Lass mich kommen! Erotischer Roman. Julia Hope
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Sandra brauchte nicht lange, um auf Touren zu kommen. Seit sie Frank für jeden Orgasmus eigens um Erlaubnis bitten musste, stand sie ohnehin die meiste Zeit über unter Spannung. Andererseits verhinderten der absurde, unangenehme Ort, an dem sie sich befand, und der durchdringende Chemiegeruch, dass sie sich wirklich schnell zu den höchsten Höhen der Lust bringen konnte.
Ihre Gedanken schweiften ständig ab, und es gelang ihr nicht, sich in ihre Lust fallenzulassen. Jetzt musste sie auch noch an den Zeitdruck denken, unter dem sie stand, was es ihr noch zusätzlich erschwerte, ihr Ziel zu erreichen. Irgendwann würde sich auch der schnucklige Kellner fragen, was sie so lange auf der Toilette trieb. Die Erinnerung an Carlos allerdings reichte plötzlich aus, ihren Fantasien endlich den so verzweifelt benötigten Kick zu geben. Sandra tauchte ab in eine Traumwelt, in der sie der Südländer mit den feurigen Augen nackt auf einem der weißgedeckten Tische des Bistros durchnudelte.
Wenige Minuten später war ihr Schoß klitschnass.
Damit war es an der Zeit für den nächsten Punkt von Franks Anweisungen. Stöhnend riss sich Sandra aus ihrer Fantasie, erhob sich und zog ihr klammes Höschen die Beine herunter und über ihre Füße. Dann stopfte sie es sich nach nur einem kurzen Moment des Zögerns in den Mund.
Immerhin würde das Kleidungsstück ihr dabei helfen, ihr Stöhnen zu unterdrücken, als sie jetzt in eine zweite Runde ging und sich erneut mit ihren Fingern in Wallung brachte.
Plötzlich fiel ihr Blick auf die Tür der Kabine. Vor Schreck blieb ihr fast das Herz stehen, als sie erkannte, dass sie die Tür zwar hinter sich ge- aber nicht verschlossen hatte.
Jeden Augenblick hätte eine Besucherin des Bistros, mit der größten Wahrscheinlichkeit eine Studentin, die Toilette aufsuchen und die Tür zu Sandras Kabine öffnen können. Wobei sie Sandra erblickt hätte, wie sie es sich, mit ihrem eigenen Höschen als Knebel, selbst besorgte.
Sandra fuhr in die Höhe und legte hastig den Riegel um.
Dann sank sie wieder auf die Toilette zurück.
Sie war bereits auf einer hohen Stufe der Erregung. Die Vorstellung, was hätte passieren können, wenn sie tatsächlich eine Studentin bei ihrem Treiben erwischt hätte, genügte, um Sandra bis kurz vor ihren Orgasmus zu führen.
Heftig atmend zwang Sandra ihre Finger unter ihrem Rock hervor. Jetzt war sie am ganzen Körper nassgeschwitzt.
Damit blieb ihr nur noch, den Rest von Franks Anweisungen auszuführen.
Glücklicherweise war selbst Frank nicht verrückt genug, dass er ihr befohlen hätte, mit ihrer Unterwäsche im Mund zu ihrem Büro zurückzukehren.
Stattdessen zog sie das inzwischen völlig durchtränkte Höschen zwischen ihren Lippen hervor und wickelte es um ihr Handgelenk, bis es zu einer Art von bizarrem Armband geworden war.
Sandra starrte ihr neues Accessoire einige Sekunden lang an. Wagte sie es wirklich, damit wieder ins Restaurant zurückzukehren? Einen Moment lang schien sie nicht den nötigen Mut aufzubringen.
Schließlich, nicht zuletzt wegen ihrer Zeitnot, raffte sie sich dazu auf. Niemand anderes hielt sich in dem kleinen Vorraum auf, in dem sich die Waschbecken befanden. Auf wackligen Beinen stakste Sandra ins Bistro zurück.
Gottseidank war es zu dieser Uhrzeit kaum besucht. Nur an drei weiteren Tischen saßen Pärchen oder einzelne Studenten. Trotzdem hatte Sandra das Gefühl, das sich alle Augen auf sie und ihr neues Schmuckstück richteten. Auch ihr Rock fühlte sich auf einmal viel zu kurz an.
