens einen seiner alten Haudegen mitzugeben: Sergeant Namarra. Der war klug genug, seine Ratschläge dem Captain so beizubringen, daß es nachher aussah, als stammte die Entscheidung von Lane.
Und Markus Lane war unerfahren genug, Namarras Manöver nicht zu durchschauen.
Lane und Namarra ritten an der Spitze der Patrouille, ihnen eine Meile voraus der Scout. Namarra hatte darauf bestanden, einen der Pfadfinder mitzunehmen, obwohl Lane eingewandt hatte, es gäbe ja nichts auszukundschaften, er wolle lediglich seiner Braut entgegenreiten.
Namarra hatte dem Offizier erklärt, eine Patrouille ohne Scout gliche einer Herde ohne Leittier. Und er wolle doch gewiß einen guten Eindruck auf seine Braut machen.
Während des Rittes blickte Sergeant Namarra verstohlen auf seinen jungen Vorgesetzten. Sorge drückte die Miene des Offiziers aus, aber auch eiserne Entschlossenheit.
»Da ich Sie für einen einsichtigen Mann halte, werden Sie wahrscheinlich anordnen, die Pferde einige Meilen in Trab fallen zu lassen und dann eine Pause einzulegen«, sagte der Sergeant. »Wir müssen jeden Moment mit einem Überfall rechnen, Sir. Und müde Pferde taugen in Augenblicken der Gefahr nichts. Und Apachenponys sind flinke Renner. Aber das wissen Sie wohl besser als ich.« Der Sergeant war ein guter Diplomat. »Sagen Sie mir, wann Sie eine Rast einzulegen gedenken, Sir. Ich gebe Ihren Befehl dann an die Männer weiter.«
Namarra sah, wie Markus Lane schluckte. Sein glattes Gesicht drückte Verwunderung aus. Sekundenlang schien er verwirrt zu sein und zu überlegen. Dann hatte er sich gefangen.
»Ah ja, natürlich, Sergeant. Ich war in Gedanken und vergaß die Zeit. Nach zwei Meilen sind wir bei dem kleinen Cottonwood-Wald. Dort lassen Sie die Leute absitzen.«
Lane hatte kaum ausgesprochen, als er den Scout entdeckte, der in voller Karriere zurückgeprescht kam. Vor dem Captain parierte er sein Pferd.
»Sir, Mimbrenjos!« kam es keuchend über die Lippen des Kundschafters. »Sie liegen auf den Canyonrändern über der Schlucht und warten sicherlich darauf, daß wir erscheinen.«
»Sie können doch unmöglich schon bis zum Canyon geritten sein, Scout. Kennen Sie die Gegend nicht mehr, oder wollen Sie uns auf den Arm nehmen?« fauchte Lane.
»Ist doch klar, daß ich nicht so weit kam«, verteidigte sich der Scout, ein ledergesichtiger Typ mittleren Alters, erfahren geworden auf unzähligen Patrouillenritten. »Genau dort hinten, wo die Straße eine Biegung macht, kam mir ein Reiter im Galopp entgegen, Sir. Eben dieser Mann machte mir die wenig erfreuliche Mitteilung. Er verstand übrigens nicht, wieso ihn die Mimbrenjos ungeschoren hatten passieren lassen. Zumal er sie erst sah, als…«
»Was genau erzählte Ihnen der Mann?« unterbrach Lane ihn. »Es könnte ebensogut eine Falle sein. Wiederholen Sie seine Worte, Scout! Und zwar exakt, wenn ich bitten darf.«
»Er kam wie der Leibhaftige angesaust«, berichtete der Scout, »zügelte seinen abgehetzten Gaul erst, als er mich sah. Wortwörtlich sagte er: ›Sie sind Armeescout, Mister, eh? Das sehe ich an Ihrer Kleidung. Reiten Sie so schnell wie möglich zu Ihren Leuten zurück, und berichten Sie Ihrem Patrouillenführer, daß auf den Canyonrändern fünf Meilen hinter mir Mimbrenjos lauern. Warum sie mich durchließen, ist mir schleierhaft, zumal ich sie erst bemerkte, als ich mitten im Canyon steckte, und sie mich wie einen Hasen hätten abknallen können. Die müssen auf irgend jemand warten!‹ So sagte der Mann, Sir, Captain. Dann ritt er wie von Furien gehetzt nach Westen.«
Markus Lane war blaß geworden.
»Hester«, flüsterte er erstickt, »mein Gott! Die Soldaten sind sicher schon mit meiner Braut vom Apachen-Paß aufgebrochen. Großer Lord im Himmel. Was sollen wir jetzt machen, Sergeant Namarra?«
Um dessen Lippen spielte ein vages Lächeln. Es war zum erstenmal, seit er den jungen Lane kannte, daß der Offizier ihn direkt um einen Rat fragte. Nach kurzem Nachdenken schlug er vor:
»Wir reiten wie vorgesehen bis zum Cottonwood-Wald. Dort können uns die Mimbrenjos noch nicht entdecken. Danach müssen wir uns möglichst unbemerkt und leise an den Feind heranschleichen. Wenn ich sage leise, Captain, dann meine ich so leise wie ein liebeskranker Kater, der das angebetete Katzenfräulein anschleicht. Und nicht wie eine Herde Elefanten im Busch. Die Pferde werden natürlich am Zügel geführt. Und jeder sorgt dafür, daß sein Pferd die Futterluke nicht aufreißt und nach Artgenossen schreit, die keine