Apache Cochise Staffel 2 – Western. Frank Callahan

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Apache Cochise Staffel 2 – Western - Frank Callahan Apache Cochise Staffel

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denke, wir werden uns verstehen«, sagte Maria leise. »Das Schicksal hat es gewollt, daß wir zusammenkommen. Mein geldgieriger Onkel wollte mich an seinen alten, hartherzigen aber reichen Freund verkuppeln. Der Überfall durch eure Krieger auf die Hazienda war sozusagen meine Rettung. Denn ich hätte dem Onkel gehorchen müssen.«

      »Auch mich zwingt man dir als Ehemann auf«, gab Keeta ihr zu verstehen. Er war ein sanfter Typ, und das Mädchen tat ihm leid.

      »Du bist jung und hübsch und gefällst mir.« Maria sah ihn offen an. »Und ich glaube, du bist ein guter Mensch.«

      »Vielleicht hast du recht, aber ich bin krank und kein starker, mutiger Krieger«, kam es leise von seinen Lippen. »Keine Apachin hätte mich genommen. Ich bin kein guter Jäger, jedoch könnte sich keine Squaw meiner Tapferkeit rühmen.«

      »Ich will einen Ehemann, keinen Helden«, sagte Maria mit Nachdruck. »Männer, die mit der Kraft ihres Körpers protzen oder mit ihren Reichtümern prahlen, sind mir zuwider. Ich schätze mehr die Weisheit und Güte eines Mannes.«

      Das Lächeln, mit dem Keeta ihre Worte quittierte, war voller Wärme und Zuneigung.

      Das Zusammenfinden der beiden jungen Menschen so verschiedener Herkunft war für Cochise ein erneuter Beweis dafür, daß zwischen beiden Rassen die Möglichkeit bestand, neben- und miteinander zu leben, wenn beide Seiten es wollten.

      Daß es der Mehrzahl der Weißen an gutem Willen dazu fehlte, davon war der Häuptling überzeugt.

      Keeta und Maria aber besaßen diesen guten Willen und durften glücklich sein.

      *

      Während John Haggerty sich auf den Weg nach Tombstone machte und Cochise von seinem Beutezug nach Mexiko zurückgekehrt war, rollte ein Wagenzug durch die Gila-Wüste.

      Es war eine beschwerliche Fahrt. Denn die sechs Murphy-Fahrzeuge waren hoch beladen mit Waren, die aus Santa Fé nach Tombstone gebracht wurden. Dort warteten die Storekeeper bereits ungeduldig auf die kostbare Ladung.

      Die schwerfälligen Wagen, von je vier Ochsen gezogen, kamen nur langsam voran. Sie waren viel langsamer als die leichteren Conestogas, die Planwagen, die von Pferden gezogen wurden und wegen ihrer Schnelligkeit Prärieschoner genannt wurden. Weil man sie mit den wendigen Seglern, den Schonern, verglich.

      Mark Billings, der Treckführer, war ein erfahrener Mann. Schon viele Wagenzüge hatte er durch das Land geführt. Schon manchen Kampf mit Indianern und Desperados hatte er durchgestanden. Seiner Kaltblütigkeit und Erfahrung verdankten viele, daß sie noch am Leben waren.

      Die Ochsen stampften durch den trockenen Wüstensand und prusteten. Die Fahrer fluchten, knallten mit den Peitschen. Die Tiere blieben stupid. Zu mühselig war das Stapfen durch den Sand, zu schwer die Ladung der Murphys.

      Die Männer fieberten dem Ende der Fahrt entgegen. Denn in Tombstone wartete nicht nur das Vergnügen auf sie, sondern eine Menge harter Dollars, wenn sie ihre Waren verkauft hatten.

      Sie wußten aber auch um die Gefahr, die stets gegenwärtig war: Indianer und weiße Banditen.

      Allein, die Männer vertrauten ihrem Treckführer, seiner Erfahrung, seiner Unerschrockenheit.

      Mark Billings ritt neben dem vordersten Murphy. Von Zeit zu Zeit trieb er sein Pferd zum Galopp an, preschte los und erkundete die vor ihnen liegende Strecke.

      Bis Tombstone waren es noch genau 25 Meilen.

