Urlaubsküsse - Liebesroman. Thomas Tippner

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Urlaubsküsse - Liebesroman - Thomas Tippner Urlaubsküsse

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zu ihrer knapp unter den Pobacken endenden, schwarzen kurzen Hose standen. Dazu trug sie geschnürte Sandalen, deren lederne Bänder die schlanken Waden hinauf führten und sie noch mehr betonten.

      „Idiot!“

      „Genießer“, verbesserte Oliver. „Ich nasche nur von den köstlichsten Köstlichkeiten, die der liebe Gott auf der Erden Tafel serviert.“

      „Die Schlange, Leute“, ermahnte Conny düster.

      „Ist gleich auch noch da.“ Olli verdrehte die Augen und klopfte Tom auf die Schulter. „Und was wird jetzt aus uns, Leute?“

      „Wir fliegen nach Hause!“

      „Alter! Das ist alles?“

      „Das meine ich auch“, stimmte Katrin Olli zu. „Das war megageil hier. Mehr als ein Urlaub darf es nicht sein.“

      Louisa schmunzelte, und Tom war sich sicher zu verstehen, was sie damit sagen wollte.

      Er fühlte genauso.

      Oder besser gesagt: Er wusste, was sie meinte.

      Dieser Urlaub war mehr, sehr viel mehr als einfach zehn Tage, in denen man sich vergnügte, etwas trank und tanzte, sich das warme Wasser des Mittelmeers um die Füße spülen ließ und darüber nachdachte, wie schrecklich der Abi-Stress doch gewesen war.

      Das hier war der Beginn von etwas Neuem gewesen.

      Für Louisa und für ihn.

      Da waren die lauwarmen Abende auf dem Balkon, wo man sich nur ansah und sich am liebsten selbst gekniffen hätte, um sich zu vergewissern, dass man nicht träumte. Dass man mit der Frau zusammen war, die einen mehr als alles andere auf der Welt faszinierte. Mit der man redete, lachte und bei der

      man schließlich merkte, dass sie sich auch für einen interessierte.

      Dieser Urlaub war mehr gewesen als nur Urlaub.

      Sehr viel mehr!

      Er war wegweisend für ihn.

      Olli, der den Aufenthalt auf Mallorca sicherlich anders einschätzen würde als Tom, rief: „Die Insel hat mich nicht zum letzten Mal gesehen!“

      „Ich bete jetzt schon für die arme Frauenwelt“, gackerte Katrin, und Tom verstand, warum.

      Nicht nur, dass Olli die Rothaarige weiterhin mit seinen lüsternen Blicken angaffte, er hatte den Daumen und kleinen Finger abgespreizt und die Hand ans Ohr gehalten.

      Das Verwirrendste: Die Rothaarige nickte. Sie lächelte ihn an, formte mit den Lippen ein: „Gebe ich dir später“ und wandte sich dann wieder ihrer Freundin zu.

      Unfassbar!

      „Traditionen entstehen aus dem Gefühl von schönen Erinnerungen“, kommentierte Conny, der sich samt seiner abgewetzten Sporttasche an den dicht beieinander stehenden Freunden vorbeigeschoben hatte, um sich in die Schlange einzureihen. „Man will diese Eindrücke konservieren.“

      „Tradition!“ Katrin klatschte in die Hände und war dabei so ungeschickt, dass sie sich die Sonnenbrille von der Nase stubste. „Das ist es.“

      „Was?“

      „Das hier“, sie wedelte mit den Händen und versuchte, ihre verrutsche Brille wieder zurecht zu rücken, „alles.“

      „Mallorca, oder was?“

      „Ja!“

      „Ich bin dabei“, sagte Olli. „Wann treffen wir uns wieder hier? Nächstes Jahr?“

      „Ihr meint doch nicht …“, setzte Tom an, ohne es aussprechen zu können.

