Dir zu Füßen | Erotischer Fetisch-Roman. Katy Kerry

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Dir zu Füßen | Erotischer Fetisch-Roman - Katy Kerry BDSM-Romane

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und das sie bis jetzt noch nie anhatte. Sie schlüpft hinein und es passt wie angegossen. Dazu trägt sie schwarze High Heels, in denen sie beinahe senkrecht steht. Sie wirft einen Blick in den Spiegel, dann dreht sie sich auf dem Absatz um und verlässt das Apartment. Mit dem Fahrstuhl fährt sie nach unten und als dieser im Erdgeschoß ankommt, macht sie einen Schritt nach draußen. Mit klackernden Absätzen stöckelt sie auf die andere Straßenseite, winkt sich ein Taxi heran und lässt sich zu Rogers Kanzlei fahren. Obwohl sie Roger schon seit einer halben Ewigkeit kennt, weil er gleich nach seinem Studium der Rechtswissenschaften in das Notariat ihres Vaters eingestiegen ist und nur um zehn Jahre älter als sie ist, steigt trotzdem Nervosität in ihr auf. Er wird es sein, der die letzten Zeilen im Namen von Joey verlesen wird und es wird ihr bestimmt so vorkommen, als säße Joey persönlich vor ihr, um ihr seinen letzten Willen kund zu tun. Außer ihr wird sonst niemand zur Testamentseröffnung anwesend sein. Das hat ihr Roger bereits am Telefon mitgeteilt. Joey hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er ihr im Falle eines Todes alles vermachen wird. Sie hat ihm dann immer kopfschüttelnd gegenübergestanden. Und jetzt ist der Tag gekommen. Wenn sie daran denkt, wird ihr ganz flau im Magen. Mit den Immobilien selbst hat sie kein Problem. Bis auf die Villa in London hat sie ihm alle Liegenschaften vermittelt und ist vertraut mit den Objekten. Doch sein Ölimperium zu erben, würde ihr Magengeschwüre einbringen. Roger sollte es nach Möglichkeit so schnell wie möglich abstoßen, denn sie hat nicht die geringste Ahnung vom Ölgeschäft. Bestimmt hätte eines seiner Geschäftspartner im Kartell Interesse daran und würde ihr die Ölquellen, samt Firmenimperium zu einem guten Preis abkaufen, denn Joey hielt hundert Prozent der Aktien. Nervös fliegen ihre Gedanken hin und her, als sie am Gebäude ankommt, in dem Roger sein Notariat hat. Sie fährt mit dem Lift nach oben. Bevor sie den roten Teppich der Kanzlei betritt, atmet sie kräftig durch, wobei sie feststellen muss, dass ihr das nicht die geringste Erleichterung bringt. Rogers Bürotür steht offen und seine Vorzimmerdame lächelt ihr knapp entgegen und nickt ihr kurz zu, während sie an ihr vorübergeht. Roger ist Single, einundvierzig Jahre alt, groß, stattlich, attraktiv, ein Mann mit Charisma und Prinzipien, wie Sally findet. Bestimmt liegen ihm die Frauen reihenweise zu Füßen, dazu braucht er sicher nicht einmal viel zu tun. Sie betritt sein Büro und schließt die Tür hinter sich, worauf Roger sofort aufsteht, um sie zu begrüßen.

      »Sally«, er seufzt, »es tut mir leid, dass wir uns zu keinem erfreulicheren Anlass wiedersehen«, dabei umarmt er sie freundschaftlich.

      »Danke Roger. Lass es uns hinter uns bringen«, und sie löst sich aus seiner Umarmung, setzt sich auf den Stuhl, der sich vor seinem Schreibtisch befindet. Das Testament liegt bereits in einem Aktenumschlag vorbereitet auf dem Tisch. Ohne Umschweife öffnet er es und beginnt es zu verlesen.

      »Ich, Joey Winter, geboren am sechsten Juli neunzehnhundertachtzig in Washington D. C., setze hiermit meine Verlobte Sally Summer, geboren am fünften Mai neunzehnhundertsiebenundachtzig in New York, als Alleinerbin ein. Für meine Mutter Sarah Winter habe ich einen Treuhandfond eingerichtet, wovon jeden Monat die nötigen Ausgaben an das Pflegeheim entrichtet werden sollen. Sollte eine in diesem Testament enthaltene Anordnung unwirksam werden, so behalten trotzdem alle anderen Anordnungen ihre Wirksamkeit.«

      Roger macht eine kurze Pause, bevor er fortfährt und sich in der nächsten Sekunde Sallys Unmut zuziehen wird, wie er schon befürchtet.

      »An das Erbe ist folgende Anweisung angebunden: Sally Summer hat binnen eines Jahres in den Stand der Ehe zu treten, allenfalls verliert die Alleinerbschaft ihre Gültigkeit und mein gesamtes Vermögen geht an den Tierschutzverein.«

      Rogers Atem stockt kurzfristig und Sallys Augen weiten sich. Sie sieht Roger ungläubig an, als hätte sie die Worte nicht richtig verstanden.

