Die sexuellen Gefälligkeiten der Lady Julie | Erotischer Roman. Johanna Söllner

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Die sexuellen Gefälligkeiten der Lady Julie | Erotischer Roman - Johanna Söllner Erotik Romane

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erschossen.«

      Mir sackt das Herz in die Hose. Ein Menschenleben scheint nicht viel wert zu sein. Der Major wendet sich an uns:

      »Na los, dann wollen wir mal. Hoch mit euch. Wollt ihr noch mal mit einem Priester sprechen, bevor es zu Ende geht?«

      Wir schütteln nur den Kopf. Man zerrt uns nach draußen. Laute Befehle werden gebrüllt. Trommelwirbel setzt ein. Uns werden die Augen verbunden. Und so werden wir hinausgeführt in den Innenhof. Ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten. Meine Knie sind ganz weich. Dann führt man uns zu zwei Pfosten. Wir werden daran angebunden. Noch mal Gebrüll. Jede Faser meines Körpers schreit, lehnt sich gegen dieses Schicksal auf.

      »Nein, bitte nein ... Ihr macht einen Fehler ...«

      Habe ich das jetzt laut gerufen? Ich weiß es nicht. Der Trommelwirbel wird lauter. Es dröhnt in meinen Ohren. Das Blut pulsiert wie wild. Meine letzten Sekunden auf dieser Erde. Jemand schreit: »Achtung«, und dann bricht der Trommelwirbel ab. »Legt an«, und ich weiß, der nächste Befehl wird lauten: »Gebt Feuer.« Dann werde ich nur noch ein Haufen totes Fleisch sein. Und ich wollte doch leben ... Wie bin ich nur in diese Sache hineingeraten? Ich habe bereits mit allem abgeschlossen, als ich plötzlich ein lautes »Halt« höre. Ich vernehme Schritte und jemand löst die Binde vor meinen Augen. Um mich herum sehe ich im Karree die ganze Truppe stehen. Und vor mir sieben Soldaten mit ihrem Gewehr im Anschlag. Vor mir dieser Oberst von vorhin.

      »So, Madame, jetzt haben Sie gesehen, dass wir mit Spionen kurzen Prozess machen. Jetzt sollten wir uns einmal unterhalten. Sie werden mir alles erzählen, was ich wissen will. Sonst stehen Sie in Kürze wieder hier. Und dann werde ich die Exekution durchführen lassen.«

      Und er ordnet an, mich wieder zurück in das Gebäude zu schaffen. Meine Gedanken rasen, ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Ich bin völlig durch den Wind. Habe ich noch eine Chance? Haben wir noch eine Chance? In diesen nächsten zehn Minuten wird sich entscheiden, ob ich leben darf oder sterben muss. Und allein diese Erkenntnis lässt mich jede Kraft verlieren. Sie setzen mich auf einen Stuhl, denn ich bin zu schwach, um stehen zu können.

      »Also, was ist deine Aufgabe?«

      Der Oberst umkreist mich wie ein Raubvogel seine Beute. Ich versuche zu sprechen, doch mir versagt die Stimme. Man reicht mir ein Glas Wasser. Gierig schlucke ich das kühle Nass. Und dann erzähle ich ihm mit stockender Stimme meine Geschichte. Dieselbe, die ich auch den französischen Generälen aufgetischt habe. Nur die Sache mit dem französischen Entsatz-Heer lasse ich weg. Dann bin ich fertig. Er sagt kein Wort. Streicht sich mit seinen Fingern den sorgsam gepflegten Bart glatt. So als ob ihm dies beim Nachdenken helfen würde.

      »Wissen Sie, Lady Julie. Ich glaub’ Ihnen kein Wort. So einen blühenden Unsinn habe ich selten gehört. Sie sind dumm. Sehr dumm sogar. Ich möchte die Wahrheit wissen. Und nicht irgendeinen Blödsinn von wegen Verwandte des englischen Königs. Also ... Haben Sie mir etwas zu sagen? Und überlegen Sie gut. Ich lasse mich nicht noch einmal anlügen.«

      Und so sprudelt alles aus mir heraus. Meine verrückte Idee mit der Reise um die Welt, um das Leben und die Liebe kennenzulernen. Ich lasse nichts aus. Nichts. Nicht das Erlebnis in Montmartre, nicht unsere verzweifelten Versuche, aus dem belagerten Paris herauszukommen, nicht meine wilde Räuberpistole, die ich den Franzosen aufgebunden habe. Und ich verschweige ebenso nicht meinen sogenannten Auftrag, zur Ost-Armee der Franzosen zu gehen. Doch auf Knien bettle ich ihn an, mir zu glauben, dass ich einzig und allein nach Süden will. Nach Süden, nach Marseille. Um dieses verdammte Land so schnell wie möglich verlassen zu können. Als ich geendet habe, schlage ich die Hände vors Gesicht. Ich habe mein Blatt aufgedeckt. Alles. Ich habe alles gesagt. Wenn er mir glaubt, dann habe ich vielleicht mein Leben gerettet. Und das von James. Und wenn nicht? Dann wird Nancy nie einen Brief von ihrer besten Freundin Julie erhalten. Niemand wird je erfahren, wo man uns verscharrt hat. Zwei namenlose Spione – von den Deutschen erschossen.

