Lesbische Liebe | Erotische Geschichten. Holly Rose

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Lesbische Liebe | Erotische Geschichten - Holly Rose Erotik Geschichten

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      Aus den Augenwinkeln sah ich, dass sie ihre Handynummer dagelassen hatte, doch ich hegte keine Zweifel: Sie würde wiederkommen. Unsere Liebe würde alle Widernisse überstehen.

      ***

      Ein Jahr später:

      Noch immer waren Mara und ich ein Paar. Zwischenzeitlich wohnten wir in einem anderen Stadtteil, welcher uns gut bekam. Wir nannten eine kleine Dachgeschosswohnung unser Eigen, eine echte Kuschelhöhle, in welche wir uns zurückzogen, wenn wir genug hatten von dem quirligen Leben da draußen.

      Wir hatten von vornherein keine Geheimnisse voreinander. Vielleicht hielt die Beziehung deshalb so gut. Wir erzählten uns alles, fragten uns gegenseitig um Rat und waren meist gut gelaunt.

      Wir durchlebten eine geile Zeit und als ich mich endlich dazu aufraffen konnte, mein Jurastudium wieder aufzunehmen, da war Mara unglaublich stolz auf mich.

      »Siehst du«, sagte sie zu mir, »jetzt bist auch du bei dir selbst angekommen.« Und sie kniete sich vor mich hin und fragte: »Könntest du dir vorstellen, mich zu heiraten?«

      Ich konnte nichts erwidern, nur nicken. Tränen der Rührung und der Freude liefen mir lautlos über die Wangen.

       mit der Chefin

      »Leonie!«

      Maria Funk rief leicht gereizt nach ihrer Assistentin, die sich in den letzten Zügen ihrer Ausbildung befand.

      Wo blieb das Mädchen denn nur wieder?

      München stand Kopf. Der gesamte Nahverkehr war lahmgelegt. U-Bahnen fuhren nicht mehr, Züge waren vollgestopft mit Menschen. Es drohte ein Verkehrskollaps, weil jeder, der über einen fahrbaren Untersatz verfügte, diesen heute aus der Garage holte, auch wenn er sonst lieber mit Öffis fuhr. Der Streik der U-Bahn-Mitarbeiter und der Deutschen Bahn hatte die Münchner kalt erwischt. Auch Maria Funk gehörte dazu.

      Sie musste heute Abend noch nach Kiefersfelden. Die Podiumsdiskussion, welche unter anderem vom Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wurde, war wichtig für das Image ihrer Kanzlei und für sie selbst – ohne Auto hatte sie jedoch keine Chance, überhaupt dorthin zu gelangen.

      Bahnen, die zuvor wenigstens noch unregelmäßig gefahren waren, hatten den Betrieb mittlerweile eingestellt. Auch der Nahverkehr war inzwischen ganz zum Erliegen gekommen. Nichts lief mehr!

      Mit dem Fahrrad konnte sie ja nun schlecht fahren – und irgendjemanden um einen Gefallen zu bitten, auf so eine Idee verfiel Maria Funk einfach nicht. Sie war eine Macherin, konnte sich stets auf ihr Näschen verlassen. War die Steuerfrau an Deck der Kanzlei und delegierte die Aufgaben immer noch selbst.

      An diesem Montagmorgen im Mai – dem ersten schönen Tag des Jahres – lief jedoch so ziemlich alles aus dem Ruder. Und das bereits so früh am Morgen, dass Maria nur denken konnte: Na, dann Prost Mahlzeit!

      Sie hätte Leonie vierteilen können! Das Mädchen war immer noch nicht in Sichtweite!

      Zwei Minuten später klopfte Leonie an die Tür ihrer Chefin.

      »Entschuldigung, Frau Funk – aber ich war ... war gerade auf der Toilette. Sie haben nach mir gerufen?«

      »Ja, in der Tat.« Maria Funk wirkte angefressen und Leonie zog sofort den Kopf ein. Wenn die Chefin in so einer Stimmung war, tat man gut daran, sich so unsichtbar wie möglich zu machen.