      »Bald haben wir es geschafft«, rief Billings dem Fahrer des vordersten Murphy zu. »Dies ist die letzte Etappe, Leute.«

      »Aber auch die gefährlichste«, gab der Mann auf dem Wagenbock zurück. »Mr. Billings, mein Skalp juckt, und ich habe ein flaues Gefühl im Magen. Das ist kein gutes Zeichen.«

      »Schlechte Medizin«, feixte Billings. »Das gibt sich bei einem Doppelstöckigen, sobald wir in Tombstone sind.«

      »Wenn dieses verdammte Nest nur einen andern Namen hätte«, rief der Fahrer. »Wie kann man eine Stadt ›Grabstein‹ nennen. Einfach makaber, so was.«

      Billings zeigte beim Lachen zwei Reihen prachtvoller Zähne. Er jagte erneut dem Wagenzug voraus.

      Seine Blicke gingen rundum, suchten die Umgebung ab. Trotz seiner Aufmerksamkeit sah er nicht die dunklen Augenpaare, die ihn beobachteten, den Wagenzug längst ausgemacht hatten und ihm wie unsichtbare Schatten gefolgt waren.

      Mark Billings ritt zum Treck zurück. »Noch fünf Meilen, dann legen wir eine Rast ein«, rief er John Bourke zu. »Schätze, wir können sie alle brauchen.«

      Die Männer trieben die Gespanne zu größerer Eile an. Eine Rast war allen willkommen. Daß das Unheil sich über ihnen zusammenbraute, ahnten sie nicht.

      In einiger Entfernung spielte der unsichtbare Wüstentelegraf der Apachen.

      Spiegel reflektierten in der Sonne, gaben den entfernter wohnenden Stammesbrüdern Zeichen, kündeten das Herannahen des Wagentrecks.

      Tamtams gaben die Nachricht weiter, bis sie zu Cochise in die Bergfeste vordrang.

      Buck Tinatra ritt neben der Kutsche. Er wollte, wenn sie in Gefahr gerieten, in der Nähe des Mädchens sein.

      Neben ihm ritt Sergeant Geoffrey. Die übrigen Soldaten hielten sich links, vor und hinter der Concord.

      Tinatras Augen blicken wachsam wie die eines alten, erfahrenen Wolfes. Und er kannte die Gegend, wußte, wo die günstigste Stelle für einen Überfall war.

      Bereits zwei solcher Stellen hatten sie passiert, ohne daß etwas geschehen war.

      Buck Tinatra traute dem Frieden jedoch nicht, weil er den Mimbrenjos nicht traute. Schon gar nicht ihrem Häuptling Victorio.

      »Der Canyon«, murmelte er vor sich hin, »ist der ideale Platz für eine Falle. Oben auf den Rändern können Wachtposten liegen. Und das tief eingeschnittene Tal ist dicht genug bewachsen, um einer Horde Krieger Deckung zu bieten. Verdammt!«

      »Lassen wir die Tiere etwas verschnaufen«, rief Tinatra dem Sergeant zu, »damit sie Kraft sammeln und nachher besser laufen, wenn’s drauf ankommt, wenn’s um unsere Skalps geht.«

      »Sie denken an einen Überfall?« Geoffrey wußte die Antwort, bevor Tinatra nickte.

      »Dort vorn, der Canyon«, erwiderte Buck, »eine wahre Mausefalle. Schade nur, daß wir nicht die Katzen sind, sondern die Mäuse.«

      Sie ritten zwei Meilen leichten Trab. Auch die Kutschpferde liefen verhaltener. Denn gerade auf die Schnelligkeit des Gespanns kam es bei einer Verfolgung an.

      »Karabiner schußbereit machen! Säbel raus!« befahl Geoffrey seinen Leuten. »Richtet euch auf einen Überfall ein! Wenn’s passiert, dann ab durch die Mitte. Wir brechen durch.«

      Eine halbe Meile noch, dann hatten sie den Canyon erreicht.

      In diesem Augenblick erscholl der Kriegsschrei der Mimbrenjos. In der Kutsche kreischte Hester gellend vor Angst.

      »Wenden, Mann!« brüllte Tinatra gegen den Fahrtwind dem Fahrer auf dem Kutschbock zu. »Wenden, noch können Sie es!«

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