      »Das ist so verrückt ... Es könnte sogar wahr sein, so verrückt ist das. Was soll ich nur mit Ihnen machen, Madame? Sie haben gerade eben zugegeben, dass Sie einen Auftrag des französischen Generalstabs haben. Dafür müsste ich sie töten lassen. Doch irgendwie glaube ich Ihnen, dass Sie die Franzmänner austricksen wollten. Genau so wie Sie es bei mir versucht haben.«

      »Wie kann ich Ihnen beweisen, dass ich, dass James und ich harmlos sind?«

      Und dann habe ich eine Idee.

      »Sagen Sie, Herr Oberst ... Glauben Sie mir, dass ich Lady de Abbeyville bin?« Er nickt.

      »Gut ... Ich bin also diese verrückte englische Lady. Eine verrückte junge Frau, die die Liebe auf der ganzen Welt kennenlernen will. Und eine vornehme englische Lady aus dem Adel käme nie auf den Gedanken das zu machen, was ich getan habe. So eine käme auch nie auf den Gedanken, Ihnen das vorzuschlagen, was ich Ihnen jetzt anbieten will. Ich will Ihnen beweisen, dass meine Geschichte stimmt.«

      Er steht neben mir, starrt mir direkt in die Augen. Ich darf den Blick jetzt nicht senken. Ich muss dem stahlharten Blick nun standhalten.

      »Sie werden mich heute Abend ficken. Denn ich werde mit Ihnen um mein Leben ficken. Ich werde mich Ihnen bedingungslos unterwerfen. Sie werden mir zeigen, wie ein deutscher Oberst Liebe mit einer Gefangenen macht. Und dann lassen sie mich und meinen Begleiter laufen. Ich will nach Süden. Verstehen Sie?« – »Madame ... Sie sind verrückt.«

      »Nein, ich bin lediglich verrückt nach dem Leben und der Liebe. Aber wenn Sie das meinen. Dann ja ... Dann bin ich verrückt. Lassen Sie es mich beweisen.« – »Gut. Ich bin einverstanden.«

      Er schickt sich an zu gehen.

      »Und mein Begleiter?«

      »Keine Sorge. Wir werden ihn sicher verwahren. So lange bis Sie mir bewiesen haben, dass Sie keine Spionin sind.«

      ***

      Sie haben mich in einen Keller eingesperrt und mir ist kalt. Schließlich holen sie mich. In mir tobt dieser Zwiespalt. Bei meinen letzten Liebesabenteuern war immer ich die treibende Kraft. Ich wollte es. Mein Körper wollte es. Jetzt bin ich die Getriebene. Ich muss es tun. Ich bin nicht die Geliebte. Vermutlich hat er nicht einmal Achtung vor mir. Doch ich kann mich nicht weigern. Mein Leben, unser Leben hängt davon ab. Ficke ich gut, dann sind wir gerettet. Befriedige ich ihn nicht ... Ich wage gar nicht, daran zu denken. Mein Begleiter klopft, öffnet die Tür und stößt mich ins Zimmer. In der Mitte des etwa 25 qm großen Raums steht ein Bett. Auf der Seite ein Schrank, daneben eine Kommode mit einem Stuhl.

      »Ausziehen!«

      Ein Befehl wie auf dem Kasernenhof. So wie: »Still gestanden!« Wortlos komme ich der Anordnung nach. Schnell ... ohne zu zögern. Ich zittere vor dem, was mich erwartet. Doch ich bin machtlos. Ich habe mich selbst in seine Gewalt begeben. Das ist mehr als ein normaler Fick, bei dem ein Mann mit einer Frau zusammen ist. Ich weiß, dass mich der Tod erwartet, wenn ich ihm keine Lust bereite. Um mich geht es nicht. Gar nicht. Es wird nicht danach gefragt, ob ich selbst Erfüllung finde. Ich muss ihm beweisen, dass eine irre englische Lady zu allem bereit ist. Zu wirklich allem. Ich wage nicht, weiterzudenken. Schließlich stehe ich nackt vor ihm. Er setzt sich auf den Stuhl.

      »Stiefel ausziehen!«

      Er sagt es wieder so herrisch. Nicht etwa: »Zieh mir die Stiefel aus.« Nein. Einfach kurz und knackig. Militärisch. Er streckt mir seinen linken Fuß entgegen. Und ich ziehe daran. Aber vergeblich.

      »Dummkopf! Hinknien!«

      Ich muss mich vor ihm niederlassen. Arsch

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