Sie schrak regelrecht zusammen, als Carlos sie plötzlich von der Seite her ansprach: »Ist alles in Ordnung, Señorita?«
Sandra gelang es, sich zu einem Lächeln durchzuringen, aber nicht dazu, dem Kellner in die Augen zu sehen. »Schon okay«, stammelte sie. »K-könnte ich bitte die Rechnung haben?«
Noch immer spürte sie den Geschmack ihrer eigenen Geilheit auf ihrer Zunge.
Sandra überschlug, für welche Summe sie wohl gegessen haben musste, und fummelte mit zitternden Fingern in ihrem Portemonnaie herum. Wieder fiel ihr Blick auf ihr neues Armband, das überhaupt nicht wie ein Armband aussah, sondern wie ein zusammengeschlungenes Höschen, das sich allmählich zu lösen begann.
Sandra warf einen Zehn-Dollar-Schein auf den Tisch, versuchte Carlos Blicken auszuweichen und stürmte mit hochrotem Kopf aus dem Bistro.
***
Sie hatte es geschafft, das Seminar auch ohne Vorbereitung halbwegs hinter sich zu bringen – auch ohne das Höschen um ihr Handgelenk. Sobald sie wieder zurück in ihrem Büro war, hatte sie Frank endlich telefonisch erreicht und ihn angefleht, ihr die Entfernung dieses bloßstellenden Schmucks zu erlauben. Zum Glück hatte er sich von ihr erweichen lassen.
Dass er deshalb kein Stück weniger sadistisch geworden war, merkte Sandra noch am selben Abend, als sie vor ihm kniete und wieder dabei war, ihn anzuflehen.
»Frank, bitte!«, stieß sie mit bebender Stimme hervor. »Willst du mich nicht doch kommen lassen? Ich halte es nicht mehr aus! Ich weiß nicht, wie lange es seit dem letzten Mal her ist! Ich ... Ich drehe durch, verliere den Verstand! Bitte! Nur ein einziges Mal! Ich tue auch alles, was du willst.«
Sie übertrieb kein bisschen mit der Verzweiflung, die sie in ihre Worte legte. Sechs Mal hintereinander hatte sie sich an den Rand des Orgasmus schaffen müssen, nur, um im letzten Moment abrupt aufzuhören. Das letzte Mal hatte es buchstäblich wehgetan, als sie ihre Hand von ihrer Möse zurückzog. Und auch jetzt noch bewegte sie unwillkürlich ihre Hüften in einer leichten Fickbewegung. Sie musste einen gotterbärmlichen Anblick bieten. Und selbst bei der kleinsten Bewegung, und war es auch nur die Verlagerung ihres Gewichts, rieselten ihr wollüstige Schauer über den Körper.
Frank griff nach der Leine, die an ihrem Halsband befestigt war und brachte Sandra dazu, wie eine Hündin hinter ihm her durch ihre Wohnung zu kriechen.
Schließlich beugte er sich zu ihr herunter. »Dich so zu sehen, macht mich selber ganz schön geil«, raunte er ihr zu. »Aber ich schätze, du wirst dir noch ein bisschen Zeit lassen müssen.« Er lachte.
Sandra war klar, dass er sie auslachte. Was sollte er auch anderes tun bei diesem unglaublichen Spektakel, das sie ihm bot? Eine Frau, die in ihren Seminaren als strenge, stolze Universitätsdozentin auftrat, krabbelte vor ihm durch ihr eigenes Wohnzimmer und bettelte nach sexueller Zuwendung. Ihr Kopf glühte geradezu vor Scham. Aber sie krabbelte und bettelte weiter. Sie war von nichts anderem beherrscht als dem dringenden Bedürfnis, jetzt endlich, endlich kommen zu dürfen.
»Also gut«, sagte er.
Für einen Moment setzte ihr Herzschlag aus. Sie glaubte fast, sich verhört zu haben.
Aber das hatte sie nicht. »Du darfst kommen«, erklärte ihr Frank mit theatralischer Großmütigkeit. »Aber nur so, wie ich es dir erlaube. Nimm die Hände hinter den Kopf!«
Augenblicklich flogen ihre Arme nach oben. Sie dachte schon gar nicht mehr nach, bevor sie seinen Befehl befolgte.
»Du hast fünf Minuten«, erklärte er ihr. »Wenn du es schaffst, in dieser Zeit zu kommen – bitte.