Milena - Heart am Limit | Erotischer Roman. Julia M. Flinck

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Milena - Heart am Limit | Erotischer Roman - Julia M. Flinck страница 9

Milena - Heart am Limit | Erotischer Roman - Julia M. Flinck Erotik Romane

Скачать книгу

wieder so?«

      »Wie gucke ich denn?«, gab ich zurück.

      »Du weißt genau, was ich meine.«

      »Tut mir leid. Ich kann dich nicht anders anschauen.«

      Ich musste mich zusammenreißen, damit ich schön brav den Sicherheitsabstand einhielt.

      »War das eigentlich meine Schuld?«, hörte ich ihn plötzlich fragen.

      »Was denn?«

      »Dass du letzten Donnerstag umgekippt bist. Wir sollten vielleicht mal Pause machen.«

      »Nein!«, antwortete ich schnell. »Das war nur diese Hormonpille – ich will das nicht. Ich will keine Pause.«

      Der Tankwart schielte verstohlen zu uns her. Wahrscheinlich hatte er jedes Wort gehört. Wir standen schließlich keine zwei Meter von ihm entfernt.

      Ohne auf ihn zu achten, murmelte Ben: »So, so. Du willst keine Pause. Dann sollte ich dich am Donnerstag vielleicht noch härter rannehmen als sonst.«

      Jetzt starrte der Tankwart unverhohlen zu uns herüber. Er glotzte, dass ihm beinahe die Augen herausfielen. Ich lief rot an und wollte wirklich nicht wissen, was er dachte. Wahrscheinlich genau das Richtige.

      Nach drei endlos langen Minuten peinlicher Stille räusperte er sich: »Ihre Pizza ist fertig.«

      Ben und ich lösten endgültig unsere Blicke voneinander.

      Er nahm die Pizza entgegen und sagte leise zu mir: »Geh und hol deine Tochter.«

      Als ich mit Janine zurückkam, hatte sich die Atmosphäre normalisiert. Kurz darauf standen wir wie immer an einem der Stehtische und kauten unsere Pizza – eine Frau mit ihrer jungen Tochter und einem mit ihr befreundeten jungen Mann. Trotzdem tankte ich seitdem lieber im Nachbarort.

      ***

      Der Frühling kam, und Janine fing an Fahrstunden zu nehmen, was ich sehr begrüßte. Erstens müsste ich sie und ihre Schwester nicht mehr ständig irgendwo hinbringen oder abholen, wenn meine Große endlich einen Führerschein hatte. Und zweitens war es mir lieber, ihr mein Auto zu leihen, als sie und Nicole immer mit anderen Fahranfängern mitfahren zu lassen. Bei Janine wusste ich nämlich, dass sie verantwortungsbewusst war und vorsichtig fahren würde. Außerdem wollte sie nicht unbedingt »cool« sein, wie die meisten Jungs in ihrem Alter beziehungsweise aus ihrem Freundeskreis. Und sie litt auch nicht unter deren chronischer Selbstüberschätzung. Sie würde ihren Führerschein vermutlich erst mit neunzehn bekommen, aber das Abitur hatte natürlich Priorität gehabt, für Fahrstunden war also bisher einfach keine Zeit gewesen.

      Mein Verhältnis mit Ben lief derweil weiter, obwohl wir beide wussten, dass wir damit aufhören mussten. Aber ich war zu sehr in ihn verliebt, als dass ich mir auch nur hätte vorstellen können, jemals wieder mit einem anderen Mann zu schlafen.

      »Du hast gehabt, was du wolltest – und jetzt willst du nichts anderes mehr.«

      So Bens einfacher, aber sehr zutreffender Kommentar zu meiner mangelnden Vorstellungskraft bezüglich des Beischlafs mit anderen Männern. (Dass ich in ihn verliebt war, hatte ich ihm selbstverständlich nicht gesagt.) Ben wiederum war vermutlich inzwischen zu sehr an guten Sex gewöhnt, um einen Schlussstrich zu ziehen.

      Die Sache wurde immer verrückter. Sogar als sich bei ihm Besuch angekündigt hatte, der auf der Durchreise war und über Nacht bleiben wollte, machte er ein Treffen mit mir aus. Diesmal fing er mich allerdings gleich im Treppenhaus ab und lotste mich sofort in sein Schlafzimmer. Die Besucher – zwei Mädchen und ein junger Mann – sollten mich auf keinen Fall sehen, denn zumindest eins der beiden Mädchen kannte Janine und mich flüchtig aus dem Andromeda. Und wir hatten Janine versprochen, sie aus allem rauszuhalten und möglichst nicht in Verlegenheit zu bringen. Bens Plan war gewesen, die spontanen Gäste mit seinem jüngeren Bruder Jonas ins Kino zu schicken. Doch der hatte so kurzfristig abgesagt, dass ich bereits eine Stunde auf der Autobahn unterwegs und damit schon fast bei Ben angekommen war. Nun saßen die drei jungen Leute offensichtlich im Wohnzimmer vor der Glotze und fragten sich bestimmt, was zum Teufel hier ablief.

