Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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ihn zärtlich und wischte eine kleine Träne aus ihrem Auge fort.

      »Das war die letzte«, sagte sie. »Denn das Leben ist schön, wunderschön.«

      *

      Markus Bruckner hatte ein ungutes Gefühl, als seine Sekretärin ihm mitteilte, daß Otto Hövermann ihn zu sprechen wünsche.

      »Halten Sie ihn noch ein bissel hin«, sagte er. »Ich muß erst überlegen, was ich ihm sag’.«

      »Ich tu’, was ich kann«, antwortete Katja Hardlacher und ging wieder hinaus.

      Markus hörte sie sagen, daß der Herr Bürgermeister telefoniere, und der Besucher sich noch etwas gedulden müsse.

      Tja, was sag’ ich dem Herrn bloß, fragte der Bruckner sich und blätterte nervös in einem Berg Akten, die auf seinem Schreibtisch lagen.

      Nach fünf Minuten erschien Katja erneut und zog eine Grimasse. Sie deutete mit dem Daumen hinter sich.

      »Langsam wird er ungeduldig.«

      »Also schön«, seufzte Markus ergeben. »Lassen S’ ihn herein.«

      Die junge Frau öffnete die Tür.

      »Der Herr Bürgermeister hat jetzt Zeit für Sie.«

      Sie trat beiseite und machte Platz für den beleibten Herrn.

      »Grüß Gott, Herr Hövermann«, begrüßte Markus den Mann.

      Der Besucher war sichtlich erregt.

      »Sagen S’ mal, wie lange dauert es denn noch, mit dieser Genehmigung?« fragte er, schwer atmend, als wenn er sehr schlecht Luft bekommen würde.

      Markus bot ihm einen Stuhl an.

      »Setzen S’ sich doch erstmal. Da redet’s sich leichter.«

      Er selber nahm hinter seinem Schreibtisch Platz. Dabei dachte er an das, was Pfarrer Trenker ihm über diesen Herrn, Hofthalers Neffen, und die alte Sägemühle erzählt hatte.

      Alt…! Natürlich, das war die Lösung.

      »Die Sache ist so«, begann der Bürgermeister von St. Johann. »Ich hab’ Ihren Bauantrag im Gemeinderat vorgelegt, und der Bauausschuß wird in Kürze darüber beraten.«

      »Was heißt denn das, in Kürze?« wollte Hövermann wissen. »Seit vierzehn Tagen warte ich nun schon.«

      »Die Sägemühle ist ein sehr altes Gebäude«, antwortete Markus Bruckner und beglückwünschte sich, daß ihm das noch rechtzeitig eingefallen war. »Es gibt da ein paar Leute im Ausschuß, die wollen erst einmal überprüfen, ob sie nicht unter Denkmalschutz steht. Ihr Antrag ist eine Nutzungsänderung. Das bedeutet, daß der ursprüngliche Zustand nicht mehr gegeben ist, sind die Umbaumaßnahmen erst einmal durchgeführt.«

      Otto Hövermann sah ihn stirnrunzelnd an.

      »Was heißt denn das alles, was Sie mir hier erzählen?« fragte er erbost. »Menschenkinders, ich will aus der ollen Bude ein Lokal machen. Das kann doch net so schwierig sein, das zu genehmigen.«

      »Doch, leider, Herr Hövermann, wegen dem Denkmalschutz und den damit verbundenen Auflagen.«

      Das sah der Herr ein, wenn auch widerwillig.

      »Was glauben S’ denn, wie lang’ es noch dauern wird?«

      Markus Bruckner wiegte den Kopf hin und her.

      »Na, ich will nix versprechen«, meinte er. »Aber so, zwei bis drei Wochen müssen S’ sich noch gedulden.«

      Otto Hövermann seufzte noch einmal vernehmlich und stand auf.

      »Na, also dann in Gottes Namen«, sagte er und ging zur Tür.

      »Der hat bestimmt ein Aug’ d’rauf«, meinte der Bürgermeister.

      Sein Besucher sah ihn an, sagte aber nichts dazu.

      »Auf Wiederschau’n«, rief Markus ihm hinterher.

      Dabei dachte er schmunzelnd an Pfarrer Trenker.

      *

      Richard Anzinger war aufgeregt, wie ein Kind am Weihnachtsabend. Vier lange Wochen hatten er und Maria sich nicht gesehen. Nach ihrer Genesung hatte die Sängerin ihre Tournee wieder aufgenommen. Zwar hatte man einige Abstriche machen müssen – so wurden die Auftritte in Übersee gestrichen – dennoch führte die Konzertreise in etliche Städte Süd- und Osteuropas. Und überall konnte Maria Devei glänzende Erfolge feiern. Die Fans lagen ihr zu Füßen, und die Kritik überschlug sich mit begeistertem Lob.

      Heute, endlich, würde sie wieder in München ankommen, und das war auch der Grund, für Ri­chards Aufregung. Schon Stunden vor ihrer Ankunft, war er auf dem Flughafen, wo die Maschine gegen Mittag landen sollte. Als es dann endlich soweit war, stand der Kaufmann ungeduldig an der Sperre. Er sah sie schon von weitem und winkte ihr zu. Maria erkannte ihn und winkte lachend zurück.

      Welch eine wunderschöne Frau, mußt Richard denken. Er erinnerte sich an ihre erste Begegnung im Zug und war seinem Freund, Wewe, unendlich dankbar, für dessen Hilfe. Ohne sie, wäre er heute nicht hier.

      Endlich waren die Formalitäten erledigt. Richard überreichte ihr einen Strauß wunderschöner roter Rosen und schloß Maria in seine Arme.

      »Endlich!« flüsterte er ihr ins Ohr.

      Die Sängerin drückte sich an ihn.

      »Ich konnte es auch nicht mehr erwarten«, gestand sie und erwiderte seinen Kuß.

      Sie hatten jeden Abend, vor und nach Marias Auftritten, lange telefoniert und sich ihre Liebe versichert. Doch das war kein Ersatz, für das glückliche Gefühl, den anderen in den Armen zu halten.

      »Komm«, sagte Richard, »laß uns schnell dein Gepäck holen, und dann geht’s los.«

      Kurze Zeit später saßen sie in Richards Wagen.

      »Wohin fahren wir?« fragte Maria. »Du sagtest gestern am Telefon nur, du hättest eine Überraschung für mich.«

      »Stimmt«, antwortete er und lachte dabei, wie ein Lausbub. »Aber davon wird noch nichts verraten. Nur soviel – wir fahren dorthin, wo unser Glück begann.«

      »Nach Sankt Johann? Wie schön«, freute Maria sich. »Es kommt mir beinahe wie eine Ewigkeit vor, daß ich dort gewesen bin. Die Tournee hat viel zu lang’ gedauert.«

      »Du hast dich hoffentlich net überanstrengt?« fragte Richard besorgt.

      Sie lächelte. Diese Frage hatte er ihr jedesmal gestellt, wenn sie telefonierten.

      »Nein, keine Sorge«, erwiderte sie. »Ich fühle mich wunderbar.«

      Sie sah ihn an.

      »Mit solch einem Mann an meiner Seite, muß es mir doch gutgehen«, setzte sie hinzu.

      *

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