      »Was? Ich glaube, ich höre nicht recht. Ich soll heiraten? Wen bitte? Und vor allem, warum? Was ist denn das für eine bekloppte Idee?«, und sie schüttelt den Kopf. Roger seufzt und lehnt sich zurück. Mit dieser Reaktion hat er natürlich schon gerechnet. Seinerzeit hat er das Testament für Joey aufgesetzt und ihn zu dieser höchst ungewöhnlichen Anordnung befragt. Doch alles, was Joey damals dazu sagte, war: Sollte ich eines unnatürlichen Todes sterben, braucht Sally einen Mann an ihrer Seite, der sie für den Rest ihres Lebens beschützt und wenn ich ihr heute einen aussuchen könnte, um ihn für sie parat zu halten, würde ich es tun. Weiter hat er sich nicht dazu geäußert und er war nicht davon abzubringen, das Testament genauso zu verfassen.

      »Ich bin noch nicht fertig«, gebietet er ihr nun Einhalt, denn auf einem anderen Blatt steht eine weitere Verfügung und er liest.

      »Meinen Körper stelle ich der Medizin zum Zwecke der Forschung und der Organspende zur Verfügung, die Überreste meines Leichnams sollen feuerbestattet werden, ich wünsche keine feierliche Bestattung, die Urne soll an Sally Summer überreicht werden, denn ich möchte auf dem Grundstück unserer gemeinsamen Liegenschaft in Småland meine letzte Ruhe finden«, und Sally schluckt, ringt die Hände.

      »Das ist doch verrückt! Bitte sag, dass das nicht wahr ist!«, schreit sie Roger nun an und dieser gibt zu, dass das das verrückteste Testament ist, das er jemals aufsetzen musste.

      »Doch, es ist sein letzter Wille, Sally.« »Das glaub ich einfach nicht«, und sie springt auf, »was hat er sich dabei gedacht? Will er mich provozieren? Mich auf den Arm nehmen?«, und bevor sie weiterredet, stützt sie sich mit beiden Armen auf Rogers Schreibtisch auf.

      »Moment mal. Hier steht doch nicht etwa, wen ich heiraten muss? Es steht nur hier, dass ich heiraten muss, oder?«, fragt sie nun nach und erwartet fieberhaft Rogers Antwort. Roger sieht sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

      »Roger«, setzt sie einen erwartungsvollen Blick auf, »Würdest du mich heiraten?«, richtet sie nun unverblümt ihre Bitte an ihn und dieser scheint nicht einmal so abgeneigt zu sein, winkt aber dann trotzdem ab und Sally erfährt auch gleich warum.

      »Du weißt, dass ich dich sehr schätze und ich dich heimlich immer angebetet habe. Ich würde dich vom Fleck weg heiraten«, und Sallys Hoffnung wächst, denn bei ihm hätte sie hundertprozentige Sicherheit, er hätte es nicht auf ihr Geld abgesehen. Davon hat er ohnedies selbst genug. Doch im nächsten Moment zerplatzt dieser Gedanke wie eine Seifenblase.

      »Es gibt eine Klausel in Joeys Testament«, und es scheint, als hätte Joey bereits gewusst, wie Sally tickt.

      »Ich verlese weiter: Liebe Sally! Wenn du jetzt denkst, du kannst dir Roger unter den Nagel reißen und ihn heiraten, muss ich dich enttäuschen. Du wirst dir einen anderen Mann suchen müssen, denn Roger wird dich niemals bekommen«, und Sally sinkt wieder zurück in den Stuhl. Das hat jetzt gesessen und sie wird wütend.

      »Das gibt es doch gar nicht! Ich meine, das kann er doch nicht machen! Was soll der ganze Zirkus? Ich hätte nie gedacht, dass er zu solch einem Entschluss fähig ist. Was will er damit bezwecken? Soll ich mich irgendeinem x-beliebigen Mann an den Hals werfen, nur um seinen Wunsch zu erfüllen. Bin ich ihm denn nichts wert gewesen? Ist es ihm egal, was aus mir wird?«, versucht sie ihrem Ärger Luft zu machen und läuft nun völlig vor den Kopf gestoßen, in seinem Büro auf und ab.

      »Sally beruhige dich. Es hat doch ohnedies keinen Sinn, jetzt auszuflippen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder du nimmst das Erbe an oder du schlägst es aus«, und seine Hoffnung, sie würde es ausschlagen, wächst, denn dann könnte er sie heiraten und Joey könnte sich sein Vermögen sonst wohin stecken. Doch er hat nicht mit Sallys Sturkopf gerechnet. So leicht lässt sich eine Sally Summer nicht unterkriegen. Sie schlägt mit der Faust auf den Tisch, sodass er kurzzeitig zusammenzuckt.

      »So nicht! Das kann er mit einer Sally Summer nicht machen. Ich werde ihm seinen verdammten Wunsch erfüllen und heiraten. Das schwör ich dir! Binnen eines Jahres hast du die Heiratsurkunde vorliegen. Verlass dich drauf! Der Tierschutzverein wird sich an unseren gemeinsamen Immobilien, wo wir die schönsten Jahre unseres Lebens verbracht

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