Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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Reisinger reservierte. Und dann wurde Marias Geduld auf eine harte Probe gestellt.

      Sie hatten nach ihrer Ankunft in St. Johann eben eine Kleinigkeit gegessen, als Richard sich schon wieder verabschiedete.

      »Wohin willst du denn?« fragte die Sängerin erstaunt.

      Der Kaufmann machte ein geheimnisvolles Gesicht.

      »Das wird net verraten«, antwortete er und lachte dabei spitzbübisch. »Vorerst jedenfalls net.«

      Maria hob hilfos die Arme.

      »Und die Überraschung…?«

      Er gab ihr einen zärtlichen Kuß.

      »Geduld, mein Herz. Nur Geduld!«

      Sprach’s und war zur Tür hinaus.

      Kopfschüttelnd blieb Maria Devei im Restaurant sitzen. Sie lächelte, denn böse sein, konnte sie ihm nicht.

      »Grüß Gott, Maria«, sagte Pfarrer Trenker im selben Moment.

      Die Sängerin war so in Gedanken versunken gewesen, daß sie gar nicht bemerkt hatte, daß der Geistliche das Lokal betreten hatte. Sie entschuldigte sich.

      »Das ist net nötig«, winkte Sebastian Trenker ab. »Ihrem Lächeln nach, muß es etwas sehr Schönes gewesen sein, an das Sie g’rad gedacht haben.

      Maria nickte und lud ihn ein, sich zu setzen.

      »Schön, daß Sie so bald wieder hergekommen sind«, begann der Seelsorger das Gespräch. »Ist der Herr Anzinger auch hier?«

      »Ja, Hochwürden, das ist ja der Grund, warum ich so glücklich bin. Wir haben es beide einrichten können, ein paar Tag’ herzukommen.«

      Sie erzählte von der Tournee, den fremden Städten und ihren Menschen, die sie so begeistert gefeiert hatten. Und von den abendlichen Telefonaten, die ihr immer wieder neue Kraft gegeben hatten.

      »Ich freu’ mich für euch und bin sehr glücklich, daß alles so ein gutes Ende gefunden hat.«

      »Ohne Sie wäre vielleicht alles anders gekommen«, erwiderte Maria. »Wenn sie mir net so zugesetzt hätten, mich noch einmal von Dr. Wiesinger untersuchen zu lassen…«

      »Na, ich glaub’, dein Verlobter hat da net weniger Anteil. Aber sag’ mal, wann soll denn eure Hochzeit sein?«

      »Richard und ich sind uns einig, daß wir im Herbst heiraten wollen.«

      »Ich hoffe doch, hier bei uns?«

      Maria nickte.

      »Freilich. Das ist ja auch der Grund, für den späten Termin. Wir wollen abwarten, bis die Touristen weg sind, und ein wenig Ruhe eingekehrt ist.«

      »Natürlich, das versteh’ ich.«

      Der Geistliche sah sich um.

      »Wo ist der Herr Anzinger denn?« fragte er. »Ich hätt’ ihn gerne begrüßt.«

      Maria hob die Schulter.

      »Ich weiß net«, antwortete sie. »Kurz, bevor Sie hereingekommen sind, stand er auf und ging. Er tat sehr geheimnisvoll und sprach von einer Überraschung.«

      »Na, dann dürfen wir ja gespannt sein.«

      Pfarrer Trenker ahnte, welche Überraschung Richard Anzinger sich ausgedacht hatte, hütete sich aber, auch nur ein Sterbenswörtchen darüber verlauten zu lassen. Er war vor einigen Tagen zur Spitzer-Alm hinaufgewandert und hatte gesehen, welche rasanten Veränderungen es mit der baufälligen Hütte dort oben gegeben hatte.

      Sebastian verabschiedete sich von der Sängerin.

      »Grüßen S’ mir den Herrn Anzinger. Und laßt’s euch mal drüben in der Kirche sehen.«

      »Ganz bestimmt«, versprach Maria. »Wir müssen ja noch den Hochzeitstermin mit Ihnen absprechen.«

      *

      Richard Anzinger war in seinen Wagen gestiegen und heimlich zur Spitzer-Alm hinaufgefahren. Dazu benutzte er den alten Wirtschaftsweg, der schon seit Jahren nicht mehr so viele Autos gesehen hatte, wie in den letzten Wochen.

      Als der Kaufmann bei der Hütte ankam, staunte er nicht schlecht. Alles war so instand gesetzt worden, wie er es mit dem Bauunternehmer, aus St. Johann, abgesprochen hatte. Franz Gruber kam eben um die Ecke, als Ri­chard ausstieg.

      »Grüß Gott, Herr Anzinger«, begrüßte er seinen Auftraggeber. »Sie kommen sicher, um zu sehen, wie weit wir sind.«

      Die Männer schüttelten sich die Hände.

      »Das sieht ja schon großartig aus«, sagte Richard anerkennend. »Es wird doch rechtzeitig fertig?«

      Der Bauunternehmer nickte.

      »Da können S’ sich darauf verlassen«, versicherte er. »Kommen S’, wir sind gerad’ dabei, die Rückseite fertig zu machen. «

      Die Männer gingen durch den Garten. Dort hatten die Arbeiter der Firma Gruber die alten Stallgebäude hergerichtet und wieder instandgesetzt, was der Zahn der Zeit abgenagt hatte.

      »Es war net so einfach«, meinte Franz Gruber. »Aber eine reizvolle Aufgabe. Es geschieht viel zu selten, daß wir ein altes Gebäude renovieren lassen. Das ist natürlich auch für meine Lehrbuben interessant.«

      Richard Anzinger war, mit dem, was er sah, zufrieden. In der Hütte war alles in den usprünglichen Zustand versetzt worden. Die vier Zimmer hatten neue Wände und Türen erhalten, und am nächsten Tag sollten die Fenster eingebaut werden.

      Der Kaufmann rieb sich in freudiger Erwartung die Hände. Himmel, was würde Maria für Augen machen!

      Aber noch war es nicht soweit.

      »Bis zum Wochenend, müssen S’ sich noch gedulden«, meinte der Bauunternehmer. »Aber dann steht Ihrer Einweihungsfeier nichts mehr im Wege.«

      »Ich hoff’ nur, daß Frau Devei net schon vorher herkommen will«, argwöhnte Richard und strich sich übers Kinn. »Dann wär’ die ganze Überraschung dahin.«

      Er beendete seinen Rundgang durch die Hütte, aus der inzwischen ein ansehnliches Häuschen geworden war. Zusammen mit einem befreundeten Architekten war Richard oft hier oben gewesen, nachdem die Idee, Marias Geburtsstätte renovieren zu lassen, konkrete Formen angenommen hatte. Der Architekt hatte sich alles angesehen und dann ans Zeichenbrett gesetzt. Schon nach kurzer Zeit hatte Richard erste Entwürfe begutachten können. Und je konkreter alles wurde, um so zappeliger war er dabei geworden. Er kam sich wirklich wie ein Bub vor, der sich aufs Christkindl’ freut. Mehr als einmal war er nahe d’ran gewesen, Maria davon zu erzählen, wenn sie telefonierten. Doch jedesmal riß er sich zusammen und schwieg, so schwer es ihm auch fiel.

      Der Kaufmann sah auf die Uhr. Er mußte sehen, daß er wieder hinunter kam. Ohnehin würde Maria ihn fragen, wo er gewesen sei.

      Er verabschiedete sich von Franz Gruber und fuhr ins Tal hinunter, sehnsüchtig

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