      Katrin fiel ihm ins Wort und deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf Olli: „Ich auch. Sofort. Vielleicht nicht nächstes Jahr, weil ich da ja noch in Berlin bin und bestimmt kaum Geld habe. Aber vielleicht in zwei oder drei Jahren. Leute, das müssen wir schaffen!“

      „Die Idee finde ich gut.“ Louisa nickte und drückte Toms Hand. „Es war so schön hier.“

      „Ja, ja, ich wäre auch dabei. – Hey, es geht los!“ Conny war der Erste, der in der Reihe verschwunden war. Einem Schatten gleich, die Erinnerung streifend, so, als wisse man, dass da mal jemand gewesen war, ohne seiner innerlich habhaft zu werden.

      Conny ist wie der Hunger, dachte Tom deprimiert, während er es genoss, dass Louisas Daumen über seinen Handrücken streichelte. Man bemerkt ihn, um ihn dann zu vergessen, weil man gerade gegessen hat und satt ist.

      „Leute, das machen wir. Gebt mir euer Wort.“

      „Hier hast du es“, gab Olli ihr einen Kuss auf die Wange. „Und jetzt muss ich mich verabschieden. Da will jemand von mir die Langeweile vertrieben bekommen, weil die Abfertigung so lange dauert!“

      „Und ihr?“

      „Ich bin dabei“, sagte Louisa. „Und du?“

      „Klar!“

      „Geilo.“ Katrin klopfte Tom auf die Schulter, nahm ihren Rucksack und griff nach dem Schminkkoffer, den sie unbedingt als Handgepäck aufgeben musste, aus Furcht, jemand könnte ihn ihr entwenden: Ein klobiges, metallisch schimmerndes Ding, das schon so abgegriffen war, dass man meinen konnte, es würde jeden Augenblick auseinanderbrechen. Katrin aber bestand darauf, dass der Schminkkoffer bei ihr blieb. Weil es der Koffer war, wie Louisa erklärt hatte, aus dem sie das erste Mal auf der Lohbrügger Bürgerbühne geschminkt worden war. Dort hatte sie die Liebe des Publikums gespürt, das nur darauf wartete, ihr Applaus zu spenden.

      Tom hatte bei dieser Geschichte nur die Augenbrauen hochgezogen und Louisa einen vielsagenden Blick zugeworfen, der mehr ausdrückte, als er es jemals mit Worten hätte sagen können.

      „So ist sie nun mal“, hatte Louisa ihre beste Freundin verteidigt und war dann mit Tom zum Pool gegangen, um dort mit ihm zu schwimmen, mit ihm zu kuscheln und sich das erste Mal, ehrlich und echt, zu küssen.

      Nicht so ein flüchtiger Schmatz, wie sie anfangs für ihn übrig gehabt hatte, wenn sie sich zum Frühstück oder sich am Morgen zufällig auf dem Flur trafen. Nein, sie hatte ihm einen Kuss gegeben, der von solcher Zärtlichkeit gewesen war …

      Zum Glück war er im kalten Wasser des Pools geschwommen. Die Hitze, die durch seinen Körper strömte, sich in seinen Lenden fokussierte und ihn glauben ließ, jeden Augenblick explodieren zu müssen, war das Schönste und gleichzeitig das Erschreckendste gewesen, woran er sich erinnern konnte. So herrlich und entsetzlich, dass ihm selbst jetzt noch, gut vier Tage später, ein wohliger Schauer durch den Körper rieselte.

      Es war herrlich zu wissen, dass Louisa ihn so begeistern und erregen konnte. Dass sie es mit einem einfachen Kuss schaffte, ihn glauben zu lassen, innerlich in Flammen zu stehen, und er sich nach nichts anderem sehnte als nach der Wärme, die sie aussandte.

      Erschreckend deshalb, weil er begriff, wie leicht sie ihn um den Finger wickeln konnte. Wie schnell und mühelos es ihr gelang, seinen Verstand auszuschalten und ihn tun zu lassen, was immer sie wollte.

      Unten

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