Direkte Restaurationen im Seitenzahnbereich. Salvatore Scolavino
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Alles hängt davon ab, was wir sehen und aus welcher Perspektive wir es betrachten.
Rudolf Arnheim schreibt: „Die Wahrnehmungsform ist das Ergebnis der Interaktion zwischen dem physischen Objekt, dem Medium Licht, das die Informationen überträgt und den jeweiligen Bedingungen im Nervensystem des Betrachters. Die Form des Objekts, das wir sehen, hängt jedoch nicht nur von seiner Projektion auf die Netzhaut zu einem bestimmten Zeitpunkt ab: Das Bild wird durch die Gesamtheit der visuellen Erfahrungen bestimmt, die wir im Laufe unseres Lebens mit diesem Objekt oder einem ähnlichen Objekt gemacht haben“.10
In Bezug auf die Betrachtung der Dinge im Allgemeinen weist Arnheim darauf hin, dass „das Detail das Ganze ist“ und die Gesamtform nichts anderes ist, als eine Gesamtheit von Details, die sie ausmachen: Ohne das Detail gibt es keine Form.
Ein Zahn setzt sich anatomisch aus einer Gesamtheit von „Details“ zusammen, die durch ihre Interaktion miteinander die wahrgenommene Gesamtform bilden.
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Anatomie für fachkundiges Modellieren
Eine direkte adhäsive Kompositrestauration muss sich in allererster Linie morphologisch und in zweiter Linie farblich in die Zahnstruktur integrieren. So wie es keine zwei gleichen Zähne gibt, darf es niemals ein Modell geben, das mit einem anderen Modell identisch ist.
Das Studium der Zahnanatomie ist unverzichtbar, um die Beschaffenheit der Zähne so gut kennen zu lernen, damit naturgetreue Nachbildungen davon hergestellt und dabei zwei grundlegende Ziele verfolgt werden können: eine im verbliebenen gesunden Zahngewebe gut kaschierte Restauration und eine korrekte Funktion während der Kaubewegungen.
In diesem Kapitel werden die anatomischen Grundregeln beschrieben, die beim Modellieren hilfreich sind, weil sie die Voraussetzungen liefern, um die Modellierung durch „Interpolation“ der fehlenden Teile mit der Anatomie der verbliebenen Zahnstruktur in Beziehung zu setzen.
Fotografie: Stanislav Geranin, Poltawa, Ukraine
Die okklusale Anatomie der Seitenzähne ist durch einige klar definierte Elemente gekennzeichnet, die in den folgenden Definitionen und in den Abbildungen 1 bis 6 erklärt werden.
Fossa (Abb. 1): rundlich, dreieckig oder viereckig geformte Vertiefung der Krone. Je nach ihrer Lage erhält sie eine andere Bezeichnung (zentrale, mesiale, distale, marginale etc.)
Grübchen: der tiefste Punkt der Fossa.
Fissuren (Abb. 1): längliche, linienförmige Vertiefungen, die in Hauptfissuren und Nebenfissuren unterschieden werden können.
A Höckerkamm
B Nebenfissur
C zentrale Fossa
D Hauptfissur
E Randleiste
F umlaufender Höckergrat (A+E)
Abb. 1 Die wichtigsten anatomischen Elemente der Okklusalfläche eines Molaren.
Dreieckswulst (Abb. 2): Er weist einen Kamm auf, der die beiden Abhänge des Wulstes trennt. Jeder Abhang des Wulstes endet in einer (Haupt- oder Neben-) Fissur.
G Abhang des Wulstes
H Kamm des Wulstes
Abb. 2 Der Dreieckswulst.
Höcker (Abb. 3): Er besteht aus dem okklusalen Dreieckswulst (gelb) und dem äußeren Wulst (grün), die durch den Höckerkamm