      »Was hast du denen erzählt?«, wollte ich wissen.

      »Oh, nichts Besonderes. Ich habe nur gesagt, dass ich heute Abend Besuch bekomme, in meinem Schlafzimmer bin und auf keinen Fall gestört werden will …«

      »Ach so«, sagte ich. Und damit war das Thema erledigt.

      Nun, wir bemühten uns wirklich, nicht übermäßig laut zu sein. Aber ständig musste jemand ins Bad und kam dann zwangsläufig an unserer Zimmertür vorbei. Natürlich gelang es uns nicht ganz, den Eindruck zu erwecken, dass wir hier drinnen hochgeistige Gespräche führten oder Briefmarken sortierten. Als ich später Bens Wohnung verließ, war ich heilfroh, niemandem über den Weg zu laufen. In einer solch grotesken Situation befand ich mich zum ersten Mal – aber das war wahrlich nicht das Einzige, was ich in letzter Zeit zum ersten Mal erlebte.

      ***

      Ben arbeitete immer seltener in der Diskothek. Das war auch besser so, denn dann musste ich nicht diese grausamen Wochenenden überstehen, an denen er bei uns übernachtete. An denen ich ihn nicht anfassen, geschweige denn sonst etwas mit ihm tun durfte und immer auf einen sittsamen Mindestabstand zu achten hatte. Oliver ignorierte mich weiterhin und tat so, als würde ihm gar nicht auffallen, dass ich mich verändert hatte oder irgendwie seltsam verhielt. Ich vermutete, dass es ihm schlichtweg egal war, solange ich ihn in Ruhe ließ und er den Kopf in den Sand stecken konnte.

      Janine wusste ja Bescheid. Das war mein Glück, denn sie kannte mich zu gut, als dass ich auf Dauer etwas vor ihr hätte verbergen können. Nicole wusste vermutlich inzwischen auch Bescheid, tat aber so, als wäre alles wie immer. Und dachte sich ihren Teil.

      Für mich wurde es immer schwieriger, mich allein im Andromeda aufzuhalten. Ständig wurde ich von irgendwelchen Männern angesprochen. Ich fragte mich langsam wirklich, ob ich ein Brandzeichen auf der Stirn trug: »Ich hab’s getan« oder »Gehe fremd« oder so etwas in der Art. Einmal versuchte ein Grieche, ein wirklich bildschöner Mann, heftig mit mir zu flirten. Ständig machte er mir Komplimente. Er kriegte sich fast nicht ein über meinen »geilen Arsch« und so weiter. Selbstverständlich ging ich nicht auf seine Anmachsprüche ein, doch er war nicht zu entmutigen. Da ich mich nach wie vor nicht von Männern einladen ließ, versuchte ich ihn – zwar höflich, aber sehr bestimmt – loszuwerden. Das funktionierte bei diesem Exemplar leider nicht ganz so reibungslos wie sonst.

      An jenem Abend fand ein Tanzwettbewerb statt, daher war es unheimlich voll. Normalerweise hielt ich mich lieber in den ruhigeren Locations auf, dieses Gedränge hier war mir fast zuwider. Doch der Wettbewerb interessierte mich sehr, da auch zwei Bekannte von mir daran teilnahmen. Mühsam hatte ich mir etwas zu trinken und einen Stehplatz an einem kleinen Tisch erkämpft, von dem aus ich die tänzerischen Darbietungen relativ gut sehen konnte. Der Grieche nutzte diesen Umstand zu seinem Vorteil. Ich hatte ständig das Gefühl, als hätte er seine Hände irgendwo an meinem Körper, und bei dem Platzmangel hier war es ganz schön anstrengend, diese zu beaufsichtigen. Überhaupt wusste ich bis dahin gar nicht, dass es Menschen mit so vielen Händen gab! Als er endlich kapierte, dass er so bei mir nicht weiterkam, beschloss er wohl, noch etwas mehr in die Offensive zu gehen: Er behielt seine Hände bei sich. Dafür drückte er mir einen anderen (harten) Teil seines Körpers an die Hüfte und sagte oder schrie mir vielmehr ins Ohr: »Ich hätte jetzt Lust, so richtig geilen Sex mit dir zu haben.«

      Ich verschluckte mich an meinem Sekt. Hoppla,

Скачать книгу