      »Leonie, hängen Sie sich bitte ans Telefon – telefonieren Sie jede Autovermietung Münchens und im Umkreis ab. Ich benötige für den frühen Abend einen Leihwagen. Dabei ist es mit völlig egal, ob Ober- oder Unterklasse, Hauptsache das Ding rollt. Sie haften mir persönlich dafür, dass ich noch heute irgendwie nach Kiefersfelden komme. Die Podiumsdiskussion, an der ich teilnehme, wird vom Bayerischen Rundfunk live übertragen. Es wäre geradezu desaströs, wenn ich nicht dabei wäre. Sehr schlecht fürs Image, viel schlechter jedoch für meinen zukünftigen Mandanten und für mich.«

      Sofort bekam Leonie Magenschmerzen. Immer wieder dieser unsägliche Druck. »Sie können gern meinen Wagen haben«, bot sie ihrer Chefin an. »Der Frosch fährt, steht vor der Tür – ich meine, in dieser Notlage ...?«

      »Nein! Nein!«

      Maria Funk hatte so ihre Eigenheiten. Sie konnte und wollte einfach nichts annehmen. Im Normalfall hätte sie ihre Beine in die Hand genommen und sich selbst um diese Angelegenheit gekümmert, doch auf Maria wartete ein voller Terminkalender. Es nervte sie bereits, dass sie zu Gericht gefahren werden musste.

      Sie bestimmte gern selbst über sich, hatte sich mit ihren fünfunddreißig Jahren bereits einen soliden Ruf als Rechtsanwältin erarbeitet und stand nun vor dem nächsten Quantensprung. Luipold Wasn, der Baulöwe Nr. 1 in Münchens Schickeria, wollte einen maroden Stadtteil abreißen und diesen mit Penthouses und Lofts füllen. Darum würde es auch in der Podiumsdiskussion in Kiefersfelden gehen und deshalb war Marias Anwesenheit dort von so immenser Wichtigkeit.

      Denn würde Wasn sie zu seiner Anwältin machen, gälte Maria etwas in München – sie, deren Wurzeln in Norddeutschland lagen und die es vor einigen Jahren nach München verschlagen hatte.

      Es wäre die Chance, mit einem Schlag eine ganz neue Klientel zu gewinnen.

      »Also, ich verlasse mich da auf Sie, Leonie! Punkt achtzehn Uhr möchte ich hier ein Fahrzeug vor der Tür stehen sehen. Sind denn diese Autovermietungen nicht in der Lage, auf solche Extremsituationen zu reagieren? Ich verstehe das nicht!«

      Leonie versuchte es mit einem Einwurf und meinte: »Aber der Streik war so nicht vorhersehbar ...«

      »Papperlapapp«, erwiderte Maria und wedelte imaginäre Fusselteile von sich. »Das kam doch gestern Abend bereits in den Spätnachrichten, dass so etwas zu erwarten sei.«

      Leonie hielt den Mund, drehte sich auf ihren hohen Absätzen um und ging zu ihrem Schreibtisch. Sie setzte sich an ihren Computer, wählte eine Suchmaschine aus und telefonierte eine Autovermietung nach der anderen ab.

      Überall bekam sie die gleiche Antwort. »Wir haben keine Fahrzeuge mehr. Es interessiert uns nicht die Bohne, wer Ihre Chefin ist. Ja, Kruzifix Noamal, dann soll die gute Frau eben mit dem Radl nach Kiefersfelden fahren. Wir können uns kein Fahrzeug aus den Rippen schneiden.«

      Kommentare dieser Art waren noch harmlos. Die Stadt dampfte, die Köpfe kochten und Leonie schwitzte immer mehr. Sporadisch schaute ihre Chefin aus ihrer Bürotür heraus. Je weiter der Tag voranschritt, desto mutloser wurde Leonie und Maria Funks Stirnfalte immer tiefer.

      Das gibt es doch nicht, sagte Maria zu sich selbst. Wie unflexibel! Absolut nichts für schwache Nerven, dieser Tag. Irgendwo musste doch so eine Scheißkarre aufzutreiben sein!

      Doch wie sich herausstellen sollte, war eben das nicht möglich. Jeder fahrbare Untersatz war vergeben. Taxiunternehmen machten das Geschäft ihres Lebens und Maria geriet langsam in Wallung.

      Benno, der zweite Auszubildende, fuhr seine Chefin zu Gericht und Maria erfasste das volle Ausmaß dieser leidvollen Misere.

      Nichts, aber auch nichts lief mehr auf Münchens Straßen. Überall wildes Gehupe, unflätige Wortwahlen, verstopfte Straßen – sie war genauso genervt wie alle anderen Verkehrsteilnehmer auch.

      »Ja, Herrgott, so fahren Sie doch eine

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